Hans Trummler

Hans Trummler

Hans Trummler (* 24. Oktober 1900 in Friedrichroda; † 22. Oktober 1948 in Landsberg am Lech) war ein deutscher Jurist, SS-Führer und Polizist zur Zeit des Nationalsozialismus.

Leben

Trummler studierte nach dem Ersten Weltkrieg Rechtswissenschaften, promovierte zum Dr. jur. und bekleidete zunächst gehobene Funktionen bei der Grenzpolizei. Nach der „Machtergreifung“ durch die Nationalsozialisten trat er der SS (Mitgliedsnr. 254.581) bei und war Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnr. 73.599). In der SS stieg er 1941 bis zum SS-Oberführer auf.[1] Trummler war SS-Führer beim Sicherheitshauptamt beziehungsweise ab September 1939 beim RSHA.

Trummler war Kommandeur eines Einsatzkommandos der Einsatzgruppe z. b. V. unter Udo von Woyrsch die mit dem Überfall auf den Sender Gleiwitz im Rahmen des Unternehmen Tannenberg den Polenfeldzug vorbereitete. Trummler führte dabei die angeblichen Verteidiger und Otto Hellwig die vermeintlichen polnischen Angreifer.[2] Von März 1939 an leitete Trummler die Grenzpolizeischule Pretzsch an der Elbe. Nach Auflösung dieser Ausbildungsstätte wurde das dort tätige Personal im Sommer 1941 in die noch im Bau befindliche Sicherheitspolizeischule Fürstenberg/Mecklenburg verlegt. Ab Anfang Februar 1942 leitete Trummler die neu entstandene Sicherheitspolizeischule Fürstenberg/Mecklenburg.[3]

Spätestens im Sommer 1944 übernahm er den Posten des Inspekteurs der Sicherheitspolizei und des SD (IdS) in Wiesbaden sowie zusätzlich von Mitte September 1944 bis Mitte Dezember 1944 den Posten des Befehlshabers der Sicherheitspolizei und des SD (BdS) in Metz. Trummler leitete die Sicherheitspolizei und den SD Rhein-Westmark unter dem Höheren SS- und Polizeiführer (HSSPF) Jürgen Stroop bis Ende März 1945.

In der Endphase des Zweiten Weltkrieges war er Leiter der nach ihm benannten Kampfgruppe Trummler, welche unter anderem die Bürgermorde von Altötting beging.[4]

Bei Kriegsende wurde Trummler festgenommen und später ins Internierungslager Dachau gebracht. Im Rahmen der Dachauer Prozesse musste er sich mit zwanzig weiteren Angeklagten in einem der Fliegerprozesse für die Beteiligung an der Ermordung US–amerikanischer Piloten verantworten.[5] Am 21. März 1947 wurde Trummler durch ein amerikanisches Militärgericht wegen der Hinrichtung amerikanischer Kriegsgefangener zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 22. Oktober 1948 im Kriegsverbrechergefängnis Landsberg vollstreckt.[6]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Hans Trummler auf www.dws-xip.pl
  2. Unternehmen Tannenberg in: Der Spiegel, Nr. 32, 6. August 1979, S. 62.
  3. Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors: Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Band 3: Sachsenhausen, Buchenwald. Beck, München 2006. ISBN 978-3-406-52963-4, S. 145ff.
  4. "Stadt Altötting Herz Bayerns - Shrine of Europe"
  5. Dachau Trials – Verfahren US173
  6. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich: Wer war was vor und nach 1945. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2005, S. 631.

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