Friedrich Graeber

Friedrich Graeber

Friedrich Graeber (* 18. Oktober 1848 in Meiderich; † 18. August 1917 in Bethel) war ein deutscher Architekt und Bauforscher.

Graeber stammt aus einer rheinisch-westfälischen evangelischen Pfarrerfamilie, sein Großvater war Franz Friedrich Graeber. Er studierte seit 1875 Architektur an der Berliner Bauakademie, hier wurden Wilhelm Dörpfeld und Karl Siebold seine Freunde. Er nahm seit 1881 mit Dörpfeld an den Ausgrabungen von Olympia teil, schon hier beschäftige er sich besonders mit den Wasserleitungen. Zusammen mit Dörpfeld, Siebold und Richard Borrmann unternahm er Frühjahr 1881 eine archäologische Studienreise nach Unteritalien. 1886 erforschte er während eines sechswöchigen Aufenthalts die Wasserversorgungsanlagen von Pergamon, 1906 konnte er diese Forschungen fortführen. 1902 half er Dörpfeld bei dessen Forschungen zur Enneakrunos in Athen, in Ägina, Megara und Leukas. Er war einer der ersten, die sich intensiv mit antiken Wasserversorgungsanlagen beschäftigten.

Von Ende 1892 oder Anfang 1893 bis 1898 arbeitete er am Bauamt Bethel der Von Bodelschwinghschen Anstalten, dessen Leitung Karl Siebold innehatte. Hier war er für zahlreiche kirchliche Bauprojekte verantwortlich (Bockhorst, Dielingen, Jöllenbeck, Hombruch, Altenhundem). Seit 1899 führte er ein eigenes Architekturbüro in Bielefeld. Er erbaute u.a. die Dreifaltigkeitskirche in Hagen-Eppenhausen (1901–1902) und die Kreuzkirche in Gelsenkirchen-Feldmark (1904–1906).

Schriften

  • (mit Wilhelm Dörpfeld, Richard Borrmann, Karl Siebold): Über die Verwendung von Terrakotten am Geison. Berlin 1881, S. 14–22. [1]
  • Die Wasserleitungen von Pergamon. Vorläufiger Bericht. Berlin 1888.
  • Die Wasserleitungen. In: Olympia. Die Ergebnisse der von dem Deutschen Reich veranstalteten Ausgrabung, Textband 2: Die Baudenkmäler, Berlin 1892, S. 170–180. [2]
  • Die Enneakrunos. In: Athenische Mitteilungen, 30, 1905, S. 1–64.
  • Die Wasserleitung des Peisistratos und die Wasserversorgung des alten Athen. In: Zentralblatt der Bauverwaltung 25, 1905, S. 557–560. [3]
  • Vorläufiger Bericht über Untersuchung der Pergamenischen Wasserleitungen. Berlin 1906.
  • Die Wasserleitungen. In: Altertümer von Pergamon. Band 1, Teil 3, Berlin 1912.

Literatur

  • Peter Goessler: Wilhelm Dörpfeld. Ein Leben im Dienst der Antike. Stuttgart 1951, S. 21, S. 36, S. 40, S. 43–44, S. 61, S. 128.
  • Chronik der Ausgrabung von Pergamon 1871–1886. Dortmund 1963, S. 160 (Porträtfoto).
  • Ulrich Althöfer: Der Architekt Karl Siebold (1854–1937). Bielefeld 1998, S. 63–65, ISBN 978-3785803943

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