- Ehrenfriedersdorf
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Wappen Deutschlandkarte 50.64611111111112.969722222222530Koordinaten: 50° 39′ N, 12° 58′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Chemnitz Landkreis: Erzgebirgskreis Höhe: 530 m ü. NN Fläche: 15,86 km² Einwohner: 5.035 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 317 Einwohner je km² Postleitzahl: 09427 Vorwahl: 037341 Kfz-Kennzeichen: ERZ Gemeindeschlüssel: 14 5 21 160 Adresse der
Stadtverwaltung:Markt 1
09427 EhrenfriedersdorfWebpräsenz: Bürgermeister: Frank Uhlig (SPD) Lage der Stadt Ehrenfriedersdorf im Erzgebirgskreis Ehrenfriedersdorf ist eine Stadt im Erzgebirgskreis in Sachsen (Deutschland). Durch die Stadt führt die Silberstraße.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Ehrenfriedersdorf liegt am oberen Lauf im Tal des Flusses Wilisch auf einer Höhe von rund 600 m. Im Westen befinden sich die Höhen der Greifensteine und im Osten der Sauberg sowie der Kalte Muff mit der Franzenshöhe (703 m).
Nachbargemeinden
Folgende Gemeinden grenzen an Ehrenfriedersdorf (im Uhrzeigersinn, im Norden beginnend): Thum, Drebach, Thermalbad Wiesenbad, Tannenberg, Geyer und Hormersdorf.
Greifensteine
Die Greifensteine sind eine Felsformation im Erzgebirge im Waldgebiet zwischen den Ortschaften Geyer, Ehrenfriedersdorf, Jahnsbach und Thum auf dem Gebiet der Stadt Ehrenfriedersdorf. Sie erreichen eine Höhe von 732 m über dem Meeresspiegel und gelten als höchster Punkt auf Ehrenfriedersdorfer Flur. Die Felsengruppe mit der Naturbühne sind als Naturdenkmal überregional bekannt.
Franzenshöhe
Die Franzenshöhe ist einer der höchsten Punkte der Stadt. Sie befindet sich in einem Wald (dem sogenannten Huuf-Buhsch) und ist daher von verschiedenen Aussichtspunkten nicht zu erkennen. Besonders auffällig sind die imposanten Felsformationen auf dem Gipfel.
Geschichte
Besiedlung und Bergbau
Ehrenfriedersdorf wurde wie auch das übrige Gebiet des mittleren Erzgebirges im 12. Jahrhundert besiedelt. Im 13. Jahrhundert kam es durch Funde von Zinn zum Aufschwung. 1339 wurde die Siedlung als Erinfritstorf erstmals urkundlich erwähnt. Mitte des 15. Jahrhunderts hatte der Ort volle Stadtrechte erhalten und galt als einer der reichsten im Erzgebirge. Er besaß eine Sparkasse und ein Amtsgericht.
Einwohnerentwicklung
Am 3. Oktober 1990 zählte Ehrenfriedersdorf 6263 Einwohner. Die folgenden Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember des jeweiligen Jahres:
1993 bis 1997
- 1993: 5925
- 1994: 5828
- 1995: 5753
- 1996: 5769
- 1997: 5788
1998 bis 2002
- 1998: 5727
- 1999: 5672
- 2000: 5576
- 2001: 5520
- 2002: 5524
2003 bis 2007
- 2003: 5442
- 2004: 5368
- 2005: 5310
- 2006: 5238
- 2007: 5179
ab 2009
- 2009: 5094
- Quelle bis 2006: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
- Quelle 2007: Stadt Ehrenfriedersdorf (Stand: 31. Mai 2007)
Gedenkstätten
- Gedenkstein in der Nähe des Sportplatzes zur Erinnerung an sechs Gegner des NS-Regimes, die in Zuchthäusern und Konzentrationslagern ermordet wurden: Max Niklas, Kurt Leupold, Paul Weber (Widerstandskämpfer), Max Neubert (Widerstandskämpfer), Richard Bock (Widerstandskämpfer) und Milda Schreyer.
Politik
Stadtrat
Kommunalwahl 2009Wahlbeteiligung: 52,8 %%5040302010043,6%22,4%18,5%9,0%6,4%Gewinne und VerlusteVorsitzender des Stadtrates ist der Bürgermeister.
Bürgermeister
Wappen
Blasonierung: „Rot-gold schräglinks geteilt; oben ein goldener Ring mit blauem Stein, unten gekreuzte blaue Schlägel und Eisen.“
Das Stadtwappen zeigt den Siegelring der Waldenburger Herrschaft, zu der Ehrenfriedersdorf einst gehörte. Hammer und Schlägel sind das bekannte Symbol für den Bergbau, der die Stadt jahrhundertelang prägte.
