- Wieck (Gützkow)
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Wieck ist ein Ortsteil von Gützkow im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Das ehemalige Gutsdorf wird auch als Gützkow-Wieck bezeichnet. Wieck liegt nordwestlich der Stadt an der Bundesstraße 111 und westlich des Swinowbaches.
Geschichte
Wieck gehörte im Mittelalter zum Burgbezirk der Grafen von Gützkow. Wann der Ort als Afterlehen weitergegeben wurde, ist unbekannt. Im Jahr 1447, fast hundert Jahre nach dem Aussterben der Gützkower Grafen, war Wieck im Lehnsbesitz der Familie von Neuenkirchen (Nienkerken), die das Lehen an die Familie von Spandow weiterverkauften. Nach dem Aussterben der Spandows fiel der Besitz an die Greifenherzöge. Gerd von Nienkerken machte 1523 Ansprüche auf Wieck geltend, verglich sich aber im folgenden Jahr mit Herzog Bogislaw X.. Wieck wurde ein herzogliches Dominialgut der Herzöge von Pommern.
1630 gelangte Marcus von Eickstedt in den Pfandbesitz des Gutes und von Groß Kiesow. Die verpfändete Summe von 8500 Reichstalern sollte nebst Zinsen durch die Einkünfte aus dem Gut abgetragen werden. Bis 1645 erhielten die von Eickstedt jedoch keine Einkünfte und danach nur sehr geringe. 1651 bestätigte die schwedische Königin Christina die Verpfändung. Nach dem Tod des Marcus von Eickstedt († 1661) und seiner Frau († 1676) gehörte neben anderen Levin Friedrich Lepel als Schwiegersohn zu den Erben des Besitzes. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden die Miterben wahrscheinlich ausgezahlt. Sicher ist, dass Jürgen Heinrich II. von Lepel 1749 im Allodialbesitz des Gutes Wieck war.
Ende des 18. Jahrhunderts ließen die von Lepel ein Herrenhaus errichten, das Mitte des 19. Jahrhunderts schlossartig ausgebaut und modernisiert wurde. Weiterhin wurde ein englischer Landschaftspark angelegt. 1898 wurde Wieck an die Greifswalder Bahnen angeschlossen. 1928 erfolgte die Eingemeindung nach Gützkow. Als 1931 Wilo von Lepel den Konkurs des Gutes anmelden musste, wurde das Herrenhaus mit dem Park von der Stadt gekauft. Im Herrenhaus wurde eine Schule eingerichtet.
Zu DDR-Zeiten wurde der Ort vor allem durch die Landwirtschaft geprägt. In den 1990er Jahren richtete die Stadt Gützkow nördlich der B 111 ein Gewerbegebiet ein.
Vertreter der Familie Lepel (Haus Wieck)
- Friedrich Wilhelm von Lepel (1774–1840), preußischer Generalmajor und Adjutant des Prinzen Heinrich in Rom
- Franz von Lepel (1803–1877), preußischer Hauptmann und Mitglied des Herrenhauses, verheiratet mit Johanna Mathilde Rodbertus
- Hedwig von Lepel (1827–1893), Ehefrau des Schriftstellers Bernhard von Lepel.
Literatur
- Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstenthums Rügen. Teil 4, Bd. 2, Dietze, Anklam 1868, S. 256f. (Digitalisat).
- Dirk Schleinert: Die Anfänge der Familie v. Lepel auf Wieck. In: Ivo Asmus, Heiko Droste, Jens E. Olesen (Hrsg.): Gemeinsame Bekannte. Schweden und Deutschland in der Frühen Neuzeit. LIT Verlag, Berlin-Hamburg-Münster 2003, S. 253 (Digitalisat).
53.94208113.399826Koordinaten: 53° 57′ N, 13° 24′ OKategorien:- Gützkow
- Ort im Landkreis Vorpommern-Greifswald
- Ehemalige Gemeinde (Landkreis Vorpommern-Greifswald)
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