11. Flak-Division

11. Flak-Division

Die 11. Flak-Division war ein Großkampfverband der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Aufstellung und Umbenennung

Am 1. April 1940 wurde im Bereich des bereits besetzten Teils Nordfrankreich der Führungsstab des Höheren Kommandeurs der Festungsflak-Artillerie III aufgestellt. Dessen Kommandeur wurde an diesem Tag Generalmajor Helmut Richter. Zum 1. Februar 1941 wurde dieser Führungsstab erweitert und erhielt die neue Bezeichnung Luftverteidigungskommando 11. Kommandierender General blieb Richter, auch nachdem das Kommando am 1. September 1941 seine endgültige Bezeichnung 11. Flak-Division erhalten hatte. Das Luftverteidigungskommando 11 bzw. die spätere 11. Flak-Division, wurde mit der Führung der Flakkräfte im westlichen besetzten Frankreich betraut. Welche Einheiten in welchem Operationsgebiet ihr dabei konkret unterstanden haben, ist für die ersten Monate nicht mehr feststellbar. Erst mit der Verlegung des Divisionsstabes mit Zwischenstation in Marseille nach Avignon am 15. April 1943 ist die erste, klare Gliederung der 11. Flak-Division bekannt. Sie bestand zu diesem Zeitpunkt aus den Flak-Regimente 69 und dem Flak-Regiment 89 in Marseille sowie dem Flak-Regiment 653 in Narbonne. Zum 31. Oktober 1943 schied Richter als Kommandeur der Division aus und übergab am 1. November 1943 die Geschicke an den späteren Generalleutnant Erich Kreßmann. Am 9. Januar 1944 wurde der gesamte Divisionsstab der 11. Flak-Division, ohne ihre unterstellten Regimenter, aus ihrem bisherigen Aufgabenfeld herausgelöst und an den Luftgau Belgien-Nordfrankreich abgegeben. Befehlsgemäß wurde dort der Divisionsstab bis März 1944 in das Generalkommando des III. Flak-Korps umbenannt. In dieser Zeit schied auch Kreßmann als Divisionskommandeur aus.

Neuaufstellung und Kriegsende

Am 8. September 1944 wurde die 11. Flak-Division neu etabliert. Der dazugehörige Divisionsstab wurde von Oberst und späteren Generalmajor Oskar Kraemer aufgestellt. Die Primäraufgabe der „neuen“ 11. Flak-Division bestand nunmehr in der Führung der Flakkräfte im Bereich des Luftgaukommando VIII im Großraum des oberschlesischen Industriegebiets sowie der späteren Festung Breslau. Der Division standen dabei folgende Regimenter zur Verfügung:

  • Flakregiment 54 als Flakgruppe Oberschlesien-Süd
  • Flakregiment 106 als Flakgruppe Oberschlesien-West
  • Flakregiment 107 als Flakgruppe Oberschlesien-Ost
  • Flakregiment 150 als Flakgruppe Breslau
  • Flakscheinwerferregiment 84 als Flakscheinwerfergruppe Oberschlesien

Kurz vor Beginn der sowjetischen Offensive ab Januar 1945 verfügte die 11. Flak-Division über 142 schwere und 16 mittlere und leichte Batterien. Dazu kamen noch 4 Nebelkompanien. Interessant dabei ist, dass von diesen Batterien 22 schwere mit 2 Nebelkompanien im Raum Auschwitz lagen. Aufgrund des losbrechenden Sturmes der Roten Armee mussten schon am 17. Januar 1945 alle halbwegs mobilgemachten Flakgeschütze der 11. Flak-Division zur Panzerabwehr im Erdkampf herangezogen werden. Die ortsfesten Flakgeschütze kämpften noch anschließend bis 28. Januar 1945 und wurden dann gesprengt. Zuvor wurde die 11. Flak-Division am 26. Januar 1945 der 10. Flak-Division u.a. taktisch unterstellt, da diese schon im Erdkampf erprobt war. Bis Ende Januar 1945 war jedoch der Großteil ihrer Flak-Batterien an der Oderlinien zerschlagen worden. Am 30. Januar 1945 gab dann die 11. Flak-Division ihre kärglichen Regimentsrester ab, wobei das Divisionskommando anschließend nach Frankfurt (Oder) verlegt wurde, um dort unter dem Luftflottenkommando Reich die Führung der Flakkräfte im Raum Fürstenberg-Stettin zu übernehmen. Am 8. Februar 1945 wurde die Division aber dem Luftflottenkommando 6 unterstellt, die unterstellten Regimenter abgegeben und der Divisionsstab nach Berlin verlegt. Schon am 12. Februar übernahm der Divisionsstab mit Gefechtsstand in Friedeck die Führung der Flakkräfte im Raum Mährisch-Ostrau (Tschechien) um die dortigen Industriegebiete zu schützen.

Mit der letzten bekannten Gliederung vom 4. April 1945 umfasste die 11. Flak-Division das Flaksturmregiment 2, Flakregiment 80 sowie das Flakregiment 153, die Ende April 1945 noch über 40 schwere und 22 mittlere und leichte Batterien verfügten. Oskar Kraemer, Divisionskommandeur und inzwischen zum Generalmajor befördert, nahm sich jedoch am 11. Mai 1945 das Leben.[1] Über das Schicksal des restlichen Divisionskommandos sowie der drei unterstellten Regimenter bei Kriegsende ist nichts bekannt[2].

Siehe auch

  • Liste der deutschen Flakeinheiten (Luftwaffe)

Einzelnachweise

  1. Karl-Heinz Hummel: Die deutsche Flakartillerie 1935–1945: Ihre Großverbände und Regimenter. 1. Auflage. VDM Heinz Nickel, Zweibrücken 2010, ISBN 978-3-86619-048-1, S. 70–72.
  2. Karl-Heinz Hummel: Die deutsche Flakartillerie 1935–1945: Ihre Großverbände und Regimenter. 1. Auflage. VDM Heinz Nickel, Zweibrücken 2010, ISBN 978-3-86619-048-1, S. 294, 367, 442.

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