Julian Rosefeldt

Julian Rosefeldt

Julian Rosefeldt (* 1965 in München) ist ein deutscher Künstler. Er zählt zu den „international erfolgreichsten und bildmächtigsten Künstlern an der Schnittstelle zwischen narrativem Film und komplexer Filminstallation“. [1]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Julian Rosefeldt studierte zunächst Architektur in München und Barcelona (Diplomabschluss 1994).[2] Nach dem Diplomabschluss 1994 arbeitete er zunächst einige Jahre künstlerisch mit seinem ehemaligen Kommilitonen Piero Steinle zusammen, seit 1999 dann alleine. Seit 1997 stellt Julian Rosefeldt international aus u.a. auf der Biennale von São Paulo (2004), der Athen Biennale (2007), im P.S.1 New York (1998), in den Kunst-Werken Berlin (2004), der Royal Academy of Arts London (2008) und im Kunstmuseum Bonn (2009).

Seit Rosefeldt 1999 als Artist in Residence der Sammlung Hoffmann nach Berlin kam, lebt und arbeitet er dort.[3] Seine Arbeiten sind inzwischen in den renommiertesten Sammlungen vertreten, u.a. im Museum of Modern Art New York. Neben seiner eigenen künstlerischen Arbeit war Rosefeldt dort auch immer wieder künstlerisch für Produktionen der Schaubühne am Lehniner Platz tätig, oft in Zusammenarbeit mit dem Regisseur und künstlerischen Leiter des Hauses Thomas Ostermeier.[4] 2009 wurde Rosefeldt für ein Jahr als Gastprofessor an die Fakultät für Medienkunst und Mediengestaltung der Bauhaus-Universität Weimar berufen.

Im Jahr 2010 wurde Rosefeldt ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in der Abteilung Film- und Medienkunst.[5] [6] Auf dem Kunstmarkt wird Julian Rosefeldt von der Galerie Arndt (Berlin) und der Max Wigram Gallery (London) vertreten.

Werk

Julian Rosefeldts Werk besteht hauptsächlich aus aufwendig inszenierten Film- und Videoinstallationen, die zumeist als panoramaartige Mehrkanal-Projektionen angelegt sind. Er arbeitet aber auch fotografisch. Hinsichtlich der filmischen Arbeiten sind seine bevorzugten Aufnahmemedien 16-mm-Film und 35-mm-Film, wobei Rosefeldt seit Jahren eng mit dem Kameramann Christoph Krauss zusammenarbeitet.

Sammlungen

Julian Rosefeldts Arbeiten sind u.a. in folgenden Sammlungen dauerhaft vertreten: Museum of Modern Art New York [7], Sammlung Goetz München [4], Kunstmuseum Bonn [8], Burger Collection Hong Kong [9], Cisneros Fontanals Art Foundation Miami [10], Museo de Arte Contemporaneo de Castilla y Leon [11], Sammlung Hoffmann Berlin[12], Thyssen-Bornemisza Art Contemporary Wien[13], CAC Malaga [14], Ellipse Foundation – Contemporary Art Collection, Cascais, Maison Européenne de la Photographie, Paris, Museum Franz Gertsch, Burgdorf

Auszeichnungen

2010

2007

Trivia

Für den Kinofilm The International von Tom Tykwer aus dem Jahr 2009 (mit Clive Owen, Naomi Watts und Armin Mueller-Stahl in den Hauptrollen) wurde auf dem Gelände des Filmstudios Babelsberg eine originalgetreue Reproduktion des Innenraumes, des von Frank Lloyd Wright geschaffenen Solomon R. Guggenheim Museums errichtet. Bespielt wurden die nachgebauten Räume des Museums mit einer Retrospektive der filmischen Installationen Rosefeldts. Die filmische Handlung Tykwers sieht in dieser Kulisse einen dramatischen Schusswechsel vor, wobei zahlreiche Installationen Rosefeldts zerschossen werden. [19]


