Johannes Althausen

Johannes Althausen

Johannes Althausen (wirklicher Name Johannes Curt Theodor Althausen; * 18. Januar 1929 in Deutschland; † 15. November 2008 im Berlin) [1] war ein deutscher evangelischer Theologe, Kirchenhistoriker, ehemaliger Vorsitzender der Berliner Gesellschaft für Missionsgeschichte e.V., ökumenische Persönlichkeit und Friedensaktivist.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Johannes Curt Theodor Althausen studierte nach Erlangung seiner Hochschulreife Evangelische Theologie. Während seines Studiums an der Martin-Luther-Universität in Halle geriet er 1952 in die Auseinandersetzungen zwischen der DDR-Regierung und den Jugendkreisen der evangelischen Kirchen, in denen er ehrenamtlich mitarbeitete. Er wurde zusammen mit anderen verhaftet und sollte wegen staatsfeindlicher Betätigung angeklagt werden. Nach der Korrektur dieser kirchenfeindlichen Attacken durch den sogenannten „Neuen Kurs“ im Juni 1953 wurden die Ermittlungen eingestellt und keine Anklage erhoben.[2]

Nach erfolgreichem Abschluss seines Studiums wurde er in das Vikariat der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg übernommen. Nach seiner Vikarszeit wurde er zum Pfarrer ordiniert. In dieser Zeit bereitete er seine Dissertation zu einem kirchengeschichtlichen Thema vor und wurde zum Doktor der Theologie promoviert.

Neben seiner Arbeit als Gemeindepfarrer widmete er sich besonders den Fragen, die der Zustand der ehemals christlich missionierten Völker der Dritten Welt aufwirft. Durch seine Mitarbeit in der Christlichen Friedenskonferenz (CFK), in deren DDR-Regionalausschuss er langjährig wirkte, war er sensibilisiert worden für die geschichtlichen Wurzeln von Armut und Unterdrückung in diesen Ländern. Er publizierte über die Suche dieser Völker, besonders in Afrika, nach Freiheit und Selbstbestimmung, und stellte diese Kämpfe in den ökumenischen Horizont der christlichen Verantwortung gegenüber jahrhundertelangem praktizierten Unrecht der westlichen Nationen gegenüber den kolonisierten Völkern.

Als 1994 die „Berliner Gesellschaft für Missionsgeschichte e.V.“ gegründet wurde, übernahm er die Funktion des Vorsitzenden, die er bis 2000 innehatte.[3]

Werke

  • Alle Welt vor Augen, Rothenburg : Ernst-Lange-Inst. für Ökumenische Studien, 2003, 1. Aufl.
  • Was kommt nach der Volkskirche? Oder: Wie lassen sich Strukturen überlisten? Rothenburg o.d. Tbr. : Ernst-Lange-Inst. für Ökumenische Studien, 1997, 1. Aufl.
  • Philip A. Potter, Berlin : Union-Verlag, 1979, 2. Aufl.
  • Philip A. Potter, Berlin : Union-Verlag, VOB, 1976, 1. Aufl.
  • Die Kirche im Gespräch der Kirchen, Berlin : Evangelische Verlagsanstalt, 1975, 1. Aufl.
  • Christen Afrikas auf dem Wege zur Freiheit, Berlin : Union-Verlag, VOB, 1971
  • Christen Afrikas auf dem Wege zur Freiheit, Erlangen : Verlag der Ev.-Luth. Mission, 1971
  • Kirche für die eine Menschheit. Visser 't Hooft, Willem Adolph. - Berlin : Evangelische Verl. Anst., 1970
  • Kirchliche Gesellschaften in Berlin 1810 bis 1830, Halle, 1966
  • Kirchliche Gesellschaften in Berlin 1810 bis 1830 (Diss. theol.), Halle 1965
  • Gebete für die Einheit der Kirche, Berlin : Evang. Verl.-Anst., 1962
  • Sendlieder, Berlin : Evangelische Verl. Anst., 1960 [Ausg. 1961]

Als Koautor

Aufsätze

  • Religions for peace. INFORMATIONEN Nr. 80 (2009). Darin Johannes Althausen: „Die DDR-Kirchen und die Ökumene“
  • Dgl., INFORMATIONEN Nr. 66/2003. Dr. Johannes Althausen, Michael Lechler: "Projekt: Interreligiöses Europa"
  • Dgl., INFORMATIONEN Nr. 63/2002. Darin Johannes Althausen: "10 Jahre Mitarbeit in WCRP"

Weblinks

Einzelnachweise

  1. "RfP Berlin (Religions for Peace) Religionen für den Frieden, Mitteilungsblatt Nr. 32 RfP Berlin"
  2. http://www.welt.de/print-welt/article242114/Die_Kirche_darf_keine_Maertyrer_machen.html
  3. http://www.bgmg.de/bgmg-d/Feb.2001.html
  4. Ein Gesamtüberblick über die in der Schriftenreihe erschienenen Bände plus Inhaltsangabe findet sich unter: http://www.staat-kirche-forschung.de/

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