Naturschutzgebiet Hölle

Naturschutzgebiet Hölle
Naturschutzgebiet „Hölle“ (Bayern)
Naturschutzgebiet „Hölle“
Naturschutzgebiet „Hölle“
Wollsackverwitterung der Granitblöcke im Höllbachtal
Wasserkaskaden im Höllbachtal

Das Naturschutzgebiet „Hölle“ (Höllbachtal) ist ein Bachtal in der südlichen Oberpfalz

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das Höllbachtal liegt südlich von Falkenstein zwischen Brennberg und Rettenbach im Naturpark Vorderer Bayerischer Wald. Das Gebiet gehört zum südlichsten Zipfel des Landkreises Cham in der Oberpfalz und reicht in den Landkreis Regensburg hinein. Östlich grenzt es an den niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen.

Geologie

Das Höllbachtal ist ein ca. 18 ha großes Felsental des Falkensteiner Vorwaldes, das von unzähligen, übereinander getürmten mächtigen Gneis- und Granitblöcken geprägt wird. Sie wurden während der letzten Eiszeit aus dem Grundgebirge herausgelöst und als Moränen in dem kleinen Tal abgelagert. An dieser Stelle tritt das Gestein in einer besonders eindrucksvollen Form der Wollsackverwitterung auf und ist zu großen Teilen von Moosen bedeckt.

Bachlauf

Das Tal wird von einem Bach durchflossen, der aus vielen kleineren Quellbächen bei Wiesenfelden gespeist wird. Zunächst sanft schlängelnd fließt das Gewässer unter den Namen „Rossbach“ und „Arracher Bach“, erreicht das obere Ende des Tales bei „Rettenbach/Postfelden“ und wird nun „Höllbach“ genannt. Er fließt nun als wilder Gebirgsbach in zahlreichen Adern durch die Felsenlandschaft und bricht in kleinen Wasserfällen und Kaskaden unter den mächtigen Granitblöcken hervor. Der Bach führt vorbei an „Dosmühle“ und südlich Brennberg bis Wörth wo er schließlich in die Donau mündet.

Naturschutzgebiet

Der Baumbestand besteht hauptsächlich aus widerstandsfähigem Lindenwald, der Eisgängen und Hochwassern besser standhalten kann, als Fichten und Buchen. In dem schattigen, selbst im Sommer kühl feuchten Klima, haben sich zahlreiche schützenswerte Tier- und Pflanzenarten erhalten. Oberhalb des Naturschutzgebietes wird zwar ein Teil des Wassers zur Stromgewinnung gestaut bzw. abgezweigt, weshalb an manchen Tagen, vor allem im Sommer, nur ein schmales Rinnsal zu sehen ist. Dennoch sind eine Vielzahl bedeutender Lebensräume erhalten, die für die Bachtäler des Falkensteiner Vorwaldes typisch sind.

Im Jahre 2000 wurde das Naturschutzgebiet Hölle für das „Europäische Naturschutznetz“ Natura 2000 gemeldet und hat somit europäischen Rang erhalten. Das Tal wird weitgehend in seinem natürlichen Zustand erhalten. Absterbende Bäume und Totholz werden nicht entfernt. Seit jeher ist das Gebiet ein beliebter Wander- und Ausflugsort. Ein Rundwanderweg folgt den natürlichen Geländeverläufen.

Weblinks

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