Helmuth Möhring

Helmuth Möhring

Helmuth Möhring (* 11. März 1922 in Brockhöfe; † 21. Juni 2006 in Lüneburg) war ein deutscher Politiker (SPD) und Mundartschriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Helmuth Möhring wurde am 11. März 1922 als Sohn eines Bäckers in Brockhöfe im Kreis Uelzen geboren. Nach der Mittleren Reife leistete er seit 1939 Reichsarbeitsdienst, nahm als Berufssoldat der Infanterie und der Gebirgsjäger am Zweiten Weltkrieg teil und geriet 1945 in Gefangenschaft. Im Anschluss absolvierte er eine Bäckerlehre im väterlichen Betrieb, die er 1948 mit der Gesellenprüfung abschloss. Von 1948 bis 1955 arbeitete er als Bäckergeselle. Außerdem war er in der Nachkriegszeit als Korrespondent für die Landeszeitung für die Lüneburger Heide tätig.

Nach der Remilitarisierung der Bundesrepublik setzte Möhring seine militärische Laufbahn als Reserveoffizier bei der Bundeswehr fort, zuletzt als Oberst der Reserve. Er engagierte sich seit 1966 im Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw), war von 1978 bis 1986 zunächst Vizepräsident und von 1986 bis 1987 dann Präsident des Verbandes. Anschließend wurde er dessen Ehrenpräsident. Von 1988 bis 1992 war er auch Vizepräsident der Deutschen Atlantischen Gesellschaft.

Möhring schloss sich der ÖTV an, war Mitbegründer der Arbeiterwohlfahrt in Uelzen und von 1980 bis 1990 Vorsitzender des AWO-Kreisverbandes Lüneburg/Lüchow-Dannenberg. Weiterhin setzte er sich für die Förderung der plattdeutschen Sprache ein, verfasste mehrere Bücher als Herausgeber und wurde im Sommer 2001 vom Lüneburger Oberbürgermeister Ulrich Mädge zum ersten Plattdeutsch-Beauftragten der Stadt ernannt. Er starb am 21. Juni 2006 in Lüneburg.

Helmuth Möhring war verheiratet und hatte zwei Söhne.

Politik

Möhring trat 1946 in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) ein, war von 1946 bis 1954 Ratsmitglied und seit 1948 Bürgermeister der Gemeinde Brockhöfe. Von 1955 bis 1969 war er Geschäftsführer des SPD-Unterbezirks Lüneburg-Harburg.

Bei der Bundestagswahl 1969 wurde er in den Deutschen Bundestag gewählt, dem er zunächst bis 1983 angehörte. Am 8. Juli 1986 rückte er für den ausgeschiedenen Abgeordneten Gerhard Schröder in den Bundestag nach, dem er dann bis 1987 angehörte. Möhring, der stets über die Landesliste Niedersachsen ins Parlament einzog, war Mitglied des Verteidigungsausschusses sowie Kontaktabgeordneter zur Westeuropäischen Union, zum Europaparlament und zum Europarat. Ferner war er Mitglied der Parlamentarischen Versammlung der NATO.

Ehrungen

Werke

  • Entstehungsgeschichte der Hannoverschen Evangelisch-Lutherischen Freikirche. In plattdeutscher Sprache. Groß Oesingen 1997.
  • Die St.-Thomas-Gemeinde Lüneburg (SELK) im Wandel der Zeit. Ein Zeugnis kirchlicher Unabhängigkeit von 1927 bis 2000. Groß Oesingen 2002.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Möhring — Möhring, (Moehring) ist der Familienname folgender Personen: Bruno Möhring (1863–1929), deutscher Architekt Cornelia Möhring (* 1960), deutsche Politikerin (Linke), MdB Ferdinand Möhring (1816–1887), deutscher Komponist, Lieddichter, Dirigent und …   Deutsch Wikipedia

  • Mathilde Möhring — Der Roman Mathilde Möhring gehört zu den wichtigsten Texten aus Theodor Fontanes Nachlass. Erste Entwürfe und die erste Niederschrift sind 1891 entstanden; zwischen Herbst 1895 und Frühjahr 1896 nahm sich Fontane die Überarbeitung vor. Das Werk… …   Deutsch Wikipedia

  • Moehring — Möhring, (Moehring) ist der Name von Bruno Möhring (1863–1929), deutscher Architekt Ferdinand Möhring (1816–1887), deutscher Komponist, Lieddichter, Dirigent und Organist Gerhard Moehring (* 1921) deutscher Historiker und Autor Günther Möhring… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Deutschen Bundestages (10. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Deutschen Bundestages der 10. Wahlperiode (1983–1987). Zusammensetzung Nach der Bundestagswahl 1983 setzte sich der Deutsche Bundestag wie folgt zusammen: Fraktion Beginn der… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Deutschen Bundestages (9. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Deutschen Bundestages der 9. Wahlperiode (1980–1983). Zusammensetzung Nach der Bundestagswahl 1980 setzte sich der Deutsche Bundestag wie folgt zusammen: Fraktion Beginn der… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Deutschen Bundestages (6. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Deutschen Bundestages der 6. Wahlperiode (1969–1972). Zusammensetzung Nach der Bundestagswahl 1969 setzte sich der Deutsche Bundestag wie folgt zusammen: Fraktion Beginn der… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Deutschen Bundestages (7. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Deutschen Bundestages der 7. Wahlperiode (1972–1976). Zusammensetzung Nach der Bundestagswahl 1972 setzte sich der Deutsche Bundestag wie folgt zusammen: Fraktion Beginn der… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Deutschen Bundestages (8. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Deutschen Bundestages der 8. Wahlperiode (1976–1980). Zusammensetzung Nach der Bundestagswahl 1976 setzte sich der Deutsche Bundestag wie folgt zusammen: Fraktion Beginn der… …   Deutsch Wikipedia

  • Adelbert Weinstein — (* 17. Mai 1916 in Halle (Saale); † 12. Januar 2003 in Wiesbaden) war ein deutscher Offizier, Journalist und Publizist. Leben Weinstein wurde als Sohn eines Chemikers in Halle geboren. Nach dem Abitur war er in die Wehrmacht eingetreten und wurde …   Deutsch Wikipedia

  • Armin Steinkamm — Armin Arne Steinkamm (* 14. März 1940 in Berlin) ist ein deutscher Rechtswissenschaftler. Er gilt als Experte auf dem Gebiet des Wehrrechts und des Völkerrechts. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Veröffentlichungen …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”