Friedrich Wilhelm von der Schulenburg-Kehnert

Friedrich Wilhelm von der Schulenburg-Kehnert
Friedrich Wilhelm von der Schulenburg-Kehnert (1742-1815)

Friedrich Wilhelm Graf von der Schulenburg-Kehnert (* 21. November 1742 zu Kehnert, Altmark; † 7. April 1815 ebenda) war preußischer Minister beim Generaldirektorium und beim Oberkriegskollegium.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Friedrich Wilhelm Graf von der Schulenburg-Kehnert besuchte ab 1754 die Schule des Klosters Berge bei Magdeburg. Im Jahr 1757 wechselte er an die Ritterakademie Brandenburg. 1760 trat er in das Kürassierregiment von Manstein ein und nahm als Offizier am Siebenjährigen Krieg teil. 1766 wurde er aus der Armee entlassen, „weil er lahm am Arm ist“.

Im Jahr 1771 wurde er nach Berlin berufen und zum Minister für das 3. Departement ernannt. Gleichzeitig übernahm er die Präsidentschaft des Hauptbankdirektoriums. Unter Friedrich II. war Friedrich Wilhelm Graf von der Schulenburg-Kehnert außerdem zuständig für das Forstwesen, das Bergwerk- und Hüttendepartement, für das Münzwesen, die Lotterie, die Generaltabaksadministration und die Seehandlung. Im Rahmen der sogenannten Schulenburgschen Landesaufnahme erfolgte in dieser Zeit eine Kartierung des Staatsgebietes von Preußen östlich der Weser durch den Kartographen Schmettau (Schmettausches Kartenwerk).

1778 wurde er Kriegsminister und arbeitete im Auftrag des Königs den Mobilmachungsplan für die Armee aus. 1791 wurde er durch Friedrich Wilhelm II. zum Minister für auswärtige Angelegenheiten ernannt. Nach dem Feldzug zog er sich 1795 auf seine Güter zurück. Das neugeschaffene Amt des Generalkontrolleurs der Finanzen bot Schulenburg-Kehnert die Möglichkeit, zum Premierminister aufzusteigen, dies lehnte er jedoch ab. 1805 übernahm er die Verwaltung des neuerworbenen Kurfürstentums Hannover und wurde interimistischer Stadtkommandant von Berlin. In dieser Eigenschaft erließ er nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt am 14. Oktober 1806 die folgende, berühmt gewordene Bekanntmachung:

„Der König hat eine Bataille verloren. Jetzt ist Ruhe die erste Bürgerpflicht. Ich fordere alle Einwohner Berlins dazu auf. Der König und seine Brüder leben!“[1]

Mit dem Einrücken der Franzosen im Jahr 1806 zog er nach Königsberg, wo er die oberste Leitung der dortigen Militär- und Zivilangelegenheiten wahrnahm.

1808 wechselte Schulenburg-Kehnert in westfälische Dienste und wurde Staatsrat und Präsident der Kriegssektion in Kassel.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Hans-Joachim Schoeps, Preußen. Geschichte eines Staates, Neuausgabe, Frankfurt/Main und Berlin 1997, S. 99.

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