Friedrich von Bülow (1868–1936)

Friedrich von Bülow (1868–1936)

Friedrich August Otto von Bülow (* 1868 in Hannover; † 1936 in Omechau/Oberschlesien) war ein deutscher Verwaltungsjurist; er entstammte dem mecklenburgischen Uradelsgeschlecht derer von Bülow.

Leben

Friedrich von Bülow studierte in Göttingen Rechtswissenschaften und schloss sich 1888 dem Corps Bremensia an.[1] Nach bestandenem Staatsexamen und anschließender Referendarzeit wirkte Bülow von 1901 bis 1907 als Landrat des Kreises Lauenburg (Provinz Schleswig-Holstein. 1907 bis 1917 war er als Oberpräsidialrat an den Oberpräsidien in Schleswig und Königsberg tätig. 1917 wurde er zum Regierungspräsidenten von Bromberg (Provinz Posen) ernannt und behielt diese Position bis zur durch den Vertrag von Versailles erzwungenen Abtretung an Polen. 1919 nahm er zusätzlich noch das Amt des stellvertretenden Oberpräsidenten der Provinz Posen wahr.

1919 bis 1922 war er als Überleitungskommissar für die Abwicklung der deutschen Verwaltung in den an Polen gefallenen Gebietsteilen verantwortlich. 1922 bis 1933 wirkte er als Ober- und Regierungspräsident der Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen mit Sitz in Schneidemühl und hat sich große Verdienste beim wirtschaftlichen Wiederaufbau der durch die Grenzziehung schwer geschädigten Provinz erworben. Im Januar 1933 ging er altersbedingt in den Ruhestand und wurde durch den Meseritzer Landrat Hans von Meibom ersetzt.

Bülow war Mitglied der DVP und ein Sympathisant der Nationalsozialisten.[2] So verkündete er am 8. Juli 1935 auf dem Familientag der von Bülows: Alle die großen Ideale, die der Führer dem deutschen Volke gesetzt hat, sie stammen aus alt-germanischem Erbgut und nicht zuletzt aus den tiefsten Schatzkammern des deutschen Adels. So ist der deutsche Adel dem Nationalsozialismus von Grund auf wesens- und stammverwandt.[3]

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 39, 927
  2. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, S. Fischer, Frankfurt 2007, S. 88
  3. Ernst Klee: Kulturlexikon, S. 88; das längere Zitat aus dieser Rede bei Stefan Malinowski: Vom König zum Führer. Sozialer Niedergang und politische Radikalisierung im deutschen Adel zwischen Kaiserreich und NS-Staat. Akademie, Berlin 2003, 3. Aufl. 2004, ISBN 305004070X S. 584f. Online les- und durchsuchbar

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