Fritz Fischer (Maler)

Fritz Fischer (Maler)

Friedrich Franz Willhelm Fischer (* 4. August 1925 in Wien; † 4. Oktober 1986 ebenda) war österreichischer Porträtmaler und Graphiker. Er lehrte an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Fischer wurde 1925 als Sohn von Siegfried Fischer (Siegfried Karl Emil Fischer, Kunstmaler und Mitglied des Wiener Kreises) und Aurelia Herklotz geboren.

Er besuchte von 1931 bis 1935 die Volksschule in Stammersdorf bei Wien und nach Übersiedelung im Jahre 1940 in die Hörlgasse im 9. Bezirk in Wien das dortige Gymnasium. Die kriegsbedingte Rekrutierung 1941/42 in den Arbeitsdienst unterbrach das Maturajahr. Erst mit Kriegsende konnte die Matura, als Kriegsmatura (Notabitur) nachgeholt werden, wo Fischer auch Bekanntschaft mit Leupold-Loewenthal machte [1] und verschiedene Porträts entstanden. Die folgenden Kriegseinsätze im Zweiten Weltkrieg als Panzerspähwagenfahrer konnten mit Dienstfreisetzungen mit der Aufnahme als Student von Sergius Pauser und Herbert Boeckl im Jahre 1942 an der Akademie der Bildenden Künste in Wien unterbrochen werden. Kriegsverwundung und Gefangenschaft in Deutschland beendeten Fronteinsätze. Mit Ende des Krieges nahm er das Studium an der Wiener Akademie wieder auf und schloss es 1951 ab.

Fritz Fischer wirkte 1953 im Radiosender „Rot – Weiß – Rot“ mit eigenen komponierten Liedern und Texten. Im selben Jahr stellte er Druckgraphiken, Lithographien und Gemälden in Salzburg aus. Er teilte in den Jahren 1955 und 1956 abwechselnd gemeinsame Ateliers in Wien und Venedig mit Kurt Moldovan, dem späteren Taufpaten [2] seines Sohnes Valentin. 1956 erhielt er ein Stipendium nach Amsterdam, wo zahlreiche Tuscheaquarelle, Feder- und Buntstiftzeichnungen entstanden, einige wurden vom Stedelijk-Museum angekauft. Im Jahre 1957 nahm Fischer eine Lehrtätigkeit an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien auf, der heutigen Universität für angewandte Kunst Wien. Es folgten viele öffentliche und private Aufträge. 1963 beendete er seine Lehrtätigkeit, vertiefte die Arbeit im Atelier wie auch im öffentlichen Bereich. 1974 drehte der ORF den Film „Ein Tag im Leben eines Malers“ über Fischer. Mit zunehmendem Alter entwickelte sich eine intensive Auseinandersetzung verschiedener Techniken und es entstanden großflächige Gouachen, Gemälde, sowie Zyklen und Studien.

Fritz Fischer verstarb 1986 in seinem Atelier in Wien.

Auszeichnungen

  • Meisterschulpreis der Akademie der bildenden Künste
  • Österreichischer Graphikerpreis, Innsbruck
  • Theodor-Körner-Preis, Stadt Wien

Werke (Auswahl)

  • 1948 Gemälde „Vater“[3], Sammlung Fischer
  • 1949 Gemälde „Handelskai“[4], Sammlung Fischer
  • 1950 Gemälde „Portraet eines Psychologiestudenten“ [5], Sammlung Fischer
  • 1955 Gemälde „Porträt Kurt Moldovan“ [6], Sammlung Fischer
  • 1975 (?) Federzeichnung „Wurzel“ [7], Albertina Wien
  • 1986 Gouache „Scheißleben“ [8], Albertina Wien

Ausstellungen

Fischer hatte Ausstellungen in Wien, Salzburg, Innsbruck, Karlsruhe, Stuttgart, Bern, Ankara und auf der Biennale von São Paulo.

Ankäufe

Literatur

  • DIE SECHZIGER JAHRE, eine phantastische Moderne. MUSA ; Kulturabteilung der Stadt Wien, Berthold Ecker, Wolfgang Hilger; Springer, Wien/New York/Wien März 2011, ISBN 978-3-7091-0743-0.
  • Stephan Fischer: Leben und Werk des Malers Fritz Fischer (1925-1986). Wien 2008.
  • Katalog zur Gedächtnisausstellung“ im Grazer Kulturhaus am 27. Februar 1992. von Fischer, Fischer, Schmeller, Breicha.
  • Gottfried Layr, Kurt Panzenberger: Österreichische Aquarellisten der Gegenwart. Wien 1984, ISBN 3-85175-378-X.
  • Claus Pack: Moderne Graphik in Österreich. Wien 1969, ISBN 3-85175-378-X.
  • Gerhard Fritsch: Zwischen Kirkens und Bari. Wien 1952.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sammlung Fischer: Werkverzeichnis Fritz Fischer Seite 8; "Portraet eines Psychologiestudenten"
  2. Taufschein seines Sohnes Valentin
  3. Gemälde „Vater“
  4. Gemälde „Handelskai“
  5. Gemälde „Portraet eines Psychologiestudenten“
  6. Gemälde „Porträt Kurt Moldovan“
  7. Federzeichnung „Wurzel“
  8. Gouache „Scheißleben“

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