Fünfwundenkreuz

Fünfwundenkreuz
Fünfwundenkreuz, hier auch mit dem Schädel Adams, als Symbol der Schädelstätte (Golgota)
Wegkreuz Freiburg im Breisgau, frühes 19. Jh.

Ein Fünfwundenkreuz ist ein Kreuz mit symbolischer Darstellung der Kreuzigungswunden Christi.

Inhaltsverzeichnis

Ikonographie

Die fünf Heiligen Wunden Christi sind die Male, die nach der Darstellung der Kreuzigung Christi in Kreuzform angeordnet sind: Am Balken links und rechts, sowie am Kreuzfuß die Nagelung, am Kreuzhaupt das von der Dornenkrone verwundete Haupt, und im Zentrum das vom Soldaten Longinus durchbohrte Herz Jesu, die Seitenwunde.

Das Fünfwundenkreuz ist ein Kruzifix, bei dem die Darstellung auf andere ikonographische Attribute dieser Wunden reduziert sind: Wiedergegeben sind nur Hände und Füße mit den Stigmata, die Dornenkrönung wird durch die Krone selbst, das Antlitz nach Art des Turiner Grabtuchs oder des Schweißtuchs der Veronika oder als anderes Kopfbild dargestellt, der Todesstoß durch das Heilige Herz Jesu, das Herz etwa im Strahlenkranz, von einem Schwert – oder sieben (Sieben Schmerzen Jesu), oder der Lanze – durchbohrt, oder durch die klaffende Seitenwunde mit dem tropfenden Heiligen Blut Jesu. Am verlängerten (lateinischen) Kreuzpfahl findet sich auch oft, wie beim Kruzifix, das INRI, am Kreuzfuß auch weitere Symbolik.

Die Verehrung der heiligen fünf Wunden geht auf die Bibelstelle „durch seine Wunden sind wir geheilt“ (Jes 53,5 EU) zurück, und findet ab dem 15. Jahrhundert einen Aufschwung, sie sollte vor einem unvorhergesehenen Tode schützen. Daher findet sich das Fünfwundenkreuz sowohl bei Wetterkreuzen ab dem Barock und Gedenkkreuzen an Unfälle, wie auch im militärischen Zusammenhang (Kriegerdenkmal).[1]

Beispiele von Fünfwundenkreuzen

Es finden sich Darstellungen u.a. in:

Siehe auch

  • Jerusalemkreuz, das ebenfalls als Symbol dieser Wunden gesehen wird
  • Arma-Christi-Kreuz, auch Waffen-Christi-Kreuz oder Passionskreuz, bezeichnet in der Kunstgeschichte bzw. christlichen Ikonografie eine spezielle Form des Andachtsbildes

Einzelnachweise

  1. Gebhard Spahr: Kreuz und Blut Christi in der Kunst Weingartens. Eine ikonographische Studie. J. Thorbecke, 1962, S. 71.
  2. Harald König: Der Esthaler Kreuzspazierweg – Kreuze, Feldkreuze, Bildstock, Lourdesgrotte, Kirche und Kloster → Im Friedhofsgelände …. In: mittelpfalz.de/esthal. Abgerufen am 15. Juni 2010.
  3. Denk- und Ehrenmäler → Fünf-Wunden-Kreuz. In: meschede.de → Freizeit, Kultur & Tourismus → Sehenswürdigkeiten. Stadt Meschede, abgerufen am 15. Juni 2010.
  4. Horst Krebs: Kripper Hagelkreuz. In: geschichte-kripp.de. 2008, abgerufen am 15. Juni 2010.
  5. Kapellenweg → (9). In: Wanderzentrum Wallenfels im Naturpark Frankenwald. Stadt Wallenfels, abgerufen am 15. Juli 2010 (pdf, Webseite).
  6. Fünf-Wunden-Kreuz. In: Region Bestwig → Sehenswürdigkeiten. Gemeinde Bestwig, abgerufen am 15. Juli 2010.
Georeferenzierung Karte mit allen Koordinaten: OSM, Google oder Bing

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