Cast Away

Cast Away
Filmdaten
Deutscher Titel Cast Away – Verschollen
Originaltitel Cast Away
Castaway-logo.svg
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2000
Länge 139 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Robert Zemeckis
Drehbuch William Broyles jr.
Produktion Tom Hanks,
Jack Rapke,
Steve Starkey,
Robert Zemeckis
Musik Alan Silvestri
Kamera Don Burgess
Schnitt Arthur Schmidt
Besetzung

Cast Away – Verschollen ist ein im Jahr 2000 von 20th Century Fox und DreamWorks veröffentlichter US-amerikanischer Spielfilm über einen FedEx-Angestellten, der nach einem Flugzeugabsturz auf einer kleinen Südseeinsel strandet und von dort nach mehr als vier Jahren Einsiedelei flüchtet.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Chuck Noland aus Memphis, Tennessee, ist ein ehrgeizig und hart arbeitender leitender Angestellter des US-amerikanischen Logistikunternehmens FedEx. Für seine internationalen Geschäfte ständig weltweit unterwegs, verschiebt er nicht nur einen dringend notwendigen Zahnarzttermin, sondern sogar die gemeinsame Weihnachtsfeier mit seiner Freundin Kelly. Berufliche Effizienz durch Schnelligkeit und absolute Pünktlichkeit sind ihm wichtiger.

Inselaufenthalt

Als Chuck Noland im Jahre 1995 auf dem Weg zu einem neuen Auftrag als einziger einen Flugzeugabsturz im Südpazifik überlebt und sich auf einer unbewohnten Insel wiederfindet, beginnt er den wahren Wert der Zeit zu erfahren. Er muss lernen, neue Prioritäten zu setzen und sich auf das Wesentliche und Überlebensnotwendige zu konzentrieren.

Ihm ist nur wenig geblieben, um sich für das Leben auf der Insel einzurichten. Nach dem Absturz wurden fünf der an Bord befindlichen FedEx-Pakete an den Strand gespült, die Chuck nun nach und nach öffnet. Die ersten vier enthalten Videobänder, Schlittschuhe, ein Kleid und einen Volleyball - auf den ersten Blick scheinbar lauter nutzloses Zeug, das sich jedoch in der neuen unwirtlichen Umwelt, vom erfinderischen Robinson zweckentfremdet und mit neuen Funktionen versehen, bald als verwertbar oder sogar überlebensnotwendig erweist wie das aus einem Schlittschuh konstruierte Beil. Sogar der anfangs besonders überflüssig erscheinende Volleyball bekommt existenzielle Bedeutung: Nach einem vergeblichen Flucht- und Selbstmordversuch wird er, als Chuck ihm mit dem Blut seiner verwundeten Hände ein menschliches Gesicht aufgemalt hat, zu einem stummen „Freund“, mit dem er immer wieder Selbstgespräche führt und sich berät, und der ihn so vor Wahnsinn und völliger Verzweiflung bewahrt. Nach dem Logo des Herstellers Wilson Sporting Goods auf dem Ball nennt Chuck ihn „Wilson“ und macht ihn zu seinem ständigen Begleiter. Das fünfte FedEx-Paket lässt Noland ungeöffnet: als Symbol seiner früheren Zuverlässigkeit und als Zeichen seiner Hoffnung, es eines Tages doch noch zustellen zu können.

Nach vier Jahren nimmt er schließlich einen zweiten, besser vorbereiteten Fluchtversuch von der Insel in Angriff. Es gelingt ihm, ein Floß zu bauen, dessen Einzelteile er teilweise mit dem Videobandmaterial vertäut. Ein Teil einer angespülten mobilen Toilettenkabine sorgt als Segel für den notwendigen Vorschub und dient ihm gleichzeitig als kleine Kajüte. Damit überwindet er erstmals die gefährliche Küstenbrandung und wagt sich aufs Meer hinaus, wo er Wind und Wetter ausgesetzt ist. Seine Ernährung sichert er durch Jagd auf Fische mit dem Speer und indem er mithilfe der Toilettenkabinenwände und einer Plastikfolie Regenwasser sammelt. Nach einiger Zeit verliert er zunächst in einem Sturm seine spärliche Behausung und später auch „Wilson“ durch die fortschreitende Auflösung seines Floßes. Er will ihn schwimmend zurückholen, muss seinen verzweifelten Bergungsversuch jedoch bald aufgeben, weil er sonst Floß und Leben verlieren würde. Schließlich wird er nach mehreren Wochen halbtot von der Besatzung eines vorbeifahrenden Containerschiffes gerettet und wieder nach Hause gebracht.

Rückkehr

Wieder in der Zivilisation, muss er feststellen, dass er dem Leben in der „normalen“ Welt entfremdet ist und dass auch seine ehemalige Verlobte mittlerweile – im Glauben an die Notwendigkeit „loslassen zu müssen“ – ein neues Leben an der Seite seines Zahnarztes begonnen und mit ihm eine gemeinsame Tochter hat. Obwohl sich Kelly und Chuck noch immer lieben, sehen sie ein, dass sie an ihr altes Leben nicht wieder anknüpfen können.

