Helmuth Brückner

Helmuth Brückner
Helmuth Brückner (1934)

Helmuth Brückner (* 7. Mai 1896 in Peilau, Landkreis Reichenbach, Schlesien; † 1954)[1] war Oberpräsident und NSDAP-Gauleiter von Schlesien.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und politische Biografie

Der Sohn eines Volksschullehrers besuchte das Realgymnasium in Reichenbach und begann in Breslau mit dem Studium der Geschichte, Geografie, Philosophie und Volkswirtschaft. In dieser Zeit trat er dem Corps Marcomannia Breslau bei. Im August 1914 unterbrach er sein Studium, um als Kriegsfreiwilliger am Ersten Weltkrieg teilzunehmen. Im Dezember 1915 wurde er Leutnant und nur ein Jahr später Adjutant. 1918 wurde er an der Westfront bei Brix Moliqueau schwer verwundet und kehrte nach Lazarett- und Sanatoriumsaufenthalt in die Heimat zurück.

Nach dem Krieg beteiligte sich Brückner an den Grenzkämpfen in Oberschlesien und trat 1921 als Stabsoffizier in die rechtsextreme Selbstschutzgruppe Nord ein. Im selben Jahr nahm er sein Studium wieder auf, brach es jedoch bald darauf ab.

1924 wurde Brückner Redakteur der Schlesischen Volksstimme und begann, sich in einer kleinen Organisation zu betätigen, die bereits stark nationalsozialistisch geprägt war. Zwischen 1924 und 1926 war er Stadtverordneter in Breslau und nach dem Hitlerputsch und dem Verbot der NSDAP maßgeblich an deren Neuorganisation nach der Aufhebung des Verbots 1925 beteiligt. Im gleichen Jahr wurde das NSDAP-Mitglied mit der Nr. 2023 zum Gauleiter ernannt.

Seit 1925 war Brückner Herausgeber des Schlesischen Beobachters, des Gegenstücks zum deutschen Völkischen Beobachter. 1930 war er an der Gründung des Breslauer Zentral Verlags beteiligt.

Im September 1930 wurde Brückner für die NSDAP in den Reichstag gewählt und am 24. April 1932 in den preußischen Landtag. Mit der Ernennung zum Landesinspekteur Ost im Sommer 1932 übernahm Brückner die Parteiaufsicht außer für Schlesien auch über Ostpreußen und Danzig.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Brückner am 25. März 1933 Oberpräsident der Provinz Niederschlesien in Breslau und zunächst auch kommissarisch für Oberschlesien in Oppeln. Die offizielle Amtsübergabe erfolgte am 2. August 1933. Am 7. Oktober 1933 wurde Brückner zum SA-Gruppenführer ernannt.

1934 wurde er „wegen verschiedener Äußerungen und seiner homosexuellen Neigungen“ verdächtigt, dem Röhm-Flügel anzugehören. Er wurde inhaftiert, aus seinen Ämtern entlassen und aus der NSDAP ausgeschlossen.[2]

Seit 1938 lebte er – aus Schlesien verbannt – als Industriearbeiter bei den Heinkel-Werken mit seiner Familie in Rostock. Hier wurde er im Juli 1945 von der Sowjetischen Militäradministration verhaftet.

Literatur

  • Peter Hüttenberger: Die Gauleiter. Studie zum Wandel des Machtgefüges in der NSDAP. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1969, (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 19, ISSN 0506-9408), (Erweiterte Dissertation, Bonn, 1966).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Angabe des Bundesarchivs
  2. Peter Hüttenberger, Die Gauleiter. Studie zum Wandel des Machtgefüges in der NSDAP, Stuttgart 1969, S. 200.

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