InterCity (Schweiz)

InterCity (Schweiz)
Doppelstock-InterCity IC2000 der SBB
ICN Neigezug (SBB RABDe 500)

Der InterCity (Kurzform: IC) in der Schweiz ist eine international verwendete Zuggattung. Die ersten InterCitys kamen mit dem Beginn des Taktfahrplans 1982 zum Einsatz, wo sie die bisherigen Komfortzüge des Swiss Express Genf–St. Gallen ablösten.

Merkmale

Anfänglich war das Hauptunterscheidungsmerkmal gegenüber den normalen Schnellzügen die klimatisierten Wagen, wobei 1982 erst einzelne Erstklasswagen eingesetzt werden konnten (mind. 1 Wagen pro IC), da sich die EW IV noch in Ablieferung befanden. Zudem standen neben den aus EW III bestehenden Swiss Express-Zügen fast keine andern klimatisierten Wagen zur Verfügung. Die einzige andere grössere klimatisierte Wagenserie der SBB, die Eurofima-Wagen, mussten im internationalen Verkehr eingesetzt werden. Mit der fortlaufenden Ablieferung der EW IV nahm der Anteil der klimatisierten Wagen in den IC kontinuierlich zu. Später wurde Pflichtanteil an klimatisierten Wagen in einer IC-Stammkomposition (d.h. ohne Verstärkungswagen) auf „mindestens 80%“ festgelegt. Dieser Pflichtanteil gilt heute auch für die InterRegios (IR).

Neben den klimatisierten Wagen gehört auch ein Verpflegungsmöglichkeit zu dem Pflichtangebot in eine IC. Dies besteht in der Regel aus einem Speisewagen und einer im Zug zirkulierenden Minibar/Railbar. Heute ist auch ein Familienwagen bzw. Familienzone in der 2. Klasse vorgesehen (in der Regel im Steuerwagen), sowie ein Ruhewagen in der 1. Klasse. Auch die Mitnahme von Velo's ist in der Regel möglich. Selbstverständlich bieten heute alle ICs auch Plätze für Rollstühle, wobei beim Ein-/Ausstieg in der Regel die Mithilfe des Personal erforderlich ist. Deswegen ist immer eine Voranmeldung erforderlich, auch bei den Zügen mit IC2000 -wo zwar keine Mithilfe erforderlich wäre-, da dort die Anzahl der Rollstuhlstellplätze sehr beschränkt ist (nur im AD).

Wie in Österreich sind die InterCitys wie auch die international verkehrenden EuroCitys und die ICE bzw. InterCity-Neigezüge in der Schweiz zuschlagsfrei. Daneben existieren in der Schweiz weiterhin die InterRegios, die in der Regel häufiger halten. Generell haben die Schweizer InterCitys und EuroCitys mehr Zwischenstopps als ihre deutschen Pendants. Gelegentlich wechseln die Zugkategorien InterCity/InterRegio auch auf der Strecke (z. B. BaselZürichChur), oder die InterCitys halten auf einzelnen Streckenabschnitten häufiger als eigentlich niedrigere Zugkategorien (beispielsweise ZürichSt. Gallen).

Da es in der Schweiz keine speziellen Fahrpreise oder Zuschläge für bestimmte Zugkategorien gibt und sich die InterCitys und InterRegios vom Rollmaterial kaum unterscheiden, ist die Unterscheidung für die Reisenden auch weniger ausgeprägt als in Deutschland. Die InterCitys wie auch die EuroCitys werden vor allem von Pendlern benützt, daher sind sie besonders zu Stoßzeiten meistens voll. Aus diesem Grund verkehren auf einigen Strecken auch Doppelstockzüge des Typs IC 2000, die nur mit Lokomotiven der Bauart Re 460 bespannt werden können, oder InterCityNeigezüge (ICN) in Doppeltraktion als InterCity mit zum Teil enormen Fahrgastkapazitäten von über 1300 Sitzplätzen pro Zug. Beide Zugkategorien sind für Geschwindigkeiten von 200 km/h ausgelegt.

