- Hartwährung
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Hartwährung, auch harte oder starke Währung, ist eine Währung, deren Wechselkurs gegenüber anderen mittel- und langfristig stabil oder steigend ist. Hartwährungen zeichnen sich typischerweise auch durch geringe Inflation, sowie volle Konvertibilität und Fungibilität (leichte Vergleichs- und Austauschbarkeit) aus.[1][2] Gegenteil ist eine weiche Währung oder auch schwache Währung. Diese zeichnet sich durch Abwertung am Devisenmarkt (und üblicherweise höhere Inflation bis hin zur galoppierenden oder zur Hyperinflation) aus.[3]
Die „Härte“ einer Währung kann im Zeitablauf schwanken.
Inhaltsverzeichnis
Härte einer Währung und Währungsdeckung
Einen Zusammenhang mit einer Währungsdeckung (z. B. Goldstandard) besteht nicht zwingend. Auch gedeckte Währungen können der Inflation unterliegen (z. B. Preisrevolution) und müssen nicht zwingend Hartwährungen sein. Allerdings ist die Einführung einer Deckung, insbesondere eines Currency Boardes vielfach ein geeignetes Instrument, die Stabilität des Außenwertes einer Währung zu verbessern, da die Möglichkeiten einer Inflationierung geringer werden.
Hartwährungsland
Entsprechend spricht man von Hartwährungsland, um Länder mit Hartwährung zu kennzeichnen. Hartwährungsländer sind bevorzugte Anlageländer. Ihre Wirtschaftspolitik zeichnet sich durch das Bemühen um Geldwertstabilität aus.[4] Analog wird mit dem Begriff Weichwährungland ein Staat verstanden, dessen Währung abwertungsgefährdet ist oder dessen Konvertibilität (zum Beispiel durch Devisenverkehrsbeschränkungen) eingeschränkt ist.[5]
Beispiele von Hartwährungen
Der Euro stellt eine Hartwährung dar. Für seine Vorgängerwährungen galt dies nicht einheitlich. Während die Deutsche Mark immer als Hartwährung galt, waren Italienische Lira oder Französischer Franc während langer Phasen Weichwährungen, die einer Abwertung gegenüber der D-Mark unterlagen. Ein weiteres Beispiel für eine Hartwährung ist der Schweizer Franken.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Stichwort: Hartwährung; in: Gabler Banklexikon, herausgegeben von Wolfgang Grill, Ludwig Gramlich und Roland Eller, 11. Auflage, Band 1 (A-K), 1995, ISBN 3-409-46104-3, Seite 820
- ↑ Stichwort: Hartwährung; in: Vahlens Großes Wirtschaftslexikon, herausgegeben von Erwin Dichtl und Otmar Issing, 1987, ISBN 3-8006-1142-2, Seite 794
- ↑ Stichwort: Weichwährung; in: Gabler Banklexikon, herausgegeben von Wolfgang Grill, Ludwig Gramlich und Roland Eller, 11. Auflage, Band 2 (L-Z), 1995, ISBN 3-409-46106-X, Seite 1671
- ↑ Stichwort: Hartwährungsland; in: Gabler Banklexikon, herausgegeben von Wolfgang Grill, Ludwig Gramlich und Roland Eller, 11. Auflage, Band 1 (A-K), 1995, ISBN 3-409-46104-3, Seite 820
- ↑ Stichwort: Weichwährungsland; in: Gabler Banklexikon, herausgegeben von Wolfgang Grill, Ludwig Gramlich und Roland Eller, 11. Auflage, Band 2 (L-Z), 1995, ISBN 3-409-46106-X, Seite 1671
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