Jörg Hofmann

Jörg Hofmann

Jörg Hofmann (* 1660 in Neubrunn; † 1734 in Zeil am Main)[1] war ein bedeutender Zimmermann und Bildschnitzer zur Zeit des Barocks im Obermainland. Bekannt wurde er vor allem für seine formvollendeten, künstlerischen Arbeiten, die weit über das handwerksmäßige Können hinausgingen.

Leben

Jörg Hofmann wurde 1660 in Neubrunn, einem Ortsteil von Kirchlauter im ehemaligen Landkreis Ebern geboren. Durch seine zahlreichen Bauten und Kunstwerke kam Hofmann zu Wohlstand. Mehrere Äcker und Wiesen, zwei Steinbrüche, mit seinem Schwager Georg Schirmer ein Haus und zwei Weinberge gehörten zu seinem Besitz. Sei Grundbesitz und sein Einkommen waren mit der hohen Summe von 192 12 Gulden besteuert. Mit seinem Schwiegervater, dem Ratsdiener Hans Rügheimer, führte er wegen des Grundbesitzes in Ziegelanger einen Prozess.

Werke

Das Burgkunstadter Rathaus

Sein erstes Werk ist das Jörg-Hofmann-Haus in Zeil, welches er 1689 vollendete. In einem plastisch ausgearbeiteten Holzrelief sind an der Hausfassade zwei Gesichter dargestellt. Die Gesichter zeigen den Bauherren und den Baumeister, was man aus der Nähe der entsprechenden Initialen schloss. Es ist anzunehmen, dass es sich bei dem Gesicht mit dem geschwungenen Oberlippenbart um Jörg Hoffmann handelt.

Noch im selben Jahr begann er mit dem Bau des Burgkunstadter Rathauses. Nach mehrfachen Verhandlungen mit dem Zimmermann Crantz aus Kronach, schloss der Stadtrat einen Vertrag mit Jörg Hofmann über den Rathausbau. Sein Auftrag war, auf den alten zweistöckigen massiven Bau ein weiteres Stockwerk mit zwei hohen Giebeln aufzusetzen. In dem Giebel befindet sich ein weiteres Stockwerk und ein Dachboden. Nach siebenmonatiger Bauzeit wurde der Dachstuhl aufgerichtet und bereits am 25. Juni 1690 wurde nach Vollendung des Umbaus die Rechnung abgeschlossen. Das Rathaus hat neben der Verwendung als Rathaus auch die Bedeutung eines Kleinod unter den Fachwerkbauten aufgrund seiner hervorragenden äußeren und inneren Holzarchitektur.[2] Die im Brüstungsfeld angebrachten Initialen „JHM -Z VZ“ dokumentieren ihn als Baumeister Jörg Hofmann, Zimmermann von Zeil.

Das Tor „Hölzerne Männer“ in Baunach

Im Jahr 1692 baute Jörg Hoffmann das sogenannte Dillig'sche Haus in Scheßlitz. Es diente als Zunfthaus der Brauer und Büttner.

Das Wahrzeichen Baunachs sind die „Hölzernen Männer“. Sie stellen ein freistehendes Tor dar. Die Pfosten des Rundbogens bestehen aus zwei geschnitzten hölzernen Landsknechten. Darüber befindet sich ein Gesimsbalken mit Inschrift. Die Verarbeitung des Holzes und die Jahreszahl 1710 mit der eigenartigen Ziffer 1 weisen auf Jörg Hofmann als Baumeister hin.[2]

Pfarrkirche St. Michael - Die Verzierungen an den Kirchenbänken sind unten links zu sehen

Eine frühe Arbeit Hofmanns stellen die reich verzierten Flächen der alten Mühle in Stettfeld dar.

Obwohl es nicht mehr eindeutig nachweisbar ist, wird das 1733 gebaute Uhrmacherhaus in Königsberg in Bayern, Jörg Hofmann aufgrund seines unverwechselbaren Baustils zugeschrieben.

Eines seiner letzten Werke war 1728 das Kirchengestühl der Pfarrkirche St. Michael in Zeil. Es besteht aus 30 Eichenstämmen mit reich geschnitzten Wangen.

Referenzen

  1. Hermann Mauer, Josef Barth, Konrad Hamm, Josef Gaßner, Rudolf Winkler: Chronik der Stadt Zeil am Main, Band 2, Herausgeber: Stadt Zeil am Main, 1975, S. 276., S. 296.
  2. a b Infos über den Rathausbau auf burgkunstadt.de

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