Helmut Richter (General)

Helmut Richter (General)

Helmut Richter (* 22. Juni 1891 in Stuttgart; † 18. April 1977 in Seeheim), war ein deutscher Offizier, zuletzt General der Flakartillerie der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Beförderungen

Frühe Jahre und Erster Weltkrieg

Richter trat am 5. Juli 1911 als Fahnenjunker in das Hohenzollernsche Fußartillerie-Regiment Nr. 13 in Ulm ein, wo er bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges auch als Kompanieoffizier agierte. Nach Kriegsausbruch war er innerhalb dieses Regiments bis Anfang Juli 1915 Adjutant der 4. Fußartillerie-Brigade. Nach einem Ausbildungskursus an der Fußartillerieschießschule Jüterbog, die vom 6. Juli bis 5. August 1915 stattgefunden hatte, wechselte Richter zum 6. August 1915 zum Ersatz-Bataillon des Lauenburgischen Fußartillerie-Regiment Nr. 20 für zwölf Monate über. Zum 6. August 1916 erfolgte seine Abkommandierung zum Fußartillerie-Regiment „von Linger“ (Ostpreußisches) Nr. 1, wo er bis zum 26. Dezember 1916 als Adjutant und Kompanieführer agierte. Von dort aus wurde Richter am 27. Dezember 1916 zur Marine-Kanonen-Batterie 3 abkommandiert, zu dessen Führer er am 12. Januar 1917 wurde. Diese Position hielt Richter dann auch über das Kriegsende hinaus bis zum 30. Dezember 1918 bei.

Weimarer Republik

Vom 31. Dezember 1918 bis 5. Februar 1919 agierte Richter weiterhin zunächst als Kompanieoffizier im Hohenzollernschen Fußartillerie-Regiment Nr. 13. Anschließend war er bis zum 10. März 1919 Adjutant in der Versuchsabteilung der Artillerieprüfungskommission in Berlin. Von dort aus wechselte Richter zum 11. März 1919 als Assistent bei der Feldzeugmeisterei in das Reichswehrministerium, wo er bei der Beschaffungsinspektion IV 16 eingesetzt war. Ende Januar 1920 kam Richter als Batterieoffizier zum 5. Artillerie-Regiment der Reichswehr, wo er von Oktober bis Dezember 1920 als Abteilungsadjutant eingesetzt war.

Zum 1. Januar 1921 erfolgte seine Abkommandierung zum 3. (Preußisches) Artillerie-Regiment, wo er ebenfalls zunächst als Batterieführer eingesetzt wurde. Dort absolvierte Richter von Mai bis Juli 1921 einen Artillerieschießlehrgang in Grafenwöhr. Zum 15. März 1923 wechselte er sodann in den Stab der I. Abteilung dieses Regiments in Schweidnitz über, wo er bis Ende März 1925 eingesetzt war. Während dieser Zeit war Richter vom 15. März bis Ende 31. Dezember 1923 zur Inspektion für Waffen und Geräte im Reichswehrmisisterium abkommandiert. Im April 1924 wurde Richter als Hauptmann beim Stab und als Fürsorgeoffizier in der V. Abteilung in Sagan eingesetzt, dessen Funktion er bis März 1927 innehatte. Im Anschluss hieran fungierte er bis 1931 als Batteriechef und wechselte noch im Laufe des Jahres in den Regimentsstab über. Von 1932 bis Ende September 1933 diente er dann im Stab der V. (reitenden) Abteilung in seinem Regiment und war zugleich Standortältester in Sprottau.

Übertritt zur Luftwaffe

Am 1. Oktober 1933 erfolgte Richters Abkommandierung in den Stab der Heeres Fahr-Abteilung Ludwigsburg, zu dessen Kommandeur er am 1. Oktober 1934 ernannt wurde. Diese Abteilung, wurde unter seinem Kommando am 1. April 1935, unter seinem gleichgzeitigen Übertritt, in die Luftwaffe überführt. Dort führte Richter die Abteilung noch bis Ende September 1935. Anschließend wurde er am 1. Oktober 1935 zum Abteilungskommandeur im Flak-Regiment 3 ernannt. Am 1. Oktober 1936 stieg er dann zum Kommandeur des Regiments auf, gab dieses Kommando allerdings bereits Ende März 1937 wieder ab und wurde in das Reichsluftfahrtministerium versetzt. Hier fungierte Richter bis Ende März 1940 als Abteilungschef beim Luftwaffen-Personalamt. Zum 1. April 1940 wurde Richter zum Höheren Kommandeur der Festungs-Flakartillerie III ernannt. Ein Vorläufer des späteren Luftverteidigungskommandos 11 bzw. nach dessen erneuten Umbenennung, der 11. Flak-Division, dessen Kommandeursfunktion Richter ununterbrochen bis zum 31. Oktober 1943 innehielt.

