Cash Group

Cash Group
Das Cash Group-Logo symbolisiert mit seiner Farbgebung die fünf Gründungsgesellschaften. Gelb: Commerzbank, blau: Deutsche Bank, grün: Dresdner Bank, dunkelblau: Hypovereinsbank, blau: Postbank

Die Cash Group ist das Ergebnis einer seit 1998 bestehenden Vereinbarung mehrerer privater Banken, die ihren Kunden damit ermöglichen, mit einer Debitkarte bei allen Mitgliedern der Cash Group kostenlos Bargeld an deren Geldautomaten abzuheben.

Inhaltsverzeichnis

Gründung

Die Gründung war eine Antwort auf die Kündigung der Höchstentgeltvereinbarung bezüglich der Geldautomaten-Entgelte durch die Sparkassen 1997. Die Sparkassen, die 45 % der Geldautomaten in Deutschland betreiben, wollten eine Erhöhung der Entgelte durchsetzen, die früher 4 DM betragen hatten. Nachdem dies durch das Bundeskartellamt nicht unterstützt worden war, wurden die Entgelte frei festgesetzt und durch Sparkassen und Genossenschaftsbanken stark nach oben getrieben.[1]

Hintergrund ist die Verteilung der Geldautomaten auf die einzelnen Bankgruppen: Sparkassen (ca. 25.700 Geldautomaten deutschlandweit)[2], der Volks- und Raiffeisenbanken (ca. 18.000 Automaten in Deutschland) und der Cash Group (ca. 9.000 deutsche Geldautomaten).

Die beteiligten Banken verfügen über ca. 9.000 der 55.500 in Deutschland vorhandenden Geldautomaten (Stand: 2008), inkl. dem Bargeldbezug an den Kassen von rund 1.300 Shell-Tankstellen. Im Ausland können Kunden einzelner Mitglieder oft, jedoch nicht immer weitere Geldautomaten von Kooperationspartnern, der Muttergesellschaft oder eigener Filialen kostenlos nutzen. Davon profitieren vereinzelt auch Kunden anderer Mitglieder der Cash Group. Beispiele hierfür sind die kostenlose Nutzung der Geldautomaten der Bank Austria und der UniCredit Italien für Kunden der HypoVereinsbank oder die Nutzung der Geldautomaten der Deutschen Bank in Italien und Spanien auch für Kunden anderer Cash-Group-Mitglieder, wie etwa der Commerzbank, kostenlos.

Vergleich mit anderen Gruppen

Aktuelle Mitglieder der Cash Group

Die Cash Group wird aus folgenden deutschen Banken gebildet (Name und Hauptsitz):

sowie deren Tochtergesellschaften und Marken:

Einseitige bzw. inoffizielle Mitglieder

Allianz Bank, München
Die Allianz Bank ist eine rechtlich unselbstständige Zweigniederlassung der Oldenburgische Landesbank (OLB). Obwohl bei Gründung der Allianz Bank im Juni 2009 die OLB noch offizielles Mitglied der Cash Group war, konnten die Geldautomaten der Allianz Bank nicht kostenfrei genutzt werden. Dies war lediglich für eigene Kunden sowie für Kunden der OLB möglich. Zwischenzeitlich wurde hier jedoch zwischen dem Allianz-Konzern und den anderen Cash-Group-Banken eine Vereinbarung getroffen, sodass seit Mitte 2010 Kunden aller Cash-Group-Banken die Geldautomaten der Allianz Bank kostenfrei nutzen können. Allerdings ist die Allianz Bank weiterhin weder auf der Homepage der Cash Group als Mitglied aufgeführt, noch werden deren Geldautomaten in der Suchfunktion auf der Homepage angezeigt. Lediglich über die Suchfunktion auf der Homepage der Allianz Bank [5] ist eine Suche nach sämtlichen kostenfreien Geldautomaten möglich.
Bankhaus W. Fortmann & Söhne, Oldenburg (Oldb)
Das Bankhaus W. Fortmann & Söhne ist eine Tochtergesellschaft der Oldenburgischen Landesbank (OLB). Dennoch war es schon zu Zeiten, als die OLB noch offizielles Mitglied in der Cash Group war, nie selbst offizielles Mitglied und wird als solches auch nicht auf der Cash-Group-Homepage genannt. Der Geldautomat des Bankhauses war und ist allerdings über die Suchfunktion auf der Homepage zu finden und kann somit von allen Kunden der Cash-Group-Banken kostenfrei genutzt werden.
Oldenburgische Landesbank, Oldenburg (Oldb)
Die Oldenburgische Landesbank (OLB) war eine Tochter der ehemaligen Dresdner Bank und somit Teil des Allianz-Konzerns. Bei der Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank verblieb die OLB jedoch im Allianz-Konzern und ging nicht mit an die Commerzbank. Damit endete auch die offizielle Mitgliedschaft in der Cash Group. Dennoch können sowohl Kunden der OLB die anderen Cash-Group-Automaten weiterhin kostenfrei nutzen[6], auch können Kunden aller anderen Cash-Group-Banken an Automaten der OLB weiterhin kostenlos über Bargeld verfügen. Des Weiteren werden die Automaten-Standorte der OLB weiterhin über die Suchfunktion auf der Cash-Group-Homepage gefunden.

Ehemalige Mitglieder bzw. Tochtergesellschaften

Advance Bank, München
Die Advance Bank war eine Tochtergesellschaft der Dresdner Bank und wurde im November 2003 auf diese verschmolzen.
Bankhaus C. L. Seeliger, Wolfenbüttel
Das Bankhaus C. L. Seeliger war bis 2006 Mitglied der Cash Group und wechselte danach in den CashPool.
Bremer Bank, Bremen
Durch Übernahme und Verschmelzung der Dresdner Bank mit der Commerzbank, firmiert die Bremer Bank jetzt unter der Commerzbank.
Dresdner Bank, Frankfurt am Main
Durch Übernahme und Verschmelzung mit der Commerzbank, firmiert die Dresdner Bank jetzt unter der Commerzbank.
Vereins- und Westbank, Hamburg
Die Vereins- und Westbank war eine Tochtergesellschaft der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank und wurde im Januar 2005 auf diese verschmolzen.
Reuschel & Co., München
Mit Übernahme durch die Conrad Hinrich Donner Bank 2009 schied die Bank Anfang April 2010 aus der Cash Group aus und wechselte in den CashPool.
Westfalenbank, Bochum
Die Westfalenbank war bis 2006 eine Tochtergesellschaft der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank und als solche Mitglied in der Cash Group. Nach Zerschlagung in mehrere Geschäftsbereiche und Verkauf an andere Unternehmen endete auch die Mitgliedschaft in der Cash Group.

Siehe auch

Einzelbelege

  1. Ulrich Immenga und Thorsten Körber: Marktabgrenzung und Marktbeherschung bei Geldautomatennutzung
  2. http://www.sparkassen-finanzgruppe.de/owx_medien/media230/23047.pdf
  3. http://www.bvr.de/public.nsf/index.html?ReadForm&main=3&sub=100
  4. http://www.cash-pool.de/detail.htm
  5. https://banking.allianz.de/res/service/geldautomatensuche/index.html
  6. https://www.olb.de/privatkunden/68.php

Weblinks


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