Georg Blohm (Agrarwissenschaftler)

Georg Blohm (Agrarwissenschaftler)

Georg Blohm (* 25. Oktober 1896 in Thürkow; † 9. Mai 1982 in Kiel) war ein deutscher Agrarwissenschaftler.

Leben

Georg Blohms Vater war Eigentümer eines Guts. Der Sohn wurde zunächst auf einer Teterower Schule vorgebildet, dann in Lübeck, wo er 1914 das Reifezeugnis erhielt. Freiwillig zog er in den 1. Weltkrieg und wirkte so im Westen. Dabei wurde er schwer verwundet, weshalb ihm das Mecklenburgische Verdienstkreuz sowohl der ersten wie auch der zweiten Klasse verliehen wurde. Nachdem er sich von seiner Verletzung erholt hatte, setzte er 1917 seine Tätigkeit im Krieg fort, wurde aber gefangen genommen. Schließlich ließ man ihn als durch den Krieg schwer Geschädigten wieder frei.

Im Jahr 1919 bezog Blohm die Universität Kiel, um Landwirtschaft zu studieren. Danach studierte er an der Universität Halle, wo er 1921 sein Diplom erhielt und so das Studium abschloss. Zwei Jahre später schrieb er ein Werk mit statistischen Betrachtung über die Düngung auf mehreren mecklenburgischen Wirtschaften, anhand dessen er zum Doktor promoviert wurde. 1923 wurde er Assistent in der Bibliothek des landwirtschaftlichen Instituts, was er drei Jahre lang blieb. Dann, im Jahr 1926, fand an der Universität seine Habilitation durch seine Schrift Einfluss der Bodenbearbeitung auf die Wasserführung des Bodens statt. Ab dem folgenden Jahr wirkte er zunächst als Oberassistent am Institut für Acker- und Pflanzenbau der Universität Halle.

Während dieser Zeit führte Blohm Studienreisen nach England, Amerika und Kanada und hatte für ein Semester einen Lehrauftrag an der Universität Hamburg. Die Oberassistententätigkeit gab er 1930 auf, gehörte aber trotzdem weiter dem Lehrkörper an, und wurde als Leiter der betriebswirtschaftlichen Abteilung bei der Landwirtschaftskammer angestellt. Als nächstes ging er als Leiter der Landesbauernschaft Pommern nach Stettin, fungierte ab 1931 bei der Landberatung Pommern GmbH als Prokurist und wurde zwei Jahre später schließlich zum Geschäftsführer befördert. Somit sorgte er für landwirtschaftliche Beratungsstellen in Pommern.

1934 habilitierte die Landwirtschaftliche Hochschule Berlin Blohm für Betriebslehre. Zwei Jahre danach erhielt er an der Technischen Universität Danzig einen Lehrstuhl für Landwirtschaftliche Betriebslehre sowie Agrarpolitik. Für landwirtschaftliche Arbeits- und Betriebslehre wurde er 1941 ordentlicher Professor an der Reichsuniversität Posen.

Blohm besaß in Spiegelsdorf einen Bauernhof, auf den er im Januar 1945 fliehen musste. Am 15. Juni dieses Jahres wurde er ordentlicher Professor an der Universität Greifswald. Dabei erhielt er den Auftrag, eine landwirtschaftliche Fakultät zu begründen. Dies geschah 1946. Nebenbei beriet er Neubauern.

Im Jahr 1949 wurde Blohm an die Universität Halle berufen, wo er der Nachfolger Emil Woermanns wurde. Schon zwei Jahre später wechselte er an die Universität Kiel, wo er neben der Professur auch die Direktion des Universitätsinstitutes für landwirtschaftliche Betriebslehre erhielt. 1965 trat er in den Ruhestand.

Blohm fungierte als Mitglied des Forschungsbeirates für die Wiedervereinigung Deutschlands. In diesem Amte beriet er die Regierung mit, wie die Kollektivierung in der DDR rückgängig gemacht werden könne. Von der Technischen Hochschule München wurde er 1960 mit dem Ehrendoktor ausgezeichnet, 1969 mit dem Großen Bundesverdienstkreuz geehrt und trug seit dem Folgejahr den Justus-von-Liebig-Preis von der Universität Kiel.

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