- Kurt Georg Heinrich Andersen
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Kurt Georg Heinrich Andersen (* 2. Oktober 1898 in Groß Hohenrade, Landkreis Königsberg i. Pr.; † 9. Januar 2003 in Bonn) war ein deutscher Offizier, Kommandeur der Bundesgrenzschutzschule und Inspekteur des BGS.
Inhaltsverzeichnis
Erster Weltkrieg
Andersen trat am 19. Januar 1915 als Kriegsfreiwilliger in die 3. Ersatz-Maschinengewehr-Kompanie des Grenadier-Regiments König Friedrich Wilhelm I (2. Ostpreußisches) Nr. 3 in Königsberg ein. Am 1. März ging er mit der Maschinengewehr-Kompanie der Abteilung von Proeck ins Feld. Am 28. Mai wurde er zur 3. Ersatz-Maschinengewehr-Kompanie des 3. Grenadier-Regiments versetzt und danach am 1. August zu einem Maschinengewehr-Kursus auf den Truppenübungsplatz Döberitz kommandiert. Danach kam er zur Maschinengewehr-Kompanie 403 an die Front.
Am 1. Oktober 1916 wurde er zum Telegraphen-Bataillon Nr. 1 nach Berlin-Treptow versetzt. Am 9. November 1916 kam er mit dem Fernsprech-Bautrupp 973 ins Feld. Am 23. November 1918 erfolgte die Versetzung zur Nachrichten-Ersatz-Abteilung I nach Königsberg und am 9. März 1919 zur 15. Freiwilligen-Kompanie der Abteilung Grabowski in der Eisernen Division unter Major Josef Bischoff.
Polizeidienst
Zwischen dem 16. September 1919 und dem 31. Juli 1935 stand Andersen im Polizeidienst. Er wurde zunächst zur Sicherheitspolizei nach Königsberg versetzt. Dort wurde er am 15. Dezember 1925 zum Leutnant der Polizei befördert. Danach trat er in die Schutz- und Landespolizei ein, erst in Elbing–Marienburg, dann in Dortmund und 1927 in die Polizeiverwaltung Düsseldorf.
Zwischendurch wurde er am 11. August 1928 zum Oberleutnant der Polizei und am 1. Januar 1934 zum Hauptmann der Landespolizei befördert.
Soldat
Am 1. August 1935 ging Andersen als Hauptmann zur Luftwaffe (Flakartillerie). Bis zum 30. September war er Offizier im Reichsluftfahrtministerium und gleichzeitig beim Kommando der Luftkriegsschullehrgänge an der Höheren Polizeischule in Potsdam-Eiche.
Am 1. Oktober 1935 kam er zur II. Abteilung des Flak-Regiments 23 in Düsseldorf. Am 1. April 1936 erfolgte die Ernennung zum Chef der 7. Batterie in der II. Abteilung. Ein Jahr später war er Chef der 6. Lehr-Batterie des Flak-Lehr-Regiments in Tutow bei Demmin, um am 1. Oktober 1937 die 6. Batterie in der II. (leichten) Abteilung des Regiments zu übernehmen. Vom 1. April 1938 bis zum 13. April 1938 erhielt er einen Einweisungslehrgang für das Schießen mit Spiegelbildaufnahme (schwere Flak-Batterien) an der Flakartillerieschule I in Rerik (damals noch Wustrow genannt). Am 21. Oktober 1938 erhielt er das Kommando über die II. (leichte) Abteilung des Flak-Lehr-Regiments. Vom 8. Dezember 1938 bis zum 15. Dezember 1938 wurde er zum Lehrgang für Abteilungskommandeure leichter Flakabteilungen und ab dem 1. August 1939 zum Lehrgang für Abteilungskommandeure der Flakartillerie an der Flakartillerieschule I in Rerik kommandiert.
Zweiter Weltkrieg
Seine Abteilung war bei den Invasionen von Polen 1939 und Frankreich 1940 in Kampfhandlungen verwickelt. Am 30. Juli 1940 wurde er, nun Major, mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Kommandeurs der Flakartillerieschule II Stolpmünde beauftragt. Am 21. Januar 1941 wurde er als Oberstleutnant ihr Kommandeur. Vom 14. Juni bis zum 20. Juli 1941 war er im Bereich des Generals der Luftwaffe beim Oberbefehlshaber des Heeres eingesetzt.
Am 20. November 1942 wurde Andersen Kommandeur des Flak-Regiments 123, nunmehr als Oberst, und am 11. Juni 1943 wurde er in den Dienstbereich des Höheren Kommandeurs der Flakartillerieschulen versetzt. Kurze Zeit später wurde er zum Kommandeur der Luftkriegsschule 6 ernannt.
Am 21. Dezember 1942 erhielt er das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes als Kommandeur des motorisierten Flak-Regiments 153 an der Ostfront, das im Rahmen der 10. Flak-Division im Raum der 2. Armee eingesetzt war. Andersen verteidigte einen wichtigen Stützpunkt am mittleren Don mit einer Flakkampftruppe und verschiedenen Heereseinheiten. Er hielt die Stellung gegen sowjetische Infanterie- und Panzerangriffe, bis Verstärkung eintraf.
Vom 11. Juni bis zum 25. Juni 1943 war Andersen beim Oberkommando der Flak-Artillerie-Schulen. Am 1. April 1944 übernahm er die Geschäfte des Inspekteurs der Flakartillerie Ost und am 30. Januar 1945 die Geschäfte des Kommandeurs der 23. Flak-Division, die er am 17. Februar übernahm. Gleichzeitig wurde er zum Generalmajor befördert. Die Division wurde nach heftigen Bodengefechten in Frankfurt (Oder), Küstrin und Eberswalde im Mai 1945 nach Döberitz verlegt, wo sie am 8. Mai aufgerieben wird. Andersen kam in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1946 entlassen wurde.
Bundesgrenzschutz
Am 1. August 1951 trat Andersen dem Bundesgrenzschutz bei. Er war zunächst als Brigadegeneral Kommandeur des Grenzschutzkommandos Mitte in Kassel. 1952 wurde er zum Kommandeur der beiden Bundesgrenzschutzschulen in Lübeck ernannt und am 5. Januar 1954 als Kommandeur des Grenzschutzkommandos Küste in Kiel eingesetzt. Ab dem 1. Juli 1956 war er als Generalmajor Inspekteur des BGS in Bonn und damit höchster uniformierter Beamter des Bundesgrenzschutzes. Am 31. März 1961 wurde er in den Ruhestand versetzt.
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz (1914) II. Klasse
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
- Baltenkreuz II. und I. Klasse für den Dienst in der Abteilung Grabowski
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung IV. bis II. Klasse
- Spange zum Eisernen Kreuz II.Klasse am 22. September 1939
- Eisernes Kreuz (1939) I. Klasse am 3. Mai 1940
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 21. Dezember 1942 [1]
- Erdkampfabzeichen der Luftwaffe am 24. Dezember 1942
- Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 1961
Siehe auch
Literatur
- Hans-Jürgen Schmidt: Wir tragen den Adler des Bundes am Rock. Chronik des Bundesgrenzschutzes 1951–1971. Fiedler, Coburg 1995, ISBN 3-923434-17-0
Einzelnachweise
- ↑ Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.192
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