- Grob G180 SPn
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Grob G180 SPn Typ: Geschäftsreiseflugzeug Entwurfsland: Deutschland Hersteller: Grob Aircraft Erstflug: 20. Juli 2005 Stückzahl: 4 Die Grob G180 SPn ist ein Projekt für ein zweistrahliges Geschäftsreiseflugzeug des deutschen Herstellers Grob Aircraft. Er ist der erste vollständig in Kohlefaser hergestellte Businessjet der Welt. Nach der Insolvenz der Grob Aerospace GmbH im August 2008 ist die weitere Zukunft des Flugzeuges ungewiss.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Erstflug der acht bis zehnsitzigen Maschine erfolgte am 20. Juli 2005 in Memmingerberg auf dem Flughafen Memmingen. Eine angedachte Zusammenarbeit zwischen Grob und der Pilatus Aircraft bei der G180 SPn konnte, nach Bedenken der Schweizer nicht realisiert werden.[2] Der zweite Prototyp flog am 29. September 2006 zum ersten Mal, stürzte aber nach 40 Flügen und 28 absolvierten Flugstunden am 29. November 2006 ab, wobei der Testpilot Gérard Guillaumaud getötet wurde. Der zweite Prototyp war mit dem für die Serie vorgesehenen Honeywell Primus APEX ausgerüstet, einer Avionik, die den Flug mit einem Piloten allein ermöglicht. Die ersten Lieferungen an Kunden in den USA war für 2008 vorgesehen. Anfang 2009 wurde das Unternehmen an die in München ansässige H3 Aerospace verkauft, die die Flugzeugprodukion der Grob Aircraft AG weiterführt, jedoch war die Zukunft des G180 SPn unklar. Ende 2009 wurde eine Fortführung des Projektes angekündigt.[3]
Im April 2010 wurde durch die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) ein Bericht veröffentlicht, der ein Flattern des Höhenleitwerks und daraus folgend dessen Zerstörung als Ursache für den Absturz des Prototypen feststellt. Die Ursache für das Flattern konnte nicht eindeutig festgestellt werden; es wird jedoch empfohlen, "die Konstruktion und technische Auslegung des Höhenleitwerks […] eingehend (zu) prüfen" [4]
Im September 2010 bekundete DAHER, die Mutterfirma von Socata, Interesse bezüglich einer Übernahme und Weiterentwicklung des SPn-Projektes.[5]
Konstruktion
Es handelt sich um einen aus Karbonfaser-Verbundwerkstoffen hergestellten Tiefdecker mit Pfeilflügel, der an den Enden in Winglets übergeht. Der Flügel besitzt Landeklappen und Spoiler. Die Zelle besteht aus 110 Teilen und ist auf eine Lebensdauer von 28.000 h ausgelegt, während die Werksgarantie sieben Jahre gilt. In die äußere Schicht der Außenhaut wurden Aluminiumfasern eingearbeitet, ebenso sind einige Aluminiumstreben vorgesehen, um den Blitzschutz zu gewährleisten.
Die beiden FADEC gesteuerten Triebwerke sind seitlich am Heck angeordnet. Sowohl das Seitenleitwerk als auch das an diesem auf halber Höhe montierte Höhenleitwerk ist gepfeilt. Als APU kann im Heck eine Honeywell RE100 eingebaut werden. Die Zulassung des Flugzeuges geschieht gemäß FAR 23 in den USA und nach CS-23 in Europa. Bei der Auslegung wurde besonderen Wert auf die Möglichkeit von Starts und Landungen auf kurzen, unbefestigten Pisten gelegt. Die Startstrecke über das Standardhindernis beträgt nur 915 m.
Der Fluggastraum ist als Druckkabine ausgeführt. Die Einstiegstür mit einer Breite von 84 cm und einer Höhe von 1,37 m liegt auf der linken Kabinenseite. Eine Toilette kann entweder im Heckbereich oder gegenüber der Eingangstür eingebaut werden. In letzterem Fall sind 2 Faltwände vorgesehen, die den Toilettenbereich sowohl vom Cockpit als auch von der Kabine abtrennen.
Technische Daten
Kenngröße Daten[6] Spannweite 14,86 m Länge 14,81 m Höhe 5,12 m Max. Startmasse 6.300 kg Treibstoffzuladung 2.000 kg (2.594 l) Nutzlast 1.130 kg Kabine (Innenmaße) Breite: 1,52 m x Länge: 5,10 m x Höhe: 1,64; Volumen: 11,5 m³ Gepäckraumvolumen 1,56 m³ Dienstgipfelhöhe 12.497 m Höchstgeschwindigkeit Mach 0,7 / 753 km/h in 11.000 m Überziehgeschwindigkeit 143 km/h Steiggeschwindigkeit 1.329 m/min Startstrecke 930 m Landestrecke 814 m Reichweite 3.425 km Triebwerke 2 x Williams FJ44-3A Turbofans mit je 12,45 kN Schub Zulässiges Lastvielfaches +3,1g / -1,24g Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ http://www.aero.de/Insolvente_Grob_Aerospace_sucht_finanzstarken_Investor_7071.htm
- ↑ Obwalden und Nidwalden Zeitung: Ein Business-Jet made in Nidwalden - Fast 60 Jahre nach der P-16 bauen Pilatus Flugzeugwerke einen Jet vom 17. April 2011, eingesehen am 27. Oktober 2011
- ↑ http://www.flightglobal.com/articles/2009/03/25/324272/spn-light-business-jet-nearer-to-resurrection.html
- ↑ BFU: Bericht 06 3X181 G180A Mattsies. Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung, 23. April 2010, abgerufen am 6. Mai 2010 (PDF, deutsch, Absturzursache des Prototypen).
- ↑ Kate Sarsfield: Daher Socata trials SPn business jet with a view to adoption. In: Flightglobal. Flight International, 29. September 2010, abgerufen am 22. März 2011 (englisch).
- ↑ http://www.flug-revue.rotor.com/Frtypen/FRSPn.htm
Weblinks
Commons: Grob G180 SPn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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