Friedrich Bartels (Arzt)

Friedrich Bartels (Arzt)

Friedrich Georg Christian Bartels (* 21. Juli 1892 in Rohrsen; † 9. Juli 1968 in Herrenalb) war ein deutscher promovierter Allgemeinmediziner und SA-Brigadeführer.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Bartels wurde 1892 als Sohn eines Gerichtsvollziehers geboren und besuchte das Kaiser-August-Wilhelm-Gymnasium in Hannover-Linden. Im Anschluss studierte er Medizin an der Universität München. Dort wurde er 1912 Mitglied der Burschenschaft Cimbria.[1] Nach dem Wehrdienst im Ersten Weltkrieg erhielt er 1921 seine Approbation als Arzt. Seit 1922 war er als Allgemeinpraktiker tätig. Als solcher wurde er 1923 Kreiskommunalarzt im Kreis Lennep. Zwischen 1923 und 1924 nahm Bartels an denRuhrkämpfenteil. 1925 trat er der DNVP ein, der er bis 1930 angehörte. 1927 zog er nach Eisenach, wo er die Leitung des städtischen Gesundheitsamtes übernahm. 1931 trat er in die NSDAP ein, übernahm 1932 die Ortsgruppenleitung in Eisenach, wurde Stadtrat in Eisenach und 1933 Oberregierungsrat im Reichsministerium des Innern in Berlin. Noch im gleichen Jahr erfolgte seine Ernennung zum Ministerialrat. 1934 übernahm er den Posten des Amtsleiters im Stab des Stellvertreters des Führers. Gleichzeitig war Bartels stellvertretender Reichsärzteführer. Kurze Zeit später übernahm er die Funktion des Amtsleiters des Hauptamtes für Volksgesundheit in Berlin-Wannsee, Am Sandwerder 31. In dieser Funktion kandidierte er auf dem Wahlvorschlag der NSDAP auf dem Listenplatz Nr. 84 bei der Reichstagswahl am 29. März 1936. Bartels wurde jedoch nicht in den nationalsozialistischen Reichstag gewählt. 1938 erfolgte seine Beförderung zum SA-Brigadeführer. Bartels übernahm 1938 die Leitung des Reichstuberkuloseausschusses. Dort war er zwei Jahre bis zu seiner Einberufung in die Wehrmacht tätig. Nach Differenzen ua. mit dem Reichsärzteführer Leonardo Conti wurde Bartels aller Funktionen entbunden. Nach dem Krieg war er als praktischer Arzt tätig.

Literatur

  • Karl-Peter Reeg: Friedrich Georg Christian Bartels (1892-1968). Ein Beitrag zur Entwicklung der Leistungsmedizin im Nationalsozialismus. Matthiesen Verlag, Husum 1988 (Abhandlungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften 56), ISBN 978-3-7868-4056-5
  • Winfried Süss: Der "Völkskörper" im Krieg: Gesundheitspolitik, Gesundheitsverhältnisse und Krankenmord im nationalsozialistischen Deutschland, 1939-1945. 2003, ISBN 3486567195 (Volltext in der Google Buchsuche).
  • Helge Dvorak: Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 1: A-E. Heidelberg 1996, S. 51-52. (mit Bild)
  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. 2Auflage. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8. 
  • Erich Stockhorst: 5000 KöpfeWer war was im Dritten Reich. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1. 

Weblinks

Einzelnachweise

  1. * Helge Dvorak: Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 1: A-E. Heidelberg 1996, S. 51.

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