Chuck reist nach Texas, um das ungeöffnete FedEx-Paket (wie das gleichzeitig im Autoradio gespielte Elvis-Presley-Lied Return to Sender andeutet) zum Absender zurückzubringen. Da dieser nicht daheim ist, lässt er die Sendung, versehen mit der kurzen Notiz „Vielen Dank, dieses Paket hat mir das Leben gerettet“, vor der Haustür zurück.

Der Film endet offen: An einer einsamen Landstraßenkreuzung ist Chuck unschlüssig, welche Richtung er nehmen soll. Als er sich mit Hilfe einer Landkarte orientieren will, hilft ihm eine freundliche junge Autofahrerin bei der Suche nach dem richtigen Weg. Bei ihrer Weiterfahrt stellt sich durch einen Aufkleber am Heck ihres Wagens heraus, dass es sich bei ihr vermutlich um die gesuchte Absenderin des Pakets handelt.

Hintergrund

Drehort

Die Insel Monuriki, Drehort der meisten Szenen

Cast Away wurde auf Monuriki, einer von mehreren Mamanuca-Inseln gedreht[1] (17° 37′ S, 177° 2′ O-17.608888888889177.03388888889). Diese Inselgruppe gehört zum Mamanuca-Archipel, das etwas entfernt von der größten Fidschi-Insel Viti Levu liegt. Der Drehort wurde nach Erscheinen des Filmes eine Touristenattraktion.

Im Film erklärt Kelly bei Chucks Rückkehr, dass er 500 Meilen weit mit seinem Floß gekommen sei, und dass die Insel etwa 600 Meilen südlich der Cook-Inseln liege. In der Tat gibt es jedoch südlich der Cook-Inseln bis zur Antarktis keine Inseln mehr.

Dreharbeiten

Tom Hanks spielt in Szenen vor dem Absturz mit Übergewicht. In den Jahren nach dem Absturz spielt er mit wesentlich weniger Gewicht. Die Szenen mit Übergewicht wurden zuerst gedreht. Dann wurden die Dreharbeiten für über acht Monate unterbrochen, damit der Schauspieler für die restlichen Szenen das zuvor angenommene Gewicht wieder verlieren konnte. In dieser Pause drehte Regisseur Robert Zemeckis den Film Schatten der Wahrheit mit Harrison Ford.[2][3]

Product Placement

Neben dem Volleyball „Wilson“, der auf Wilson Sporting Goods, den Marktführer für Volleybälle in den USA, anspielt, ist auch das Unternehmen FedEx in großen Teilen des Films präsent: Dem FedEx-Mitarbeiter Chuck Noland helfen auf der Insel zahlreiche FedEx-Pakete beim Überleben. Am Ende des Films übergibt er das letzte noch ungeöffnete Paket zurück an den Absender und demonstriert damit seine Verlässlichkeit als Mitarbeiter des Unternehmens. FedEx zahlte zwar nicht direkt für das Product Placement, stellte jedoch erhebliche logistische Ressourcen in Form von Mitarbeitern, Trucks und Uniformen. FedEx selbst beziffert den Aufwand mit 54 Millionen Dollar. Weitere Beispiele für in diesem Film untergebrachte Produkt- und Firmennamen sind Snickers, Panasonic, Sony, Seacon und Dr Pepper.

Kritik

„Ein über weite Strecken als ambitioniertes Ein-Personen-Drama konzipierter Film mit einem vielfältigen Konfliktpotenzial, das jedoch zugunsten der actionbetonten Handlung an den Rand gedrängt wird. Auch der überzeugende Hauptdarsteller kann die Schwächen des dem Mainstream-Kino geschuldeten Konzepts nicht vergessen machen.“

Lexikon des internationalen Films[4]

Auszeichnungen

Tom Hanks wurde als bester Hauptdarsteller für den Oscar nominiert und gewann den Golden Globe als Bester Hauptdarsteller in der Kategorie Drama. Filmkomponist Alan Silvestri erhielt 2002 für seinen Score einen Grammy.

Anhang

Belege

  1. Korina Miller, Robyn Jones, Leonardo Pinheiro: Fiji (2003) Lonely Planet, S. 54. ISBN 1-74059-134-8.
  2. http://www.moviemantz.com/movie_reviews/1200/cast_away.html
  3. http://www.filmjournal.com/filmjournal/esearch/article_display.jsp?vnu_content_id=1000696917
  4. Filmdienst: Cast Away – Verschollen. In: Kabeleins Filmlexikon. SevenOne Intermedia GmbH, abgerufen am 6. Dezember 2008.

Literatur

  • Eberhard Ostermann: Cast Away und die Krise der Arbeitsgesellschaft. In: E.O.: Die Filmerzählung. Acht exemplarische Analysen. München 2007. S. 13-27. ISBN 978-3-7705-4562-9.

Weblinks


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