Städtepartnerschaften
- Burgkunstadt im Landkreis Lichtenfels, Bayern
- Podbořany, Tschechien
Sehenswürdigkeiten, Kultur und regelmäßige Veranstaltungen
St. Niklaskirche
Kostbarstes Kunstwerk der St. Niklaskirche ist der im Jahre 1507 hier aufgestellte und bis 1512 vervollständigte spätgotische Schrankaltar, der zweimal gewandelt (geschlossen) werden kann. Der durch den Bergbau hervorgerufene Wohlstand der Stadt wird unter anderem daran sichtbar, dass die Kirche es sich leisten konnte, den großen Meister HW (Hans Witten) zu verpflichten, den Altar zu gestalten. Als Material verwendete er Lindenholz. Bis in die äußersten Spitzen des Gesprenges besteht der Altar aus Holz.
Museen
Auf dem Sauberg befindet sich im ehemaligen Zinnbergwerk ein Besucherbergwerk mit mineralogischem Museum. Dort wird dargestellt, wie bis 1990 industriell Zinn abgebaut wurde. Die Beschaffenheit der Stollen entspricht dem damaligen Stand.
Das Bergbaugebiet Ehrenfriedersdorf ist eine ausgewählte Stätte für die vorgesehene Kandidatur zum UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge.
Musik
Im Jahr 1973 wurde die Erzgebirgsgruppe Ehrenfriedersdorf gegründet, ein Ensemble, das sich der Pflege der erzgebirgischen Mundart verschrieben hat und mit zu den populärsten Vokalformationen der Region gehört. Zahlreiche Radio- und Fernsehauftritte machten die Gruppe bereits zu DDR-Zeiten überregional bekannt. Nach der politischen Wende folgten auch Tourneen in die USA.
Theater
Anfang der 1990er Jahre wurde in Ehrenfriedersdorf das Mundarttheater am Greifenstein e. V. gegründet. Diese Theatergruppe übernahm die Tradition des Mettenspiels bei der Mettenschicht, welche bis dahin von den Angehörigen der Bergbruderschaft, in den Gebäuden des ehemaligen Zinnerzbergwerks Sauberg , durchgeführt wurde. Die Ehrenfriedersdorfer Mettenschicht zeichnet sich neben dem Gedenken an die verunglückten Bergleute durch das volkstümliche Theaterstück, welches vom Mundarttheater aufgeführt wird, aus.
Regelmäßige Veranstaltungen
Seit etwa 1991 gibt es die jährlichen Feste zum Maibaumumsetzen und einem Hexenfeuer am 30. April am Skihang an der Hühnerfarm, außerdem findet am 1. Mai ein Bergaufzug der Berggrabebrüderschaft Ehrenfriedersdorf e.V. statt.[2] In der Weihnachtszeit wird das Pyramidenanschieben von den Einwohnern und Gästen feierlich zelebriert.
Wirtschaft und Infrastruktur
Von der Mitte des 13. Jahrhunderts bis 1990 wurde in Ehrenfriedersdorf Zinn abgebaut. Nach der deutschen Wiedervereinigung war eine Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben. In der Folgezeit wurde das Bergwerk für Besucher umgebaut. Ein integrierter und wissenschaftlich erforschter Heilstollen bietet zahlreiche Therapien an, unter anderem für Atemwegserkrankungen.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1895: Otto von Bismarck, Reichskanzler
Söhne und Töchter der Stadt
- Carl Ludwig Traugott Glaeser (1747–1797), Komponist und Kantor an der Stadtkirche in Weißenfels
- Christian Friedrich Schubert (1808–1874), deutscher Politiker
- Johann August Scheibner (1810–1888), deutscher Politiker, MdL (Königreich Sachsen)
- Julius Theodor Zenker (1811–1884), Orientalist, Übersetzer und Privatgelehrter
- Georg Fritz Weiß (1822–1893), Opernsänger, Übersetzer und Schauspieler
- Max Wenzel (1879–1946), Mundartdichter des Erzgebirges
- Hans Weber (1941–1969), Motorsportler
- Günter Deckert (1950–2005), Nordischer Kombinierer
Literatur
- Richard Steche: Ehrenfriedersdorf. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 4. Heft: Amtshauptmannschaft Annaberg. C. C. Meinhold, Dresden 1885, S. 65.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
- ↑ RegioTicker, Veranstaltungen. In: Wochenpsiegle vom 30. April 2011, S. 2
Weblinks
Commons: Ehrenfriedersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienCommons: Mineralien aus Ehrenfriedersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienCommons: VEB Zinn- und Spatgruben Ehrenfriedersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienCommons: Bergbauregion Ehrenfriedersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Ehrenfriedersdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Offizielle Präsenz der Stadtverwaltung
- Besucherbergwerk Zinngrube Ehrenfriedersdorf
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