Carthamus tinctorius

Carthamus tinctorius
Färberdistel
Färberdistel (Carthamus tinctorius)

Färberdistel (Carthamus tinctorius)

Systematik
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Carduoideae
Tribus: Cynareae
Gattung: Färberdisteln (Carthamus)
Art: Färberdistel
Wissenschaftlicher Name
Carthamus tinctorius
L.

Die Färberdistel (Carthamus tinctorius), auch Saflor, Öldistel, Färbersaflor und Falscher Safran genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Ihre natürliche Verbreitung reicht von Ägypten und Vorderasien bis Mitteleuropa. Heute gibt es Vorkommen in Europa, Nordamerika und Australien.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Färberdistel ist eine schnellwachsende, distelähnliche, einjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 60 bis 130 Zentimetern erreicht. Ihre stacheligen, länglichen Laubblätter laufen am Stängel herab. Sie wächst am besten in fruchtbaren und durchlässigen Böden, da sie tiefgehende Pfahlwurzeln ausbildet.

Färberdistel (Carthamus tinctorius), Blütenstand.

Die körbchenförmigen Blütenstände haben etwa 3 cm Durchmesser und enthalten 20 bis 150 orangefarbene Röhrenblüten. Sie bildet Achänen als Früchte.

Geschichte

Die Färberdistel stammt aus Kleinasien und wurde in Ägypten bereits 3500 v. Chr. zur Färbung von Mumienleinwänden und anderen Geweben verwendet (Färberpflanze). Sie ist seit langem in den Gärten Nordafrikas, Persiens, Chinas und Japans in Kultur. Im Mittelalter (1551) kam sie aus Ägypten nach Mitteleuropa. Ab dem 17. Jahrhundert gab es systematischen Feldbau in warmen Gegenden (Elsass, Thüringen etc.). Ab Mitte des 18. Jahrhundert ging der Anbau durch Saflor- und Safranimporte aus dem Osten und Ägypten zurück. Saflorrot wurde um 1900 durch synthetische Anilinfarben ersetzt.

Nutzung

Sie wird wegen ihrer orangegelben Blüten im Sommer und ihrer ölhaltigen Samen geschätzt.

Aufgrund des hohen Preises für Safran wird die Färberdistel auch häufig als Fälschung für dieses Gewürz verwendet. Die Blütenblätter der Färberdistel lassen sich schon mit bloßem Auge von den fadenförmigen Narbenlappen des Safrans unterscheiden. Beim echten Safran müssen die Narbenschenkel ungefähr zwei bis drei Zentimeter lang, trichterförmig eingerollt und oben eingekerbt sein.

Carthamin (ein Benzochinon) wird aus den Blütenblättern gewonnen. Da der Farbstoff wasserlöslich ist, kann er durch Auswaschen aus den Blütenblättern gelöst, dann getrocknet und das Saflorrot in alkalischer Lösung gewonnen werden. Seide, Wolle und Baumwolle lassen sich je nach Farbmenge rosa, kirschrot, braunrot oder braungelb färben. Der gelbe Farbstoff ist allerdings nicht lichtecht. Vereinzelt auch Einsatz als Lebensmittelfarbstoff, z. B. in Fruchtgummi.

Aus den Samen der Färberdistel wird das wegen seines hohen Gehaltes an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und Vitamin E hoch geschätzte Distelöl (auch Färberdistelöl genannt) gewonnen.

Es gibt auch stachellose Sorten als Zierpflanze für den Garten sowie als Schnitt- oder Trockenblumen.

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