- Venusberg (Erzgebierge)
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Wappen Deutschlandkarte
Hilfe zu WappenBasisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Chemnitz Landkreis: Erzgebirgskreis Verwaltungsverband: Grüner Grund Höhe: 450 m ü. NN Fläche: 11,3 km² Einwohner: 2334 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 207 Einwohner je km² Postleitzahl: 09430 Vorwahl: 03725 Kfz-Kennzeichen: ERZ Gemeindeschlüssel: 14 5 21 650 Adresse der Verbandsverwaltung: August-Bebel-Str. 25 B
09435 Drebach-ScharfensteinWebpräsenz: Bürgermeisterin: Kathrin Sieber Lage der Gemeinde Venusberg im Erzgebirgskreis Venusberg ist eine Gemeinde im Erzgebirgskreis in Sachsen (Deutschland). Die Gemeinde gehört zum Verwaltungsverband Grüner Grund.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Gliederung
Venusberg hat folgende Ortsteile
- Grießbach
- Spinnerei
- Wiltzsch
- Im Grund
- Wilischthal
Geschichte
Venusberg mit Wiltzsch und Spinnerei
Der Ort wird 1414 erstmals als „Fenichbergk“ urkundlich erwähnt. Zum Rittergut Venusberg gehören 1486 ein Vorwerk, Venusberg, das Dorf „zum Herold“ sowie acht Untertanen in Drebach. Während des Bauernkrieges 1525 ereignen sich auch in Venusberg Aufstände. Mit der Reformation 1539 kommt der Ort zur Parochie Drebach. Der Ortsteil Wiltzsch wird 1551 erstmals erwähnt. In der Folgezeit ab 1612 wechselt das Rittergut häufig den Besitzer. Im Tal der Wilisch wird 1661 eine Mühle mit Bäckerei erwähnt, 1827 wird eine Spinnerei an diesem Ort errichtet. 1832 wird durch den Spinnereibesitzer Oehme die erste Fabrikschule der Region gegründet. Zur gleichen Zeit wird auch die Schüllermühle zu einer Spinnerei umgebaut. Der Eigentümer der Schüllerspinnerei Johann David Schüller errichtet in den Jahren bis 1858 eine neue größere Spinnerei an der Grenze zu Herold. Eine neue Schule wird 1861 errichtet, die 1891 durch einen Neubau ersetzt wird. Mit dem Bau der Schmalspurbahn Wilischthal–Thum erhält der Ort 1886 im Ortsteil Spinnerei und in Gelenau für den Ortsteil Wilitzsch Bahnanschluss. 1899 erhält der Ort einen Telegrafenanschluss. In der Spinnerei wird 1904 eine Fabrikfeuerwehr gegründet. Ein öffentliches Elektrizitätsnetz wird 1908 aufgebaut. 1921 wird der Rittergutsbezik Venusberg aufgelöst. Die Fluren kommen zu Drebach und Venusberg. Wiltzsch erhält 1922 den Anschluss ans Elektrizitätsnetz. Die Freiwillige Feuerwehr wird 1925 gegründet. Die ersten Wasserversorgungsanlagen werden ab 1926 errichtet. Ab 1943 wurden in Teilen der Spinnerei Schüller Rüstungsaufträge der Dessauer Junkers-Werke von weiblichen KZ-Häftlingen durchgeführt („Venuswerke“). Die Zwangsarbeit mussten 1.000 Jüdinnen aus Ungarn sowie aus westeuropäischen Ländern ausführen, die aus dem KZ Ravensbrück und dem KZ Bergen-Belsen herantransportiert wurden und im Außenlager Venusberg des KZ Flossenbürg leben mussten. Viele starben an Misshandlungen und Hunger.
Literatur
Pascal Cziborra: KZ Venusberg. Der verschleppte Tod. Lorbeer Verlag, Bielefeld 2008, ISBN 978-3-938969-04-5.
Gedenkstätten
Eine Gedenkstätte aus dem Jahre 1958 in der Nähe der ehemaligen Feinspinnerei erinnert an über 100 Frauen, die durch Zwangsarbeit im KZ-Außenlager den Tod fanden.
Grießbach und Wilischthal
Grießbach wird 1386 erstmals urkundlich erwähnt. Mit der Reformation 1539 kommt der Ort zur Parochie Drebach. 1804 wird das Schulgebäude erbaut. 1850 wird durch den Grafen von Einsiedel auf Scharfenstein die Zschopauer Straße als eine für die Öffentlichkeit freigegebene Privatstraße erbaut. Mit dem Bau der Schmalspurbahn Wilischthal - Thum erhält Grießbach in der Nähe der Kalköfen einen Bahnanschluss. 1886 wird ein neues Schulgebäude eingeweiht. Von 1898 bis 1938 existiert in Wilischthal eine Nebenschule. 1926 wird der Kalkabbau im Tal der Wilisch eingestellt. Die evangelisch-methodistische Kirche wird 1929 eingeweiht. Beim Luftangriff in der Nacht vom 14. Februar zum 15. Februar 1945 werden 21 Gebäude zerstört.
Einwohnerentwicklung
Folgende Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres mit Gebietsstand Januar 2007:
1982 bis 1988
- 1982 − 2725
- 1983 − 2708
- 1984 − 2706
- 1985 − 2683
- 1986 − 2689
- 1987 − 2642
- 1988 − 2580
1989 bis 1995
- 1989 − 2586
- 1990 − 2587
- 1991 − 2513
- 1992 − 2581
- 1993 − 2597
- 1994 − 2632
- 1995 − 2494
1996 bis 2002
- 1996 − 2500
- 1997 − 2531
- 1998 − 2439
- 1999 − 2419
- 2000 − 2435
- 2001 − 2465
- 2002 − 2429
2003 bis 2007
- 2003 − 2410
- 2004 − 2371
- 2005 − 2351
- 2006 − 2334
- 2007 − 2334
- Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung
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