- Caspar Wolf
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Caspar Wolf (* 3. Mai 1735 in Muri AG; † 6. Oktober 1783 in Heidelberg[1]) zählt zu den wichtigsten Schweizer Malern der Vorromantik und gilt als Pionier der Hochgebirgsmalerei. Die europäische Kunstwissenschaft schenkt ihm zunehmend Aufmerksamkeit als einem bedeutenden Vertreter der Aufbruchszeit zwischen Aufklärung und Romantik.[2]
Inhaltsverzeichnis
Biographie
Wolf war der Sohn eines Tischlers, der in Armut geriet. Als er vierzehn war, ging Wolf in die Lehre in Konstanz. Nachher reiste er von München nach Passau und Augsburg und begegnete wahrscheinlich Jakob Christoph Weyermann, einem schweizerischen Landschaftsmaler. In Augsburg, wo 1710 eine protestantische Kunstakademie gegründet worden war, arbeiteten auch Johann Elias Ridinger, Tiermaler, Kupferstecher, Radierer, und Verleger, Gottfried Eichler, Georg Hertel, Jeremias Wachsmuth und Johann Wolfgang Baumgartner. 1760 kehrte er zurück nach Muri und malte Altäre für Kapellen und Klöster. Auch die Malereien auf Täfelungen und Tapeten im ersten Stock von Schloss Horben (der damaligen Sommerresidenz der Benediktiner-Mönche von Muri) stammen von ihm. 1768/1769 war Wolf in Basel. 1770 zog er nach Paris, kehrte aber im Jahr darauf zurück nach Muri.
Ab 1773 unternahm er mehrere Studienreisen in das Berner Oberland, als Begleiter des Theologen Jakob Samuel Wyttenbach und des Verlegers Abraham Wagner. Sie bestiegen Berge, die vor ihnen kaum ein Mensch betreten hatte. Ihr Vorbild war Albrecht von Haller, der lange vor Jean Jacques Rousseau die Bergnatur pries. Sie besuchten die St. Beatus-Höhlen, den Staubbachfall, den Fieschergletscher, den Engelberger Rotstock, Muota, Guttannen, Leukerbad und die Geltenbachhöhle. 1777 hatte er etwa 170 Gemäldevorlagen gemalt von Gletschern, Séracs, Höhlen, Tälern, und Gipfeln. Im nächsten Jahr wurden die Vues Remarquables als Aquatinta in vier Farben herausgegeben, allerdings ohne grossen Erfolg.
1777-1779 war er in Solothurn. Dann reisten Wagner, Johann Heinrich Füssli und Wolf nach Paris. Wolf arbeitete gemeinsam mit Philipp Jakob Loutherbourg der Jüngere, bis dieser nach London abreiste. Wolf wurde in der französischen Hauptstadt von Claude Joseph Vernet beeinflusst, einem der damals berühmtesten Landschaftsmaler. Unter Vernets Leitung wurden auch im Auftrag eines Schweizer Verlegers Kupferstiche seiner Alpen-Gemälde hergestellt. Die Gemälde wurden als geschlossenes Kabinett von Alpen-Gemälden in Paris und Bern ausgestellt und gelangten später in Schloss Keukenhof in den Niederlanden.[3] Es ist noch immer unbekannt, wie diese Werke dahingekommen sind.
Ab 1780 lebte er in Spa, Aachen, (wo er wegen eines Nierenversagens kurte), Köln, Düsseldorf und Schloss Bensberg. Er zeichnete Panoramas, Dörfer, Kirchen, Parkanlagen, Städte und beispielsweise Schloss Benrath. Als sich sein Zustand besserte, fuhr er nach Schloss Schwetzingen und Heidelberg, wo er im Hospital starb. 1785 wurden 43 seiner Alpenlandschaften in Amsterdam herausgebeben. Seine Frau die er 1760 geheiratet hatte, starb 1813 in Muri.
Quellen
- ↑ Todesdatum nach Ausstellung in Muri. Früher wurde als Todesdatum auch 1798 in Mannheim angegeben.
- ↑ http://www.museum-kunstpalast.de/UNIQ126401779403441/doc3178A.html
- ↑ Ausstellung in Muri
Literatur
- Willi Raeber (1979) Caspar Wolf 1735-1783. Sein Leben und sein Werk. Ein Beitrag zur Geschichte der Schweizer Malerei des 18. Jahrhunderts.
- Carl Brun: Wolf(f), Kaspar. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 43, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 777 f.
- Hans-Ulrich Mielsch: Die Alpengalerie. Ein Roman um Caspar Wolf, den Pionier der Alpenmalerei. Arche Verlag, Zürich/Hamburg 2005, ISBN 978-3-7160-2340-2.
Weblinks
Commons: Caspar Wolf – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Landschaftsmaler
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