Carrowmore

Carrowmore
Carrowmore
Lageplan Carrowmore und Knocknarea

Carrowmore (irisch An Cheathrú Mhór „das große Viertel“) im County Sligo ist die konzentrierteste (zumeist in Reihen geordnete) Anhäufung von Megalithanlagen in Irland. Die meisten der besser erhaltenen 25 Anlagen, von einst über 80 (manche sagen über 200), liegen auf einer Fläche von mehr als drei Quadratkilometern nahe der Erschließungsstraße.

Sie bestehen in der Hauptsache aus kleinen Passage tombs und Dolmen. Wenige haben noch den Kreis aus Randsteinen, da sie wohl ursprünglich unter einem Cairn lagen. Die Anlagen sind älter als Newgrange und gehören an den Anfang der irischen Megalithik (ca. 3850 v. Chr.). Die Anlage No. 7 – entsprechend der Nummerierung durch G. Petries von 1837 – hat gewisse Ähnlichkeit mit der dänischen Runddysse Poskær Stenhus auf Djursland. Von Anlage No. 26 sind nur noch die Randsteine des Hügels erhalten. Die Kammersteine wurden bereits in der Vorzeit für andere Zwecke eingesetzt. Die größte Anlage des Bereichs (No. 51) ist das unter einem Steinhügel ausgegrabene Listoghil, ein Passage tomb mit Felsritzungen.

Inhaltsverzeichnis

Datierungsprobleme

In Westeuropa scheinen einige Megalithanlagen sehr früh (manche sprachen von Mesolithikern) errichtet worden zu sein. Es gibt für Barnenez und Île Guennoc in der Bretagne, für Bougon bei Poitiers und für Chã da Parada im Nordwesten Portugals Radiokarbondaten aus dem späten 6. und dem frühen 5. Jahrtausend v. Chr. In der Bretagne wurden auf der Insel Hoëdic und bei Téviec im Morbihan Steinstrukturen mit Leichenbrand auf ungefähr 5.200 v. Chr. datiert und als mesolithisch eingeordnet. In Dissignac im Departement Loire-Atlantique wurden mesolithische Mikrolithen (Feuersteinwerkzeuge) in einem Passage tomb gefunden. Frühe Daten lieferten scheinbar auch die Anlagen auf den Scilly-Inseln. All diese Daten lassen sich aber nicht chronologisch einordnen und müssen fehlerhaft sein.

Die Anlage No. 27 von Carrowmore ist ein Ganggrab mit kreuzförmiger Kammer. Sie ist eines der größten Monumente von Carrowmore. Hier wird die Anordnung von Dowth (bei Newgrange) mit vier zentralen Pfeilern wiederholt. Das Baudatum (3.825 v. Chr.) kann allerdings, ebenso wie das der Anlagen No. 1, 4, 7 und 51 kaum korrekt sein. Neue C14-Datierungen revidieren die älteren Daten zumindest für Listoghil.

Sonstiges

In dieser Gegend finden sich auch Ringforts und einige Menhire. Der Cuir-irra, ist ein Lochstein (Archäologie), der später den Grenzpunkt dreier Pfarrbezirke markierte. Er hat ein rechteckiges Loch von 90 x 60 cm. Im Volksmund wird er der graue oder der gesprenkelte Stein (Choch bhreac) genannt. Zum Gelände von Carrowmore gehört ein im Sommer geöffnetes Visitor Centre. In der Nähe liegt der Knocknarea, ein 350 m hoher natürlicher Hügel, auf dem unter anderem ein gewaltiger Steinhügel liegt, der als Queen Maeve´s Grave bezeichnet wird.

Dieses Gebiet darf nicht mit dem ebenfalls archäologisch interessanten Carrowmore Lake im County Mayo verwechselt werden.

Literatur

  • Jürgen E. Walkowitz: Das Megalithsyndrom. europäische Kultstätten der Steinzeit. Band 36 der Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas, Beier & Beran, Langenweißbach 2003, ISBN 3-930036-70-3

Siehe auch

Weblinks

  • [1] Bilder von Listoghil
  • [2] Englischsprachige Beschreibung der Anlagen in Carrowmore
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