Internationales Umweltabkommen

Internationales Umweltabkommen

Ein internationales Umweltabkommen ist ein Übereinkommen zwischen zwei oder mehr Staaten im Bereich der Umwelt. Abkommen zwischen zwei Staaten werden als bilaterale, Abkommen zwischen drei und mehr Staaten für gewöhnlich als multilaterale Umweltabkommen (engl. Multilateral Environmental Agreement, MEA) bezeichnet.

Internationale Umweltabkommen werden häufig im Umfeld der Vereinten Nationen ausgehandelt. Sie sind völkerrechtlich verbindlich und sollen auf internationaler Ebene einen verbesserten Umweltschutz durchsetzen helfen, der auf nationaler Ebene allein nicht möglich wäre.

Inhaltsverzeichnis

Multilaterale Umweltabkommen

Die Zahl multilateraler Umweltabkommen, hier im Zeitverlauf von 1911 bis 2010 dargestellt, stieg von den 1950ern bis zu den 1980ern allmählich und in den 1990ern dann sprunghaft an. In den 2000er Jahren sind nur noch wenige neue Verträge und ergänzende Protokolle hinzugekommen. Stattdessen beschlossen die jeweiligen Vertragsstaaten vor allem Änderungen bestehender Abkommen.

Derzeit existieren über 1000 multilaterale Umweltabkommen, darunter fast 500 zwischenstaatliche Verträge („klassische“ Umweltabkommen), knapp 400 Änderungsabkommen und beinahe 200 Protokolle.[1]

Zu den bekanntesten „klassischen“ Umweltabkommen gehört die Klimarahmenkonvention (UNFCCC), die Biodiversitäts-Konvention (CBD), das Wiener Übereinkommen zum Schutz der Ozonschicht und das Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD).

Zu den bedeutendsten Protokollen zählen unter anderem das Kyoto-Protokoll, welches seit 1997 die UNFCCC ergänzt, das Montreal-Protokoll der multilateralen Ozonpolitik und schließlich das Cartagena-Protokoll sowie das Nagoya-Protokoll zum Schutz der Artenvielfalt.

Bekannte Änderungsabkommen sind besonders die nachfolgenden Verschärfungen des Montreal-Protokolls von London 1990, Kopenhagen 1992, Montreal 1997 und schließlich Peking 1999.[2]

Wichtige MEAs

Literatur

  • Tadanori Inomata: Management Review of Environmental Governance within the United Nations System, UN Joint Inspection Unit, JIU/REP/2008/3, Genf 2008, S. 10-15 (PDF).
  • Ronald B. Mitchell: International Environmental Agreements: A Survey of Their Features, Formation, and Effects. Annual Review of Environment and Resources 28, 2003, S. 429-461.
  • Nils Simon: Internationale Umweltgovernance für das 21.Jahrhundert. Herausforderungen, Reformprozesse und Handlungsoptionen vor der Rio-Konferenz 2012, SWP-Studie 2010/S 30, Dezember 2010 (PDF)
  • James Gustave Speth und Peter M. Haas: Global Environmental Governance, Washington, DC, 2006, S. 82-106.
  • Mostafa K. Tolba u.a.: Global Environmental Diplomacy: Negotiating Environmental Agreements for the World, 1973-1992. MIT Press 2008.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ronald B. Mitchell, International Environmental Agreements Database Project, (Version 2010.3), 2002-2011, Website.
  2. UNEP Ozone Secretariat: Evolution of the Montreal Protocol - Status of Ratification, Stand vom 11. November 2010

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