In dessen Anschluss, wurde Richter am 1. November 1943 zum General der Flakartillerie beim Luftwaffenkommando Südost mit Gefechtsstand in Saloniki ernannt. Ihm oblag in dieser Funktion die operative Führung aller Flakverbände in diesem Gebiet, die sich aus der 5. Flak-Division und der 19. Flak-Division zusammen setzten. Am 20. Oktober 1944 wurde diese Stelle in den Generalsstab des V. Flak-Korps umgewandelt. Richter selbst, führte das Korps bis zum 14. November 1944, gab am 15. November 1944 die Geschicke an General der Flakartillerie Otto Wilhelm von Renz ab und wurde am selbigen Tag zum Kommandierenden General der Flakartillerie beim Oberbefehlshaber der Westbefestigungen ernannt. Diese Funktion, hielt Richter bis zum Februar 1945 inne. Danach wurde die Dienststelle aufgrund der Erdlage abgewickelt und Richter in die Führerreserve des Oberkommando der Luftwaffe (OKL) versetzt. Ein Kommando übernahm Richter dann bis Kriegsende nicht mehr. Am 8. Mai 1945 geriet er in Kriegsgefangenschaft, aus der er im Mai 1947 wieder entlassen wurde.

Auszeichnungen

Literatur

  • Karl Friedrich Hildebrand: Die Generale der deutschen Luftwaffe 1935–1945 Teil II, Band 3: Odebrecht–Zoch, Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-2207-4, S. 105–106

Einzelnachweise

  1. a b c d Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1924, S.160

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • General de Artillería Antiaérea — (General der Flak Artillerie), era el rango de General de la Luftwaffe en Alemana. El rango era equivalente a la larga tradición General de Caballería, General de Artillería y General de Infantería. La Wehrmacht presentó entonces el de General… …   Wikipedia Español

  • General der Flakartillerie beim Luftwaffenkommando Südost — Der General der Flakartillerie beim Luftgaukommando Südost war eine Dienststelle der deutschen Luftwaffe während des Zweiten Weltkrieges auf Korpsebene. Die Aufstellung erfolgte am 1. November 1943. Am 20. Oktober 1944 wurde die Dienststelle… …   Deutsch Wikipedia

  • Helmut — – mit den Varianten Hellmut, Helmuth, Hellmuth – ist ein fast ausschließlich in Deutschland und Österreich verbreiteter, männlicher Vorname, der ab dem 16. Jahrhundert aber auch als Familienname nachweisbar ist. Die weibliche Form Helmute ist… …   Deutsch Wikipedia

  • Helmut Heinrich Waldemar Schmidt — Helmut Schmidt im Sommer 1977 Helmut Heinrich Waldemar Schmidt (* 23. Dezember 1918 in Hamburg) ist ein deutscher Politiker (SPD) und war von 1974 bis 1982 der fünfte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. In seine Regierungszeit fielen… …   Deutsch Wikipedia

  • Helmut Schmidt — (1977) Unterschrift Helmut Schmidt …   Deutsch Wikipedia

  • Helmut Oeser — (* 17. Mai 1929 in Reichenberg, Tschechoslowakei) ist ein deutscher Schauspieler bei Bühne, Film und Fernsehen. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • General der Flakartillerie — war eine militärische Rangstufe, bzw. ein Dienstgrad der Wehrmacht. Er entsprach dem Dienstgrad eines Generals und war innerhalb der Luftwaffe der Wehrmacht in der Regel für den Kommandierenden General eines Flakkorps vorgesehen. Die Einführung… …   Deutsch Wikipedia

  • Helmut Thumm — Pour les articles homonymes, voir Thumm. Helmut Thumm Naissance 25 août 1895 Ravensburg Décès 13 juillet 1977 (à 81 ans) Welzheim Allégeance …   Wikipédia en Français

  • Helmut Käutner — Sonderbriefmarke zum 100. Geburtstag von Helmut Käutner, 2008 Helmut Käutner (* 25. März 1908 in Düsseldorf; † 20. April 1980 in Castellina in Chianti, Italien) war ein deutscher Regisseur und Schauspieler. Er war ein …   Deutsch Wikipedia

  • Helmut Kohl — This article is about the German politician. For the referee, see Helmut Kohl (referee). Helmut Kohl Kohl in 1987 Chan …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”