Josef Bischoff (Offizier)

Josef Bischoff (Offizier)
Major Josef Bischoff

Josef Bischoff (* 14. Juli 1872 in Langenbrück; † 12. Dezember 1948 in Baden bei Wien) war ein deutscher Offizier und Freikorpsführer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bischoff war Student in Breslau und hatte sich 1891 als Dritter seiner Familie dem Corps Lusatia Breslau angeschlossen.[1] Im Januar 1892 trat er als Avantageur in das Infanterie-Regiment „Keith“ (1. Oberschlesisches) Nr. 22 in Gleiwitz ein und diente von 1902 bis 1909 bei der Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika und Deutsch-Südwestafrika.

Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs ernannte man ihn zum Bataillonskommandeur im Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 60. Im März 1916 wurde Bischoff Kommandeur des 1. Türkischen Kamelreiter-Regiments, das auf der Sinai-Halbinsel gegen die Araber kämpfte. Zur Türkei und zu Atatürk hielt Bischoff auch nach dem Krieg Kontakt.

In der Schlacht an der Marne (1918) wehrte er als Kommandeur des Infanterie-Regiments Nr. 461 durch persönliche Tapferkeit eine weit überlegene US-amerikanische Division ab.

Bekannt wurde Bischoff jedoch erst nach dem Ersten Weltkrieg als Freikorpskämpfer im Baltikum, wo er die so genannte Eiserne Division führte. Dabei handelte es sich um die vielleicht bekannteste der deutschen Freikorpsformationen, die trotz der Kriegsniederlage den deutschen Einfluss im Baltikum erhalten wollten.

Bischoff unterhielt auch nach dem Ende der Kämpfe im Baltikum Kontakte zu rechtsgerichteten Kreisen und war im März 1920 in den gegen die Weimarer Republik gerichteten Kapp-Putsch verwickelt.

Ab 1920 lebte er in Baden bei Wien. 1933/34 von Engelbert Dollfuß aus dem austrofaschistischen Ständestaat (Österreich) ausgewiesen, zog er nach Berlin.

Bischoff erhielt am 27. August 1939, dem sogenannten Tannenbergtag, den Charakter als Oberstleutnant verliehen.

Auszeichnungen

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 81, 284.
  2. a b c Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1914, Hrsg.: Kriegsministerium, Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1914, S.321

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bischoff (Familienname) — Bischoff ist ein Familienname. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A …   Deutsch Wikipedia

  • Joseph Bischoff — ist der Name folgender Personen: Joseph Bischoff (Politiker), österreichischer Politiker, Bürgermeister von Linz Joseph Eduard Konrad Bischoff (1828–1920), deutscher Schriftsteller Siehe auch: Josef Bischoff (Offizier) …   Deutsch Wikipedia

  • Josef Gronover — (* 18. Mai 1880 in Greven; † 1963) war ein deutscher Jurist und Politiker (Zentrum, NSDAP) und von 1933 bis 1945 Bürgermeister von Dorsten. Leben Gronover besuchte das Gymnasium in Rheine. Sein Studium der Rechtswissenschaft an der Universität… …   Deutsch Wikipedia

  • Rüdiger von der Goltz (Offizier) — Rüdiger von der Goltz im Jahr 1918 Gustav Adolf Joachim Rüdiger Graf von der Goltz (* 8. Dezember 1865 in Züllichau; † 4. November 1946 auf Gut Kinsegg, Gemeinde Bernbeuren) war ein deutscher Generalleutnant, Freikorpsführer im Baltikum und… …   Deutsch Wikipedia

  • Corps — Weinheimer Corpsstudenten auf der Weinheimtagung 2011 Corps (n, /koːr/ (s.), /koːrs/ (pl.), französisch „Körper(schaft), Gesamtheit“; zeitweilig auch „Korps“) ist e …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Träger des Pour le Mérite (Militärorden) — Die Liste führt Träger der Militärklasse des Ordens Pour le Mérite auf. Seit seiner Stiftung 1813 wurde der Orden bis zum Ende der Monarchie in Preußen an insgesamt 5.430 Personen verliehen. In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende… …   Deutsch Wikipedia

  • Bermondt-Armee — Die Westrussische Befreiungsarmee (auch Freiwillige Russische Westarmee oder Bermondt Armee) war eine konterrevolutionäre Armee im westlichen Baltikum während des russischen Bürgerkrieges. Der Befehlshaber Pavel Bermondt Avaloff verfügte über… …   Deutsch Wikipedia

  • Kurt Georg Heinrich Andersen — (* 2. Oktober 1898 in Groß Hohenrade, Landkreis Königsberg i. Pr.; † 9. Januar 2003 in Bonn) war ein deutscher Offizier, Kommandeur der Bundesgrenzschutzschule und Inspekteur des BGS. Inhaltsverzeichnis 1 Erster Weltkrieg 2 Polizeidienst …   Deutsch Wikipedia

  • Rudiger von der goltz — Rüdiger von der Goltz Rüdiger von der Goltz Naissance 8 décembre 1865 Züllichau (Prusse) Décès 7 novembre  …   Wikipédia en Français

  • Rüdiger von der Goltz — en 1918. On voit sa médaille Pour le Mérite à son cou. Naissance 8  …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”