Georg Kawerau

Georg Kawerau

Georg Kawerau (* 12. Dezember 1856 in Berlin; † 13. April 1909 in Stettin; vollständiger Name: Georg Ferdinand Kawerau) war ein deutscher Architekt und Bauforscher.

Georg Kawerau wurde als siebtes Kind des Sportpädagogen und späteren Kirchenmusikers Martin Kawerau und der Emilie, geborene Kahle geboren und wuchs in Berlin auf. Nach dem Abitur am Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Berlin studierte er an der Berliner Bauakademie und absolvierte anschließend das Referendariat als Regierungsbauführer bei der Garnisonsbauverwaltung im pommerschen Stargard.

Aus gesundheitlichen Gründen ging er nach Griechenland und wandte sich der Archäologie zu. Er nahm 1885 an den Ausgrabungen von Heinrich Schliemann in Tiryns teil und führte 1885 bis 1890 mit Panagiotis Kavvadias die Ausgrabung auf der Athener Akropolis durch. In Olympia richtete er zwei Säulen des Heraions wieder auf.

Danach arbeitete er einige Jahre als Architekt in der Türkei, unter anderem beim Bau eines Wasserwerks in Skutari, beim Straßenbau und 1893 bis 1896 beim Bau der Bahnhofsgebäude der Anatolischen Bahn zwischen Eskişehir und Konya, danach baute er als Teilhaber der Firma Wechselmann & Kawerau in Stettin.

Im August 1907 verlieh ihm die Universität Gießen die Ehrendoktorwürde (Dr. phil. h.c.). Theodor Wiegand gewann ihn als Grabungsarchitekten für die Ausgrabungen der Berliner Museen in Milet und Pergamon. Seit dem 1. April 1908 war er als Direktorialassistent der Berliner Museen mit Dienstsitz in Konstantinopel angestellt. Mit Hubert Knackfuß arbeitete er am Delphinion in Milet, mit Alexander Conze an den Palästen von Pergamon.

Veröffentlichungen

  • mit Panagiotis Kavvadias: Die Ausgrabung der Akropolis vom Jahre 1885 bis zum Jahre 1890 / He anaskaphe tes Akropoleos apo tu 1885 mechri tu 1890. Athen 1906.
  • mit Georgios Soteriades: Der Apollotempel zu Thermos. In: Antike Denkmäler, Band 2, 1902/08. (Online UB Heidelberg)
  • mit Albert Rehm: Das Delphinion in Milet. In: Milet Band 1, 3, Berlin 1914. (Online UB Heidelberg)
  • mit Theodor Wiegand: Die Paläste der Hochburg. In: Altertümer von Pergamon, Band 5, 1, Berlin 1930.
  • posthum: Gedichte. Berlin 1913. (Mit einem Vorwort von Theodor Wiegand. Privatdruck „für seine Freunde“.)

Literatur

  • A. Köster: Georg Kawerau. In: Biographisches Jahrbuch für die Altertumswissenschaft 32, 1909, Seite 68-69.
  • Amtliche Berichte aus den Königl. Preußischen Kunstsammlungen 30, 1908-09, Seite 205-106.
  • J. Kohte: Georg Kawerau †. In: Zentralblatt der Bauverwaltung 29. Jahrgang 1909, Nr. 33 (vom 24. April 1909), Seite 231-232.
  • Jens Andreas Bundgaard: The Excavation of the Athenian Acropolis 1882–1990. The Original Drawings edited from the papers of Georg Kawerau. Kopenhagen 1974.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kawerau — ist der Familienname folgender Personen: Georg Kawerau (1856–1909), deutscher Architekt und Bauforscher Gustav Kawerau (1847–1918), deutscher lutherischer Theologe Hermann Kawerau (1851–1909) deutscher Musikpädagoge, Domorganist (Berlin), Kgl.… …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Major — Bildnis Georg Major aus Warhaffte Bildnis etlicher Hochloeblichen Fuersten vnd Herrn …   Deutsch Wikipedia

  • Martin Kawerau — Peter Martin Kawerau (* 11. November 1815 in Bunzlau (heute polnisch: Bolesławiec) in Schlesien; † 13. November 1874 in Berlin) war ein Sportpädagoge und Kirchenmusiker. Leben und Wirken Martin Kawerau wurde als Sohn des Lehrers am Bunzlauer… …   Deutsch Wikipedia

  • Siegfried Kawerau — Georg Siegfried Kawerau (* 8. Dezember 1886[1] in Berlin; † 16. Dezember 1936 ebenda) war ein deutscher Pädagoge und Schulreformer. Er wirkte als Gymnasiallehrer in Berlin, war Mitglied der SPD und des Bundes entschiedener Schulreformer.… …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Kawerau — Paul Hermann Kawerau (* 24. Juli 1852 in Berlin; † 1. Juli 1909 in Thal in Thüringen), war ein deutscher Musiker und Musikpädagoge. Leben Der Vater des deutschen Pädagogen und Schulreformers Siegfried Kawerau studierte zunächst Theologie in… …   Deutsch Wikipedia

  • Perserschutt — Perserschutt, Akropolis von Athen, 1866 Als Perserschutt werden die Schutt und Planierungsschichten bezeichnet, die durch die Aufräumarbeiten nach Plünderung und Zerstörung der Heiligtümer auf der Akropolis in Athen während der persischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Perserschutt — [ thumb|450px|right|Perserschutt, Acropolis of Athens, 1866] The Perserschutt, a German term, meaning the Persian debris, or Persian refuse, refers to the bulk of architectural and votive sculptures that were damaged by the invading Persian army… …   Wikipedia

  • Персидский мусор — Персидский мусор, Афинский Акрополь, 1866 Персидский мусор  совокупность архитектурных деталей и скульптур, повреждённых или осквернённых персами в Афинах в 480/479 г. до н. э. В 480 году до н. э. во время …   Википедия

  • Greek temple — Greek temples (Ancient Greek: polytonic|ὁ ναός , gr. ho naós dwelling , semantically distinct from Latin la. templum temple ) were structures built to house the cult statues within Greek sanctuaries. The temples themselves did usually not… …   Wikipedia

  • Dekastylos — Der Parthenon auf der Akropolis in Athen, Griechenland Der griechische Tempel (altgriechisch ὁ ναός ho naós „Wohnung“; inhaltlich nicht gleichzusetzen mit dem lateinischen templum …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”