Hemusit

Hemusit
Hemusit
Andere Namen
  • IMA 1968-038
Chemische Formel Cu6SnMoS8
Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
2.CB.35a (8. Aufl. II/C.09-10) (nach Strunz)
02.09.06.01 (nach Dana)
Kristallsystem kubisch
Kristallklasse \bar{4}3m
Farbe grau
Strichfarbe
Mohshärte 4
Dichte (g/cm3) 4,469
Glanz metallisch
Transparenz opak
Bruch
Spaltbarkeit
Habitus

Hemusit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu6SnMoS8 und bildet runde Körner oder unregelmäßig geformte Aggregate von bis zu 0,05 mm Größe.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde erstmals 1971 von G.I. Terziev in der Chelopech-Mine bei Panagjurischte in der Oblast Pasardschik (Bulgarien) gefunden. Sie benannten es nach dem alten Namen des Balkangebirges Hemus, in dem der Fundort liegt.

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Hemusit zu den Metallsulfiden mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Kiddcreekit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit Catamarcait, Vinciennit, Kiddcreekit, Morozeviczit, Polkovicit und Renierit eine Untergruppe der Sulfide mit Zink, Eisen, Kupfer oder Silber.

In der Systematik nach Dana bildet es mit Kiddcreekit eine Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit einer allgemeinen Verhältnisformel AmBnXp und einem Verhältnis von (m+n) zu p von 1:1.[1]

Bildung und Fundorte

Hemusit bildet sich hydrothermal. Es ist vergesellschaftet mit Enargit, Luzonit, Colusit, Stannoidit, Reniérit, Tennantit, Chalkopyrit und Pyrit.

Vom sehr seltenen Mineral sind nur fünf Fundorte (Stand Oktober 2010) bekannt. Neben der Typlokalität fand man Hemusit in Shimoda und Iriki in Japan, der Kamtschatka-Halbinsel in Russland und Kochbulak in Usbekistan.

Kristallstruktur

Hemusit kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe Fm\bar{3}m, F432 oder F4\bar{3}m mit dem Gitterparameter a = 10,82 Å sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. New Dana Classification of Sulfides

Literatur

  • Hemusit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).
  • G. I. Terziev: Hemusite-a complex copper-tin-molybdenum sulfide from the Chelopech ore deposit, Bulgaria. In: American Mineralogist. 1971, 56, S. 1847-1854 (Volltext).

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kiddcreekit — Andere Namen IMA 1982 106 Chemische Formel Cu6SnWS8 Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.CB.35a (8. Aufl. II/C.09 20) (nach Strunz) 02.09.06.02 (nach Dana) Kristallsystem kubisch …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Minerale — Die Liste der Minerale ist eine alphabetisch geordnete Übersicht von Mineralen, Synonymen und bergmännischen Bezeichnungen. Ebenfalls aufgeführt werden hier Mineral Varietäten, Mineralgruppen und Mischkristallreihen, zu denen teilweise bereits… …   Deutsch Wikipedia

  • Sulfosalz — Als Sulfosalze bezeichnet man in der Chemie die Salze der Sulfosäuren (H3(AsS3), H3(BiS3), H3(SbS3), etc.). In der Systematik der Minerale bilden die strukturell sehr heterogenen Sulfosalze eine wichtige Gruppe in der Klasse der Sulfide. Aktuell… …   Deutsch Wikipedia

  • Sulfosalze — Als Sulfosalze bezeichnet man in der Chemie die Salze der Sulfosäuren (H3(AsS3), H3(BiS3), H3(SbS3), etc.). In der Systematik der Minerale bilden die strukturell sehr heterogenen Sulfosalze eine wichtige Gruppe in der Klasse der Sulfide. Strunz… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Dana/Sulfide — Die Sulfide in der Systematik der Minerale nach Dana umfassen die Klasse II dieser Systematik. Nach der neuen Dana Klassifikation besteht die Klasse aus den Unterklassen 2 (Sulfidminerale) und 3 (Sulfosalze). Inhaltsverzeichnis 1 Erläuterung des… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) — Dies ist eine systematische Liste aller Minerale auf der Grundlage der Systematik von Hugo Strunz und anerkannt durch die International Mineralogical Association (IMA) (Stand 2004). Seit 2001 gilt die neue und in weiten Teilen überarbeitete… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) — Dies ist eine systematische Liste aller zur Zeit bekannten Minerale (Stand 2008) auf der Grundlage der neuen Systematik (9. Auflage) von Hugo Strunz, die größtenteils auch von der International Mineralogical Association (IMA) als eigenständige… …   Deutsch Wikipedia

  • Catamarcait — Andere Namen IMA 2003 020 Chemische Formel Cu6GeWS8 Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.CB.35b (8. Aufl. II/C.09 30) (nach Strunz) 02.09.14.02 (nach Dana) Kristallsystem hexagonal …   Deutsch Wikipedia

  • Morozeviczit — Andere Namen IMA 1974 036 Chemische Formel (Pb,Fe)3Ge1 xS4 Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.CB.35a (8. Aufl. II/C.10 80) (nach Strunz) 02.09.05.01 (nach Dana) Kristallsystem kubisch …   Deutsch Wikipedia

  • Polkovicit — Andere Namen IMA 1974 037 Chemische Formel (Fe,Pb)3Ge1 xS4 Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.CB.35a (8. Aufl. II/C.10 70) (nach Strunz) 02.09.05.02 (nach Dana) Kristallsystem kubisch …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”