Friedrich Wilhelm Giebel

Friedrich Wilhelm Giebel

Friedrich Wilhelm Giebel (* 11. Mai 1909 in Lohme; † 24. Januar 1988 in Bremen) war ein deutscher Verleger und Herausgeber der Zeitschrift „Unser Mecklenburg“.

Giebel wurde zwar in Lohme auf der vorpommerschen Insel Rügen geboren, aber schon im folgenden Jahr zog sein Vater, der Kaufmann Paul Giebel aus Schwerin, mit seiner Familie zurück in seine mecklenburgische Heimat - nach Bad Doberan. Dort besuchte der Junge zunächst die Bürgerschule und wechselte Ostern 1918 auf das humanistische Gymnasium, das er mit der Reife für Obersekunda verließ. 1926/27 besuchte Giebel die Höhere Handelsschule in Rostock. Danach arbeitete er im Kontor der Rostocker Reederei Hugo Ferdinand. Wechselnde Tätigkeiten, auch eine kurze Arbeitslosigkeit, brachten die Jahre 1932/33. Ab Februar 1933 wirkte Giebel freiberuflich in Bad Doberan als Berichterstatter für den „Ostseeboten“, den „Rostocker Anzeiger“, das Deutsche Nachrichtenbüro und die „Mecklenburgische Zeitung“ in Schwerin. im Zweiten Weltkrieg diente Giebel fünf Jahre lang in der Nebelwerfertruppe.

Nach Kriegsende gründete Giebel in Bad Doberan ein Schreibbüro mit Inseratenaushang und wurde ehrenamtlicher Leiter der neu gegründeten Niederdeutschen Bühne Bad Doberan. Am 10. Januar 1949 verließ Giebel seine mecklenburgische Heimat und gelangte über Westberlin nach Bremen, wo er am Bremer Findorfftunnel einen Zeitschriftenladen eröffnete. Im Frühjahr 1951 wurde er einer der Mitbegründer der Landsmannschaft Mecklenburg auf Bundesebene.

Schon im September 1951 gründete Giebel die Zeitschrift „Unser Mecklenburg“ mit dem Untertitel „Heimatblatt für Mecklenburger und Vorpommern“, der er im Dezember 1960 die Zeitschrift „Unsere Altmark“ angliederte. Seine Informationen über das Geschehen in Mecklenburg und Vorpommern bezog Giebel, der Redaktion und Verlag als Ein-Mann-Betrieb führte, vorwiegend von Landsleuten und aus den Lokalzeitungen der drei Nordbezirke der DDR. Zu seinen Autoren gehörten auch zahlreiche im Westen lebende Buten-Mecklenburger, darunter Friedrich Griese, Walter Lehmbecker und Helmut de Voss. Von „Unser Mecklenburg“ erschienen über mehr als drei Jahrzehnte insgesamt 451 Nummern, zunächst monatlich, später zweimonatlich. Giebel stellte das Erscheinen 1983 mit dem Heft Nr. 6 (November/Dezember) ein und schrieb seinen Lesern: "Alle Bemühungen, einen Verlag zu finden, der die redaktionelle Bearbeitung so fortsetzen würde, wie ich sie in 32 Jahren entwickelt und ausgebaut hatte, blieben ohne Erfolg". Zum Geschäft Giebels gehörte auch eine Versandbuchhandlung, die er zunächst beibehielt.

Giebels Wirken für Mecklenburg und Vorpommern und seine Landsleute fand mehrfach Anerkennung. 1977 erhielt der Verleger und Buchhändler den Ehrenbrief der Fritz Reuter Gesellschaft. 1980 zeichnete ihn die Landsmannschaft Mecklenburg mit ihrem Kulturpreis aus. Schon zuvor hatte er die Fritz Reuter Plakette erhalten.

Auf der Trauerfeier am 28. Januar 1988 in Bremen-Oberneuland äußerte Helmut de Voss in seiner Abschiedsrede auf Friedrich Wilhelm Giebel: "Dat Fritz Giebel uns all' mit sien Zeidung Unser Mecklenburg de Heimat äwer dörtig Johr in't Hus schickt hett, dat hett hei mit Verzicht up Doberan und Rostock, up Güstrow un Schwerin betahlt."

Sein Nachlass befindet sich im Landeshauptarchiv Schwerin.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eintrag in der Nachlassdatenbank des Bundesarchivs

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