Heinrich Erdmann

Heinrich Erdmann

Heinrich Erdmann (* 15. Juli 1908; † 19. März 1992 in München) war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Konteradmiral der Bundesmarine.

Inhaltsverzeichnis

Reichsmarine und Kriegsmarine

Erdmann trat im April 1927 als Seekadett in die Reichsmarine ein und wurde dort zunächst zum Seeoffizier ausgebildet. Dabei nahm er an einer 15-monatigen Ausbildungsreise auf dem Leichten Kreuzer Berlin teil. Im Herbst 1931 wurde er zum Leutnant zur See befördert.

Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war Erdmann Kapitänleutnant und Kommandant des Torpedoboots T8. Im Oktober 1941 wurde Erdmann als Korvettenkapitän Chef der 2. Torpedobootsflottille und führte sie während des Durchbruchs der deutschen Kriegsschiffe Scharnhorst, Gneisenau und Prinz Eugen durch den Ärmelkanal im Februar 1942 (Unternehmen Cerberus).

Im Juni 1943 wechselte Erdmann in den Stab des Führers der Schnellboote, Kommodore Rudolf Petersen, wo er zunächst 1. Admiralstabsoffizier und im Juni 1944 Chef des Stabes wurde. Im April 1945 übernahm er das Kommando über den Zerstörer Z30, kam damit jedoch nicht mehr zum Einsatz.

Nachkriegszeit und Bundesmarine

Nach dem Krieg hatte Erdmann eine Familie mit vier Kindern zu ernähren und arbeitete in einer Papier- und Kartonagenfabrik in Jülich, zuletzt als stellvertretender Betriebsleiter.

1956 trat Erdmann als Fregattenkapitän in die Bundesmarine ein und war zunächst als Referent für den Offizier- und Unteroffiziernachwuchs verantwortlich. Von Dezember 1959 bis Juli 1960 war er als Kapitän zur See Chef des Stabes im Kommando der Flotte. Im August 1960 übernahm Erdmann das Kommando über die Marineschule Mürwik und wurde dort Flottillenadmiral. Von Januar 1962 bis Januar 1966 war er Befehlshaber der Seestreitkräfte der Nordsee, um schließlich bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1968 als Konteradmiral und Abteilungsleiter im NATO-Hauptquartier Europa (SHAPE) zu dienen.

Ruhestand

Heinrich Erdmann starb am 19. März 1992 acht Tage nach seiner Frau Grete Erdmann in München.

Auszeichnungen

Literatur

  • Nachruf in: MOV - MOH - DMI - Nachrichten 5-1992 S. 34*

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Heinrich Erdmann August von Thielau — (* 11. Oktober 1798 in Braunschweig; † 28. Oktober 1877 in Dresden) war ein sächsischer Politiker und Mitglied des Konstituierenden Reichstags des Norddeutschen Bundes. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Ewald Heinrich Erdmann Bogislaff Graf von Kleist-Wendisch Tychow — Ewald Graf von Kleist (* 23. März 1821 Wendisch Tychow; † 14. Januar 1892 in Frankfurt a.M.) war am preußischen Königshof Kammerherr, später Vice Oberzeremonienmeister, er gehörte mit seiner Frau zum engeren Zirkel der Kaiserin Augusta der… …   Deutsch Wikipedia

  • Ewald Heinrich Erdmann Bogislaff von Kleist-Wendisch Tychow — Ewald Heinrich Erdmann Bogislaff von Kleist Wendisch Tychow, kurz Ewald Graf von Kleist (* 23. März 1821 Wendisch Tychow; † 14. Januar 1892 in Frankfurt am Main) war am preußischen Königshof Kammerherr, später Vice Oberzeremonienmeister, er… …   Deutsch Wikipedia

  • Erdmann — ist ein deutscher Vorname und Familienname. In anderen Schriftsystemen und Sprachen ist eine Schreibweise mit einem „n“ üblich, wie z. B. im Russischen, Hebräischen oder Englischen. Erdmann ist die deutsche Übersetzung von Adam und heißt… …   Deutsch Wikipedia

  • Erdmann Neumeister — (* 12. Mai 1671 in Uichteritz; † 18. August 1756 in Hamburg) war ein deutscher Kirchenliederdichter, Poetiker und Theologe der Barockzeit …   Deutsch Wikipedia

  • Erdmann II. von Promnitz — Erdmann II. Reichsgraf von Promnitz (* 22. August 1683 in Sorau; † 7. September 1745 in Waldschloss bei Sorau) war Standesherr auf Sorau und Triebel, in der Niederlausitz sowie zu Pleß. Er stand als Geheimer Rat und Kabinettsminister in Diensten… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich zu Schoenaich-Carolath — auf der Titelseite der Berliner Illustrirten Zeitung vom 18. Januar 1892 Heinrich Ludwig Ferdinand Erdmann Deodatus Prinz zu Schoenaich Carolath, Reichsgraf und Reichsfreiherr von Schoenaich (* 24. April 1852 auf Schloss Amtitz bei Guben, heute… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Bechtolsheimer — Heinrich Bechtolsheimer …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Ernst zu Stolberg-Wernigerode — Heinrich Ernst (zuletzt nannte er sich selbst Henrich Ernst) Graf zu Stolberg Wernigerode (* 7. Dezember 1716 in Wernigerode; † 24. Oktober 1778 in Halberstadt) war ein deutscher Politiker, Domherr, Propst und Dichter zahlreicher Kirchenlieder.… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich [1] — Heinrich (nord. Erich, lat. Henricus, fr. Henri, engl. Henry, Harry, span. Enrique): I. Kaiser u. Könige: A) Von Deutschland. 1) H. I., der Finkler od. Vogler, Vogelsteller (nach einer Sage, daß ihn die Überbringer der Botschaft von seiner… …   Pierer's Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”