Johann Albrecht von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach

Johann Albrecht von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach
Darstellung Johann Albrechts im Markgrafenfenster von St. Sebald in Nürnberg, Arbeit von Hans Süß 1515

Johann Albrecht von Brandenburg, auch Johann Albrecht von Halberstadt oder Johann Albrecht von Magdeburg (* 20. September 1499 in Ansbach, Mittelfranken; † 17. Mai 1550 in Halle (Saale)) war (nicht regierender) Markgraf zu Brandenburg-Ansbach-Bayreuth, Erzbischof von Magdeburg und Bischof von Halberstadt.

Leben

Er wurde als Sohn von Friedrich II. von Brandenburg-Ansbach und Sophia, der Tochter des Königs Kasimir IV. von Polen geboren. Bereits 1523 erreichte sein Vetter Albrecht von Brandenburg, der Erzbischof von Magdeburg und Mainz sowie Administrator von Halberstadt war, seine Wahl zum Koadjutor von Magdeburg. Anlässlich seines endgültigen Weggangs aus Magdeburg 1541 bestimmte er ihn gemeinsam mit dem Domkapitel zu seinem Statthalter in Magdeburg und Halberstadt. Im Jahr 1545, nach dem Tod Albrechts, wurde er Erzbischof vom Magdeburg und übernahm auch das Amt des Administrators von Halberstadt. Auf dem Reichstag von 1548 in Augsburg bestätigte der Kaiser seine neuen Bistümer und daraufhin zog er am 24. August 1548 auf seiner Residenz auf der Moritzburg in Halle (Saale) ein. Hier stellte er die Klöster, die während der Reformation aufgelöst wurden, wieder her und nahm den katholischen Gottesdienst im geschlossenen Dom wieder auf. Jedoch konnte er aufgrund der Beschlüsse des Hallenser Landtags das Augsburger Interim nicht durchsetzen. Während seiner Amtszeit versuchte er durch die Beseitigung von Missständen innerhalb seiner Kirche die Reformation und damit einhergehende Konfessionalisierung aufzuhalten. Dies misslang ihm und nach seinem Tode wurde die Zeit der katholischen Bischöfe in Halberstadt beendet.

Siehe auch

Literatur

  • Walter Delius: Leben und Lehre. Justus Jonas, 1493–1555. Bertelsmann, Gütersloh 1952.
  • Franz Schrader: Magdeburg. In: Anton Schindling, Walter Ziegler (Historiker) (Hrsg.): Die Territorien des Reichs im Zeitalter der Reformation und Konfessionalisierung. Land und Konfession 1500–1650. Band 2: Der Nordosten. Aschendorff, Münster 1990, ISBN 3-402-02971-5, bes. 68ff. (Katholisches Leben und Kirchenreform im Zeitalter der Glaubensspaltung 50).
  • Eike Wolgast: Hochstift und Reformation Studien zur Geschichte der Reichskirche zwischen 1517 und 1648. Steiner, Stuttgart 1995, ISBN 3-515-06526-1, bes. 115 (Beiträge zur Geschichte der Reichskirche in der Neuzeit 16).
Vorgänger Amt Nachfolger
Albrecht von Brandenburg Erzbischof von Magdeburg
1545–1550
Friedrich IV. von Brandenburg
Bischof von Halberstadt
1545–1550

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Barbara von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach — Barbara von Brandenburg Ansbach (* 24. September 1495 in Ansbach; † 23. September 1552 in Karlsbad) war eine Prinzessin von Brandenburg Ansbach und durch Heirat Landgräfin von Leuchtenberg. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach — Markgraf Wilhelm von Brandenburg Ansbach, letzter Erzbischof von Riga …   Deutsch Wikipedia

  • Georg (Brandenburg-Ansbach-Kulmbach) — Georg der Fromme, Markgraf von Brandenburg Ansbach Georg der Fromme, auch der Bekenner genannt (* 4. März 1484 in Ansbach, Mittelfranken; † 27. Dezember 1543 ebenda) war Markgraf des fränkischen Fürstentums Ansbach von 1515 bis 1543. Er… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich II. (Brandenburg-Ansbach-Kulmbach) — Darstellung Friedrichs II. im Markgrafenfenster von St. Sebald in Nürnberg, Arbeit von Hans Süß 1515 Friedrich V. von Brandenburg, genannt „der Ältere“ (* 8. Mai 1460 in Ansbach; † 4. April 1536 ebenda) war Markgraf von Brandenburg Ansbach von… …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Albrecht von Brandenburg-Kulmbach (1666–1703) — Georg Albrecht von Brandenburg Kulmbach (* 27. November 1666; † 14. Januar 1703) stammte aus der von seinem Vater Georg Albrecht begründeten Kulmbacher Nebenline der fränkischen Hohenzollern, die Markgrafen von Brandenburg Bayreuth und… …   Deutsch Wikipedia

  • Sabina von Brandenburg-Ansbach — Sabina von Brandenburg Ansbach, Kurfürstin von Brandenburg Sabina von Brandenburg Ansbach (* 12. Mai 1529 in Ansbach; † 2. November 1575 in Berlin) war eine Prinzessin von Brandenburg Ansbach und durch Heirat Kurfürstin von Brandenburg. L …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich von Brandenburg-Ansbach (1497–1536) — Darstellung Friedrichs im Markgrafenfenster von St. Sebald in Nürnberg, Arbeit von Hans Süß 1515 Friedrich von Brandenburg (* 17. Januar 1497 in Ansbach; † 20. August 1536 in Genua) stammte aus dem fränkischen Zweig der Hohenzollern und war… …   Deutsch Wikipedia

  • Brandenburg-Ansbach — Territorium des Fürstentum Ansbach (1791) Das Fürstentum Ansbach bzw. Markgraftum Brandenburg Ansbach war ein reichsunmittelbares Territorium im fränkischen Reichskreis, das von Nebenlinien des Hauses Hohenzollern regiert wurde.… …   Deutsch Wikipedia

  • Albrecht Achilles (Brandenburg) — Albrecht Achilles von Brandenburg und seine zweite Gemahlin Anna von Sachsen Albrecht Achilles von Brandenburg (* 9. November 1414 in Tangermünde; † 11. März 1486 in Frankfurt am Main) war als Albrecht I. Markgraf von Ansbach und …   Deutsch Wikipedia

  • Markgraftum Brandenburg-Ansbach — Territorium des Fürstentum Ansbach (1791) Das Fürstentum Ansbach bzw. Markgraftum Brandenburg Ansbach war ein reichsunmittelbares Territorium im fränkischen Reichskreis, das von Nebenlinien des Hauses Hohenzollern regiert wurde.… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”