- Gerhard Sauder
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Gerhard Sauder (* 6. September 1938 in Karlsruhe) ist ein deutscher Germanist und Literaturwissenschaftler.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung
Gerhard Sauder wurde als Sohn des Prokuristen August Sauder und seiner Ehefrau Rosa geboren. Er verbrachte seine Kindheit und Jugend in Karlsruhe, wo er im Stadtteil Durlach die Volksschule besuchte. 1949 wechselte er zum Markgrafen-Gymnasium in Durlach; dort legte er 1958 sein Abitur ab. Von 1958 bis 1963 studierte er in den Fächern Germanistik, Romanistik, Philosophie und Kunstgeschichte an den Universitäten in Heidelberg und Paris. Sein Erstes Staatsexamen legte er 1963 in Heidelberg ab, das Zweite Staatsexamen folgte 1965. 1967 wurde er an der Universität Heidelberg bei Arthur Henkel promoviert, 1973 schloss sich die Habilitation bei seinem Doktorvater für das Gebiet "Deutsche und vergleichende Literaturgeschichte" an.
Gerhard Sauder ist verheiratet und hat drei Kinder. Er lebt mit seiner Familie in St. Ingbert.
Berufliche Karriere
Seine berufliche Laufbahn begann Sauder 1965 als Studienreferendar und Studienassessor am Karlsruher Helmholtz-Gymnasium. Im Folgejahr wechselte er als Wissenschaftlicher Assistent zum Lehrstuhl von Professor Arthur Henkel im Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg. 1969 wurde er zum Akademischen Rat, 1971 zum Akademischen Oberrat ernannt. 1974 erfolgte seine Wahl zum Prodekan der Neuphilologischen Fakultät an der gleichen Universität. Ein Jahr später wurde ihm dort der Titel eines Professors verliehen.
1976 folgte Sauder dem Ruf als Ordentlicher Professor an die Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Dort hatte er 1978/79 den Vorsitz des Fachbereichs "Neuere Sprach- und Literaturwissenschaften" inne. 1987 übernahm Sauder eine Gastprofessur an der Staatsuniversität Tbilissi (Georgien). Dem schloss sich 1992 eine dreimonatige Gastprofessur an der University of Melbourne (Australien) an. Von 1990 bis 1992 leitete er als Dekan die Philosophische Fakultät der Universität des Saarlandes. 2006 wurde Sauder emeritiert[1].
Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit profilierte sich Sauder als Herausgeber literarischer Werke. Er ist Mitherausgeber der kritischen Ausgabe der Werke des Malers Müller, der Münchner Goethe-Ausgabe und der Gesammelten Werke von Ludwig Harig. Ein weiterer Schwerpunkt seiner publizistischen Arbeit gilt dem Künstler Albert Weisgerber; unter anderem gab er dessen Briefe und Dokumente heraus.[2][3][4].Ehrenamtliche Tätigkeit
- 1988ff. Sprecher des "St. Ingberter Literaturforums" (ILF), einer literarischen Vereinigung[5]
- 1989 - 1993 Mitglied des DAAD-Ausschusses für die Vergabe von Stipendien für afrikanische Germanisten
- 1987 - 2003 Mitglied des Auswahl-Ausschusses für Promotions-Stipendien des Cusanuswerks
- 1994 - 2002 Mitglied des Internationalen Wissenschaftlichen Beirats des "Interdisziplinären Zentrums für die Erforschung der Europäischen Aufklärung" an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
- 2001 - 2002 Vizepräsident der Internationalen Herder-Gesellschaft
- 2003 - 2004 Präsident der Internationalen Herder-Gesellschaft
Ehrungen - Auszeichnungen
- 2001 Verleihung der "Merck-Medaille" durch die Darmstädter Goethe-Gesellschaft[6]
Einzelnachweise
- ↑ Letzte Worte vor der "Altersstille". In: Saarbrücker Zeitung vom 20. Juni 2006 abgerufen am 30. Juni 2011
- ↑ Forscher der "Empfindsamkeit"In: Saarbrücker Zeitung vom 6. September 2008 abgerufen am 30. Juni 2011
- ↑ Daheim und andernorts - Albert Weisgerbers verzerrte Bedeutung. In: Saarbrücker Zeitung vom 22. Dezember 2006 abgerufen am 30. Juni 2011
- ↑ Sabine Graf: Der Weisgerber-Code. In: Saarbrücker Zeitung vom 26. Mai 2006 abgerufen am 1. Juli 2011
- ↑ Wenn man will, kann man. In: Saarbrücker Zeitung vom 2. Oktober 2001 abgerufen am 30. Juni 2011
- ↑ Saarbrücker Zeitung vom 13. November 2001 abgerufen am 30. Juni 2011
Literatur (Auswahl)
Eigene Publikationen (Autor - Herausgeber)
(bis 2003)
- Eine detaillierte Auflistung der Publikationen (Stand: 2003) von Gerhard Sauder enthält in einem Anhang die Festschrift zum 65. Geburtstag des Autors "Allem Abschied voran" (Universitätsreden der Universität des Saarlandes; Nr. 54)
(ab 2003)
- Gerhard Sauder (Hrsg.): Ludwig Harig: Familienähnlichkeiten - Deutsch-französische Sprachspiele. München: Hanser, 2005. (Gesammelte Werke von Ludwig Harig, Bd. 1) ISBN 3-446-20615-9
- Gerhard Sauder (Hrsg.): Ludwig Harig: Schönes Niemandsland - Gedankenspiele und Gedichte. München: Hanser, 2006. (Gesammelte Werke von Ludwig Harig, Bd. 2) ISBN 3-446-20784-8
- Ich male wie ein Wilder - Albert Weisgerber in Briefen und Dokumenten. Hrsg.: Gerhrd Sauder. Blieskastel: Gollenstein, 2006. 438 S., Ill. ISBN 3-938823-05-4
- Gerhard Sauder: Gegen Aufklärung? Abschiedsvorlesung 19. Juli 2006. Saarbrücken: Universität des Saarlandes, 2007. 28 S. (Universitätsreden; Nr. 67) ISBN 978-3-940147-00-4
- Gerhard Sauder (Hrsg.): Ludwig Harig: Rousseau - Der Roman vom Ursprung der Natur im Gehirn - Der kleine Brixius. München: Hanser, 2009 (Gesammelte Werke von Ludwig Harig, Bd. 5) ISBN 978-3-446-23412-3
Sekundär-Literatur
- Eine Auflistung findet sich in "Goedeke, Karl Friedrich Wilhelm: Deutsches Literatur-Lexikon. 3. Aufl. Bd. 14, S. 92 ff."
- Weitere Sekundär-Literatur findet sich in: Friedrich Vollhardt: Aspekte der germanistischen Wissenschaftsentwicklung am Beispiel der neueren Forschung zur "Empfindsamkeit". In: Aufklärungsforschung in Deutschland. Heidelberg: Winter, 1999. S. 49 - 77 (Beihefte zum Euphorion; H. 32) ISBN 3-8253-0839-1
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