Johann Friedrich Crome

Johann Friedrich Crome

Johann Friedrich Crome (* 20. März 1906 in Dransfeld; † Oktober 1962 in Berlin) war ein deutscher Klassischer Archäologe.

Leben

Johann Friedrich Crome studierte seit 1927 in Göttingen und München Klassische Archäologie und wurde im Herbst 1932 bei Hermann Thiersch an der Universität Göttingen mit der Arbeit Das Bildnis Vergils promoviert. An der Universität Göttingen war er schon vor seiner Promotion mit der Publikation der antiken Gemmen der Abdrucksammlung des 18. und 19. Jahrhunderts befasst. 1933/34 wurde ihm das Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts zugesprochen, mit dem er den Mittelmeerraum bereisen konnte. Von 1934 bis 1937 war er Assistent an der Abteilung Athen des Deutschen Archäologischen Instituts. Danach wurde er Assistent an der Universität Göttingen, 1939 bis 1943 lehrte er dort als Dozent für Klassische Archäologie, danach an der Reichsuniversität Posen. Seit 1937 war er korrespondierendes Mitglied der Accademia virgiliana in Mantua (seit 1958 ordentliches Mitglied). Nach dem Krieg konnte er beruflich nicht mehr in der Archäologie Fuß fassen, er lebte als Privatgelehrter zunächst in Göttingen, später in Berlin-Nikolassee, und veröffentlichte weiterhin archäologische Beiträge.

Nach dem Krieg engagierte sich Crome auch politisch. Als Zentrumspolitiker trat er für die Föderalistische Union zur Bundestagswahl 1957 im Wahlkreis 36 und auf Listenplatz fünf an. Die Partei überschritt jedoch nicht die erforderliche 5-Prozent-Hürde.[1]

Schriften (Auswahl)

  • Göttinger Gemmen. In Auswahl, Weidmann, Berlin 1931
  • Das Bildnis Vergils, Reale Accademia Virgiliana, Mantova 1935
  • Mnemosynon Theodor Wiegand, Bruckmann, München 1938
  • Die Skulpturen des Asklepiostempels von Epidauros, de Gruyter, Berlin 1951
  • Bemerkungen zur griechischen Ikonographie, de Gruyter, Berlin 1954

Literatur

  • U. Cuzzelli: In memoria di Johann Friedrich Crome, in: Atti e memorie dell’Accademia virgiliana di Mantova 33, 1962, S. 93-96
  • Wilhelm Ebel: Catalogus Professorum Gottingensium 1734-1962, Göttingen 1962, S. 151
  • Wolfgang Schiering: Anhang. In: Reinhard Lullies, Wolfgang Schiering (Hrsg.) Archäologenbildnisse. Porträts und Kurzbiographien von Klassischen Archäologen deutscher Sprache. Zabern, Mainz 1988, ISBN 3-8053-0971-6, S. 333–334.

Weblinks

Belege

  1. Die Volksvertretung 1946–1972

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