- Josef Lonovics von Krivina
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Josef Lonovics von Krivina (* 31. Januar 1793 in Miskolc, Komitat Borsod, Königreich Ungarn; † 13. März 1867 in Pest) war Bischof des Bistums Csanád (1834–1848) und Erzbischof von Kalocsa und Erlau.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Studium
Josef Lonovics besuchte das Gymnasium in Miskolc (1804–1808) und studierte anschließend Philosophie (1808–1812) und Theologie (1812–1817) in Erlau. Lonovics wurde 1817 zum Priester geweiht und promovierte kurz danach in Ofen zum Dr. theol.
Priester und Lehrer
Von 1825–1829 war er Sekretär, bischöflicher Notar beim Erlauer Erzbischof Baron von Fischer und 1829–1834 Domherr des Erlauer Bistums. Lonovics war Direktionsmitglied der ungarischen Akademie der Wissenschaften, lehrte 1830 Moral- und Pastoraltheologie in Erlau.
Bischof des Csanáder Bistums
Josef Lonovics wurde am 9. März 1834 zum Bischof der Csanáder Diözese ernannt und wird dieses Amt bis zu seiner Ernennung zum Erzbischof von Kalocsa besetzen. Von 1837 bis 1847 war er Mitglied der Großwardeiner Königlichen Akademie. Er eröffnete in Temeswar eine juristische und eine philosophische Fakultät. Lonovics ist Begründer der ersten Universität in Temeswar, die aber 1848 geschlossen wurde.
Auszeichnungen
- 1843 erhielt er vom König die Ortschaft Krivina im Karascher Komitat
- 1843 den ungarischen Adelstitel
- 1845 erhielt er das Kreuz des Sankt-Stefan-Ordens
- 1845 das Großkreuz des Leopoldordens
- 1845 wurde Ehrenbürger der Stadt Temeswar
- 1849 Mitglied der ungarischen Akademie der Wissenschaften.
Freiheitskämpfer
Da er sich 1848–1849 auf die Seite der Aufständischen stellte, bekam er vom Kaiser Hausarrest, zuerst in Pressburg und danach in Ofen. 1850–1854 wurde er im Stift Melk interniert. Er kam dann nach Wien, wo er beim Nuntius wohnte.
Erzbischof von Kalocsa
1859 bekam Josef Lonovics den Titel des Erzbischofs von Kalocsa und 1866 die wirkliche Würde des Erzbischofs. Dieses Amt versah er bis zu seinem Tod und wurde am 18. März 1867 in der Kalocsaer Domkrypta beigesetzt.
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Lonovics, Joseph. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Band 16. Verlag L. C. Zamarski, Wien 1856–1891, S. 22–26 (auf Wikisource).
- Benda: Lonovicz, József. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1972, S. 306 f. (Direktlinks auf S. 306, S. 307).
- Koloman Juhasz, Adam Schicht: Das Bistum Timișoara-Temeswar. Vergangenheit und Gegenwart, Timișoara 1934, ISBN 3-922046-76-2
- Anton Peter Petri: Biographisches Lexikon des Banater Deutschtums, Marquartstein, 1992, ISBN 3-922046-76-2
Weblinks
- Gerhardinum, Römisch-katholisches theologisches Lyzeum Temeswar
- Kulturraum Banat, Persönlichkeiten des Banats – Banater Geistliche
- Anton Zollner: Banater Aktualität – Die römisch-katholischen Diözesanbischöfe des Banats bzw. des rumänischen Banats von
Vorgänger Amt Nachfolger Anton Török Bischof von Csanád
1834–1848Michael Horváth
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