Streckennetz

Auf den wichtigsten Strecken – vor allem im Dreieck Basel/Bern/Zürich, aber auch auf den Relationen zwischen Zürich und Luzern sowie Zürich und der Westschweiz – verkehren die Züge im 30-Minuten-Takt verkehren. Zur Optimierung der Anschlüsse strebt die SBB an, diese Knoten (Anschlussspinne) mit einer Fahrzeit von jeweils weniger als einer Stunde zu verbinden.

Die Fahrzeitkürzung durch die Inbetriebnahme der Neubaustrecke Mattstetten–Rothrist (zwischen Bern und Olten gelegen) Ende 2004 löste einen weiteren Fahrgastzuwachs aus. Die InterCity-Züge in der Schweiz weisen meist einen Minibarservice, auf den wichtigsten Strecken zusätzlich ein Bistro oder einen Speisewagen auf. Ab einer Fahrtzeit von über einer Stunde muss ein InterCity generell einen Speisewagen umfassen, ansonsten wird er zum InterRegio "degradiert".

In diesen Taktverkehr sind nicht nur international verkehrende Züge als EC eingebunden; es können auch Schnellzüge oder Nahverkehrszüge sein, so zum Beispiel zwischen Schaffhausen, Schweiz und Singen, Deutschland.

Das InterCity-Streckennetz verbindet die meisten schweizer Städte, sowie die beiden Internationalen Flughäfen in Zürich und Genf. Die schweizer InterCity-Linien beinhalten (nach Fahrplan 2009/2010):

  • Lugano - Bellinzona - Arth-Goldau - Zug - Zürich HB;
  • Interlaken Ost - Interlaken West - ( Därligen - Leissigen - Faulensee ) - Spiez - Thun - ( Münsingen ) - Bern - Olten - ( Liestal ) - Basel SBB;
  • Brig - Visp - ( Frutigen ) - Spiez - Thun - Bern - ( Olten ) - Zürich HB - Zürich Flughafen - Winterthur - Frauenfeld - Weinfelden - ( Sulgen ) - Amriswil - Romanshorn;
  • Brig - Visp - Spiez - Thun - Bern - Olten - Liestal - Basel SBB;
  • Chur - Landquart - Sargans - ( Ziegelbrücke ) - Zürich HB - Basel SBB;
  • Genève-Aéroport - Genève - ( Nyon - Morges ) - Lausanne - Fribourg - Bern - ( Olten - Aarau - Lenzburg ) - Zürich HB - Zürich Flughafen - Winterthur - Wil - Uzwil - Flawil - Gossau SG - St. Gallen;

sowie die folgenden Strecken, welche mit dem ICN Neigezug bedient werden:

  • Bern - Zürich HB;
  • Lausanne - ( Renens VD ) - Yverdon-les-Bains - Neuchâtel - Biel/Bienne - ( Grenchen Süd ) - Solothurn - ( Oensingen ) - Olten - Aarau - ( Lenzburg ) - Zürich HB - ( Zürich Oerlikon ) - Zürich Flughafen - Winterthur - Wil - ( Uzwil - Flawil ) - Gossau SG - St. Gallen;
  • Lausanne - Yverdon-les-Bains - Neuchâtel - Biel/Bienne - Grenchen Nord - Moutier - Delémont - Laufen - Basel SBB;
  • Genève-Aéroport - Genève - Nyon - Morges - Yverdon-les-Bains - Neuchâtel - Biel/Bienne - ( Grenchen Süd ) - Solothurn - Olten - Aarau - Zürich HB - Zürich Flughafen - Winterthur - Wil - ( Uzwil - Flawil ) - Gossau SG - St. Gallen;
  • Genève-Aéroport - Genève - Nyon - Morges - Yverdon-les-Bains - Neuchâtel - Biel/Bienne - Grenchen Nord - Moutier - Delémont - Laufen - Basel SBB;
  • Chur - Landquart - Sargans - Zürich HB - Basel SBB;
  • Chiasso - Mendrisio - Lugano - Bellinzona - Arth-Goldau - Zug - Zürich HB;
  • Chiasso - ( Mendrisio ) - Lugano - Bellinzona - Arth-Goldau - Luzern - Olten - Basel SBB.

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