Himmelsberg (Kirchhain)

Himmelsberg (Kirchhain)
Himmelsberg
Stadt Kirchhain
Wappen von Himmelsberg
Koordinaten: 50° 52′ N, 8° 55′ O50.8591666666678.9144444444445290Koordinaten: 50° 51′ 33″ N, 8° 54′ 52″ O
Höhe: 290 m
Fläche: 2,973 km²
Einwohner: 200 (30. Juni 2011)
Eingemeindung: 1. Feb. 1971
Eingemeindet nach: Kirchhain
Postleitzahl: 35274
Vorwahl: 06422
Karte

Lage von Himmelsberg in Kirchhain

Der Kirchhainer Stadtteil Himmelsberg ist ein kleines Dorf im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lage

Blick auf Himmelsberg, rechts des Kirchturmes die fast 1000jährige Sommerlinde. Im Hintergrund der gut 43 km entfernte, 773 m hohe Vogelsberg, davor der unbewaldete, 358 m hohe Hochberg (Nördliches Vogelsberg-Vorland) mit dem Basaltwerk in Homberg-Nieder-Offleiden (rechts des Kirchturmes); rechts davon das bis 407 m hohe Lumda-Plateau, davor halbrechts die Amöneburg. Links des Kirchturmes im Hintergrund das Neubaugebiet Kirchhain-Nord am südlichen Fuße des Burgholz.

Himmelsberg im Landkreis wird umrahmt von den Ausläufern des südlichen, nicht mehr komplett bewaldeten Burgwaldes, eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete in Deutschland. Aufgrund seiner Höhenlage von rund 290 m ist unter anderem ein Ausblick in das angrenzende Amöneburger Becken möglich.

Geschichtliche Entwicklung im Überblick

Auf das Jahr 1243 wird die erste urkundliche Erwähnung als „Himelesberg“ datiert; Graf Berthold von Ziegenhain übergab der Urkunde zufolge durch Schenkung den Ort an das Zisterzienserkloster Haina. Um 1360 erwarb der Mainzer Erzbischof im Tausch gegen andere Dörfer von dem Grafen von Ziegenhain unter anderem den Ort Himmelsberg, womit dieser der Mainzischen Amts- und Gerichtsverwaltung in Amöneburg unterstand. Von 1526 bis 1608 war Himmelsberg bedingt durch die Reformation protestantisch. Mit Vertrag von 1608 zwischen dem Mainzer Erzbischof Johann Schweickhard und dem hessischen Landgrafen Moritz bekam Himmelsberg den katholischen Glauben zurück und unterstand dem Zuständigkeitsbereich des Amöneburger St. Johannes-Stifts.

Weitere Ereignisse in tabellarischer Übersicht:

  • 1803 - nachdem das Kurfürstentum Mainz seine Selbständigkeit verlor, kam das Amt Amöneburg und somit auch Himmelsberg zu dem neu errichteten Kurfürstentum Hessen.
  • 1821 - Himmelsberg wurde dem Amte Rauschenberg eingegliedert und gehörte zu dem neu geschaffenen Kreis Kirchhain, der bis 1932 bestand.
  • 1827 - Bau eines gemeindlichen Backhauses
  • 1871 - Einweihung der neu errichteten St. Nikolaus-Kirche
  • 1891 - Anschaffung einer Feuerspritze von J.Klee & Sohn Spritzen-Fabrik Marburg
  • 1914 - mit der Inbetriebnahme der Wohratalbahn wird Himmelsberg an das Eisenbahnnetz angeschlossen und erhält eine Haltestelle; die Strecke wurde zum 1. Januar 1982 stillgelegt
  • 1923 - Anschluss an das Elektrizitätsnetz
  • 1932 - Himmelsberg gehört dem Landkreis Marburg an
  • 1950 - Anschluss an das Allendorfer Wassernetz
  • 1960 - Errichtung einer Gemeinschaftsgefrieranlage, stillgelegt am 1. März 2006
  • 1970 - Auflösung der Schule nach fast 300-jährigem Bestehen
  • 1971 - Eingemeindung in die Stadt Kirchhain
  • 1973 - Errichtung des Dorfgemeinschaftshauses mit Feuerwehrgeräteraum
  • 1987 - Erstes gebrauchtes Feuerwehrfahrzeug TSF Ford Transit
  • 1993 - Feier zum 750-jährigen Bestehen und Herausgabe einer Dorfchronik
  • 1998 - Silbermedaille im Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft
  • 2001 - Herausgabe der Briefmarke im Rahmen der Sonderpostwertzeichen-Serie „Naturdenkmäler in Deutschland“
  • 2004 - Erstellung eines Gemeindewappens
  • 2008 - Eröffnung eines Premiumwanderweges „Extratour Himmelsberg"
  • 2010
    • Erweiterung/Umbau des Feuerwehrgeräteraumes
    • Herausgabe eines Kinderbuches „Fast wie im Himmel: Geschichte von der Linde in Himmelsberg"
  • 2011 - Ersatzbeschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges Tragkraftspritzenfahrzeug TSF-W Mercedes-Benz Sprinter (Aufbau Ziegler)

Naturdenkmäler

Stamm der angeblich 1000-, mindestens aber 700-jährigen Sommerlinde
Sommerlinde in Gesamtansicht
Briefmarke Naturdenkmäler in Deutschland - Linde zu Himmelsberg

Direkt im Ortskern befindet sich eine einst als Tanzlinde fungierende, mindestens 700 Jahre alte (angeblich 1000-jährige) Sommerlinde vor der St. Nikolaus-Kirche. Der Baum ist etwa 25 Meter hoch bei einem Stammumfang von rund 9 Meter; der Stammdurchmesser beträgt zirka 2,9 Meter. Die Krone misst 22 Meter im Durchmesser.

Der Baum ist seit 1971 ein Naturdenkmal; zu seinen Ehren ist 2001 eine Sondermarke Linde zu Himmelsberg der Deutschen Post in der Serie Naturdenkmäler in Deutschland erschienen.[1]

Öffentliche Einrichtungen

  • Dorfgemeinschaftshaus

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr Himmelsberg
  • Verschönerungsverein Himmelsberg e.V.
  • Verein für Heimat, Brauchtum und Kultur Himmelsberg e.V.

Ansässige Unternehmen

  • A. Preis Malerfachbetrieb
  • FEGRA Gravuren und Werbetechnik
  • Mobiler Schreib- und Büro-Service Adelheid Kaufmann

Quellen

  • Chronik „Himmelsberg - Der Werdegang eines oberhessischen Dorfes“
  • www.kirchhain.de

Literatur

  • Alfred Schneider: Himmelsberg - Der Werdegang eines oberhessischen Dorfes. Hrsg. Ortsbeirat des Stadtteiles Kirchhain-Himmelsberg, 1993
  • Ute Verena Schneidewindt: Fast wie im Himmel: Geschichte von der Linde in Himmelsberg. Hrsg. Magistrat der Stadt Kirchhain, 1.Auflage Oktober 2010, ISBN: 978-3936291476

Einzelnachweise

  1. Briefmarke Linde zu Himmelsberg bei briefmarken-archiv.de.

Weblinks


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