- Helmut Schneider (Banat)
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Helmut Schneider (* 3. Juni 1931 in Temeswar, Rumänien) ist Ehrenbürger der Stadt Temeswar und Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande der Bundesrepublik Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung und Beruf
Helmut Schneider wurde 1931 in Temeswar geboren. Er studierte Maschinenbau am Polytechnischen Institut in Temeswar und brachte während seines Berufslebens in Temeswar drei Patente im Kranbau heraus. In Deutschland arbeitete er bei der MAN in Nürnberg.
Hobbyfotograf
Helmut Schneider betätigte sich in seiner Freizeit auch als Fotograf. Er war in den 1970 Jahren Ausstellungsfotograf und erlangte mit Porträt- und Milieuaufnahmen aber auch mit humoristischen Bildern Weltruhm. 1976 wurde er von der Photographic Society of America auf Platz 50 geführt.
Sein Bildband Das Banat, 1986 vom Konrad–Theiss–Verlag herausgebracht, ist ein eindrucksvolles Dokument über das Leben und die Leistungen der Banater Schwaben.
Soziale Tätigkeit
1965 stellte er einen Ausreiseantrag in die Bundesrepublik Deutschland; als dieser 1975 noch immer nicht genehmigt war, trat er mit seiner Familie in Hungerstreik, was zu dem gewünschten Erfolg führte. In Deutschland setzte er sich für seine bedürftigen Landsleute ein.
Hilfswerk der Banater Schwaben
1985 rief er das Hilfswerk der Banater Schwaben ins Leben, das er bis 2003 leitete. Von 1985–1992 wurden über das Hilfswerk Tausende Lebensmittelpakete ins Banat gesandt. Nach der Revolution im Dezember 1989 konzentrierte er sich darauf, den im Banat verbliebenen Senioren eine Heimstätte zu schaffen.
Adam–Müller–Guttenbrunn–Stiftung
Mit Hilfe des Bundesministeriums des Innern konnte Helmut Schneider 1994 mit dem Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus in Temeswar ein Musterprojekt schaffen. Die Adam-Müller-Guttenbrunn-Stiftung in Temeswar zur Unterstützung der deutschen Minderheit im Banat umfasst einen sozialen und einen kulturellen Bereich. Zwischen 1992 und 1994 wurde der Neubau der Adam-Müller-Guttenbrunn-Stiftung Temeschburg errichtet. Dieser wurde 1994 in Anwesenheit des damaligen Außenministers der Bundesrepublik Deutschland Klaus Kinkel feierlich eröffnet.
Zur AMG-Stiftung gehören auch die Altenheime in Sanktanna mit 40 und in Bakowa mit 20 Plätzen sowie die Sozialstationen in Billed und in Großsanktnikolaus. In den Sozialstationen werden täglich bis zu 300 warme Mahlzeiten an Bedürftige verabreicht.
Seniorenzentrum Josef Nischbach
Nachdem Helmut Schneider die Senioren im Banat versorgt wusste, begann er sich um die Landsleute in Deutschland zu kümmern. Ihm ist es zu verdanken, dass 1999 das Seniorenzentrum Josef Nischbach in Ingolstadt eröffnet wurde. Das Seniorenzentrum wurde nach dem Priester und Erzieher der Banater Schwaben Josef Nischbach benannt und bietet folgende Betreuungsmöglichkeiten: betreutes Wohnen, stationäre Altenpflege und ambulante Pflege.
Landsmannschaft
1982 gründete Helmut Schneider den Kreisverband Schwabach, dessen Vorsitzender er bis 1995 war.
Von 1980 bis 1995 war er im Vorstand des Landesverbands Bayern, von 1986 bis 1995 dessen stellvertretender Vorsitzender.
Von 1984 bis 1992 gehörte er dem Bundesvorstand der Landsmannschaft der Banater Schwaben an.
Anerkennung und Auszeichnungen
- 1976 – Platz 50 in der Weltrangliste der Photographie Society of America
- 1994 – Ehrenbürger der Stadt Temeswar
- 1995 – Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland, verliehen von Bundespräsident Roman Herzog
Bildband
- Helmut Schneider: Das Banat, 1986 Konrad–Theiss–Verlag
Siehe auch
Literatur
- Temeschburger Heimatblatt 2006, Hrsg. HOG Temeswar
Weblinks
- Die AMG-Stiftung, Hilfswerk der Banater Schwaben e.V.
- Das Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus, Banater Rosmarein Temeswar
- Das Banater Seniorenheim Josef Nischbach Ingolstadt, Hilfswerk der Banater Schwaben e.V.
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