Bibliographie

  • Ingvild Goetz und Stephan Urbaschek (Hg.), fast forward 2. The Power of Motion, Ausst.-Kat., ZKM Museum für Neue Kunst Karlsruhe, 2010, Hatje Cantz, Ostfildern 2010, ISBN 978-3-7757-2604-7
  • Julian Rosefeldt. Living in Oblivion, Ausst.-Kat., Berlinische Galerie, Berlin, 2010, Kerber Verlag, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-86678-414-7
  • Stephan Berg, u.a. (Hg.), Julian Rosefeldt – American Night, Ausst.-Kat., EX3 Centro per l’Arte Contemporanea, 2009, und Kunstmuseum Bonn, 2010, The Green Box Kunst Editionen, Berlin 2009, ISBN 978-3-941644-15-1
  • Stephan Berg u.a. (Hg.), Julian Rosefeldt: Film Works, Hatje Cantz, Ostfildern 2008, ISBN 978-3-7757-2171-4
  • Michael Rush, Video Art, überarbeitete 2. Auflage, London 2007, ISBN 978-0500284872
  • Made in Germany – Aktuelle Kunst aus Deutschland, Ausst._Kat., Kestnergesellschaft, Kunstverein Hannover und Sprengel Museum, Hannover, 2007, Ostfildern 2007, ISBN 978-3-7757-1985-8
  • The Ship of Fools (Collector's Edition), Hatje Cantz, Ostfildern, 2007 [20]
  • Mark Gisbourne, Kunststation Berlin, München 2006, ISBN 978-3-89660-364-7
  • BALTIC Centre for Contemporary Art, Gateshead (Hg.), Asylum, Ausst.-Kat., Festival d’Avignon u.a., 2004, Hatje Cantz, Ostfildern-Ruit 2004, ISBN 3-7757-1512-6
  • Julian Rosefeldt (Hg.), Global Soap, Ausst.-Kat., Künstlerhaus Bethanien, 2001, Eigenverlag, Berlin 2001, ISBN 3-00-008099-6
  • Julian Rosefeldt, Piero Steinle und Iris Lauterbach (Hg.), Bürokratie und Kult. Das Parteizentrum der NSDAP am Königsplatz in München, Deutscher Kunstverlag, Berlin / München 1995, ISBN 3-422-06164-9
  • News: Eine Videoinstallation von Julian Rosefeldt und Piero Steinle, Ausst.-Kat, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, 1998, Kehrer Verlag, Heidelberg 1998, ISBN 3-933257-02-6 / Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, 1998, ISBN 3-926154-36-5
  • Julian Rosefeldt und Piero Steinle (Hg.), Paris – Les Cathédrales Inconnues – Espaces vides dans l’ombre de la ville, Ausst.-Kat., Espace des Blancs Manteaux, Eigenverlag, Paris, 1997
  • Julian Rosefeldt und Piero Steinle (Hg.), Detonation Deutschland – Sprengbilder einer Nation, Ausst.-Kat., Orangerie, 1996, Eigenverlag, München 1996

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kunstmuseum Bonn: Julian Rosefeldt - American Nights
  2. Berlinische Galerie: Biografie Julian Rosefeldt
  3. art Magazin: Rosefeldts wunderbare Welt des Scheiterns
  4. a b Tagesspiegel: Das magische Auge
  5. Bayerische Akademie der Schönen Künste: Pressemitteilung Juni 2010 zur Neuaufnahme von Mitgliedern
  6. Bayerische Akademie der Schönen Künste: Mitgliederverzeichnis
  7. Museum of Modern Art New York: Rosefeldt bei MoMA
  8. Kunstmuseum Bonn: Rosefeldt bei Kunstmuseum Bonn
  9. Burger Collection: Rosefeldt bei Burger Collection
  10. cifo: Rosefeldt bei cifo
  11. MUSAC: Rosefeldt bei MUSAC
  12. Sammlung Hoffmann: Rosefeldt bei Sammlung Hoffmann
  13. Rosefeldt bei Thyssen-Bornemisza Art Contemporary
  14. Rosefeldt bei CAC Málaga
  15. Vattenfall Contemporary: Preisträger
  16. Monopol: Julian Rosefeldt | Vattenfall Contemporary 2010
  17. KunstFilmBiennale: The Winners of the KunstFilmBiennale 2007
  18. art Magazin: KunstFilmBiennale - Die Preisträger
  19. art Magazin: Julian Rosefeldt - The International
  20. Hatje Cantz: Julien Rosefeldt - The Ship of Fools (Collector's Edition)

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