Grob Aircraft

Grob Aircraft
Grob Aircraft
Grob Aircraft Logo.JPG
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1971
Sitz Tussenhausen, DeutschlandDeutschland Deutschland
Leitung Johann Heitzmann (CEO) Andre Hiebeler (CSO&CoCEO) Andreas Konle (CFO)
Mitarbeiter ca. 100 (2010)
Branche Flugzeugbau
Website www.grob-aircraft.com

Die Grob Aircraft AG ist einer der weltweit führenden Hersteller von Flugzeugen aus Verbundwerkstoffen[1][2], in Tussenhausen im Landkreis Unterallgäu. Die Firma entwickelte den Grob G180 SPn den ersten, vollständig in Kohlefaser hergestellten Businessjet der Welt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Flugzeugproduktion lief unter den Namen Burkhart Grob Luft- und Raumfahrt GmbH & Co. KG, später Grob Aerospace GmbH. Mit Übernahme durch die Fortius Mittelstandskapital AG umbenannt in den heutigen Namen Grob Aircraft AG (Direktor ist der ehemalige EADS-Manager Johann Heitzmann) tätige Flugzeugbauer in Tussenhausen ist Lizenzhalter für die Grob-Flugzeuge (außer Grob SPn)[3] und steht im Eigentum der H3 Aerospace GmbH & Co. KG.

Burkhart Grob Luft- und Raumfahrt

ehemaliges Logo von Grob Luft- und Raumfahrt
G 102 Astir CS: Das erste von Grob selbst entwickelte Flugzeug

Ab 1971 begann der Lizenzbau von mehr als 200 Segelflugzeugen vom Typ Schempp-Hirth Cirrus durch die Burkhart Grob Luft- und Raumfahrt GmbH & Co. KG, die damals Teil der Grob-Werke war. Ab 1973 wurde dann mit der Fertigung des ersten eigenen Flugzeugs begonnen, der G 102 Astir. Bald darauf folgten der daraus entwickelte Doppelsitzer G 103 Twin Astir und der Leistungs-Einsitzer G 104 Speed Astir.

1974 wurde das Flugzeugwerk am Flugplatz Mindelheim-Mattsies in Tussenhausen-Mattsies in der Nähe von Mindelheim gegründet. Der Standort München wurde 1976 aufgegeben. Im Jahre 1980 wurden bei Grob täglich 1,5 Flugzeuge fertiggestellt, von denen etwa die Hälfte für den Export bestimmt war.[4]

Die G 109A war das erste motorgetriebene Luftfahrzeug von Grob

Anfang der 1980er-Jahre begann bei Grob Luft- und Raumfahrt die Fertigung von motorgetriebenen Luftfahrzeugen, deren erstes der Reisemotorsegler G 109A war. Ein Problem war die für die vergleichsweise schweren Kunststoff-Konstruktionen geringe Leistung der damals zur Verfügung stehenden Triebwerke, die letztlich zur Entwicklung des Grob-2500-Motors mit 90 PS führte, der in der ab 1983 gebauten G 109B zum Einsatz kam. Zudem gab es auch zahlreiche andere Weiterentwicklungen durch externe Firmen (wie z. B. die Firma Korff) die 90 bis 130 PS starke Limbach Flugmotoren an die G 109 adaptierten, so dass diese auch zum kostengünstigen Flugzeugschlepp-Start von Segelflugzeugen geeignet sind.

Im Jahr 1993 wurde die Verwicklung der Firma Grob in die sogenannte Amigo-Affäre publik. In diesen - nicht nachgewiesenen - Bestechungsskandal war u.a. Max Streibl, der damalige Ministerpräsident von Bayern und Freund von Burkhart Grob, verwickelt. Max Streibl wurde vorgeworfen, sich unrechtmäßigerweise beim Bundesministerium der Verteidigung für den Zuschlag des Auftrages für das EloKa-System LAPAS an die Firma Grob eingesetzt zu haben. Des Weiteren soll Streibl beim Bundesministerium für Forschung und Technologie und der Landesanstalt für Aufbaufinanzierung hohe Fördermittel für Grob erschlichen haben. Diese Vorwürfe sind bis heute unbewiesen. Zuvor hatte Grob zwei Urlaubsreisen von Streibl nach Brasilien und Kenia finanziert sowie ihm Parteispenden zukommen lassen. Als Folge der Amigo-Affäre trat Max Streibl aufgrund des parteiinternen und öffentlichen Drucks 1993 zurück.

Im Juli 2005 startete mit der G180 SPn der weltweit erste vollständig in Kohlefaser gefertigte Businessjet zu seinem Erstflug.

Grob Aerospace

Ehemaliges Logo von Grob Aerospace

Im Jahr 2006 wurde das Unternehmen an die schweizerische Executive Jet Investments AG veräußert und in Grob Aerospace umbenannt.[5]

Im August 2008 stellte das Management der Grob Aerospace GmbH auf Grund von Zahlungsunfähigkeit beim zuständigen Amtsgericht einen Insolvenzantrag.[6] Bis Ende Oktober desselben Jahres konnte die Produktion aufrechterhalten werden, danach mussten die Mitarbeiter freigestellt werden.[7]

Grob Aircraft

Grob Aircraft Flotte: (von rechts nach links) G 120TP, G 120A, G 115E

Ende Januar 2009 übernahm H-3 Aerospace mit Hilfe der Fortius Mittelstandskapital AG das Trainingsflugzeug- und Wartungsgeschäft und führt es seitdem als Grob Aircraft AG weiter,[8][9] woraufhin am 1. Februar die Produktion wieder aufgenommen wurde.[7]

Flugzeugtypen

Grob Aircraft G 120TP in Al Ain

Flugzeugtypen der Grob Aircraft AG

Flugzeugtypen der Grob Aerospace GmbH

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Grob Aircraft und Vorgänger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. GROB Legacy auf der Firmenwebsite, Abgerufen am 31. August 2010
  2. Beschreibung von Grob Aircraft auf www.pilotfriend.com, Abgerufen am 2. September 2010
  3. Wilhelm Unfried: Hoffnungsvoller Neustart für Grob Aerospace. augsburger-allgemeine, 28. Januar 2010, abgerufen am 21. August 2010.
  4. J. M. Ramsden (Hrsg.): Grob soars into the 80s. In: FLIGHT international. 3708, Nr. 117, IPC Transport Press Ltd., London 12. April 1980, ISSN 0015-3710, S. 1126 (pdf, 1,5 MB, abgerufen am 4. Juli 2010).
  5. Burkhart Grob verabschiedet sich – AeroBrief 32/2010 vom 14. November 2006, abgerufen am 3. September 2010
  6. dpa: Flugzeughersteller Grob Aerospace stellt Insolvenzantrag. aero.de, 19. August 2008, abgerufen am 21. August 2010.
  7. a b dpa: Investor für insolventen Flugzeugbauer Grob gefunden. aero.de, 29. Januar 2009, abgerufen am 21. August 2010.
  8. AviationWeek: Grob Aerospace Buyer Found. 28. Januar 2009, abgerufen am 21. August 2010 (englisch).
  9. Kate Sarfield: SPn light business jet nearer to resurrection. Flight International, 25. März 2009, abgerufen am 21. August 2010 (englisch).
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