Jürgen Kroymann

Jürgen Kroymann

Jürgen Kroymann (* 31. März 1911 in Steglitz; † 25. November 1980 in Tübingen) war ein deutscher klassischer Philologe.

Leben

Jürgen Kroymann war der Sohn des klassischen Philologen Emil Kroymann (1865–1951). Er besuchte von 1920 bis 1929 das Steglitzer Gymnasium, dessen Schulleiter sein Vater war, und studierte anschließend Klassische Philologie und Germanistik an den Universitäten Berlin und Heidelberg. 1935 legte er das Staatsexamen in den Fächern Griechisch, Latein, Deutsch und Philosophie ab und wurde bei Werner Jaeger zum Dr. phil. promoviert. Seine Dissertation Sparta und Messenien: Untersuchungen zur Überlieferung der Messenischen Kriege erschien 1937 in der von Jaeger herausgegebenen Reihe Neue Philologische Untersuchungen (Heft 11).

Nach der Promotion arbeitete Kroymann als Assistent am Philologischen Seminar der Universität Berlin und erreichte bereits 1937 seine Habilitation mit Quellenuntersuchungen zum vierten Buch der Reisebeschreibungen des Pausanias. Im selben Jahr heiratete er Dr. Ilse Schoenian, die Tochter des Bankdirektors Otto Schoenian. 1938 ging Kroymann als Oberassistent an die Universität Breslau. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde er zunächst nicht zum Dienst herangezogen. Von 1941 bis 1942 vertrat er den Lehrstuhl für Klassische Philologie an der Universität Münster. Ab 1942 diente Kroymann in der Wehrmacht, wurde jedoch bis zum Kriegsende im Lehrkörper der Universität Breslau geführt.

Nach kurzer Kriegsgefangenschaft zog Kroymann 1945 nach Fallingbostel. Zunächst arbeitete er als Leiter der Übergangslehrgänge an den Oberschulen Walsrode und Soltau (bis 1947, als Leiter der Volkshochschule Fallingbostel (bis 1948 der sowie als Dozent für deutsche Sprache und Literatur am britischen Wyran-College in Bomlitz (bis 1946). Von 1948 bis 1949 absolvierte er sein Referendariat an höheren Schulen in Hannover und Wunstorf.

1949 erhielt Kroymann eine Dozentenstelle an der Universität Tübingen. Die Rufe der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Halle (Saale) auf ordentliche Lehrstühle seines Faches (1949/1952) lehnte er ab. 1954 nahm er eine Professur mit Lehrstuhl für klassische Philologie an der Universität Greifswald und eine Gastprofessor an der Universität Rostock wahr. Den Ruf der Universität Jena auf den Lehrstuhl für Klassische Philologie (1955) lehnte er ab. Stattdessen kehrte er nach Tübingen zurück, wo er 1958 zum außerplanmäßigen Professor und 1969 zum Wissenschaftlichen Rat und Professor ernannt wurde. 1976 trat Kroymann in den Ruhestand.

Kroymann ist der Vater der Schauspielerin und Sängerin Maren Kroymann.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kroymann — ist der Familienname folgender Personen: Emil Kroymann (1865–1929), deutscher klassischer Philologe und Gymnasiallehrer Jürgen Kroymann (1911–1980), deutscher klassischer Philologe und Hochschullehrer Maren Kroymann (* 1949), deutsche… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Klassischen Philologen an der Universität Breslau — Die Liste der Klassischen Philologen an der Universität Breslau zählt namhafte Hochschullehrer dieses Faches auf, die an der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universität zu Breslau wirkten. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Liste der Klassischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Die frühen römischen Historiker — (von den Herausgebern vorgeschlagene Abkürzung FRH) ist der Titel einer zweibändigen Sammlung der Reste von Werken römischer Geschichtsschreiber bis ca. 50 v. Chr., die nur als Zitate bei späteren Autoren erhalten sind. Sie haben sie, wie in den… …   Deutsch Wikipedia

  • Neue Philologische Untersuchungen — Die Neuen Philologischen Untersuchungen sind eine Schriftenreihe, die von 1926 bis 1937 vom Berliner Altphilologen Werner Jaeger herausgegeben wurde. Sie setzte die Philologischen Untersuchungen von Adolph Kießling und Ulrich von Wilamowitz… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Kro — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Heinz Schimmelpfennig — (* 6. April 1919 in Berlin; † 31. Dezember 2010 in Gernsbach)[1][2] war ein deutscher Schauspieler, Regisseur, Hörspiel und Synchronsprecher. Inhaltsverzeichnis 1 Biografie …   Deutsch Wikipedia

  • 7 Tage 7 Köpfe — 7 Tage, 7 Köpfe war eine Comedy Sendung des Fernsehsenders RTL Television und bot einen humorvollen Rückblick auf die vergangene Woche. Moderiert wurde die Sendung von Jochen Busse. Seit dem 23. Februar 1996 wurde die Sendung jeden Freitag am… …   Deutsch Wikipedia

  • 7t7k — 7 Tage, 7 Köpfe war eine Comedy Sendung des Fernsehsenders RTL Television und bot einen humorvollen Rückblick auf die vergangene Woche. Moderiert wurde die Sendung von Jochen Busse. Seit dem 23. Februar 1996 wurde die Sendung jeden Freitag am… …   Deutsch Wikipedia

  • Sieben Tage, Sieben Köpfe — 7 Tage, 7 Köpfe war eine Comedy Sendung des Fernsehsenders RTL Television und bot einen humorvollen Rückblick auf die vergangene Woche. Moderiert wurde die Sendung von Jochen Busse. Seit dem 23. Februar 1996 wurde die Sendung jeden Freitag am… …   Deutsch Wikipedia

  • Hutchinson Hatch — Professor van Dusen (Professor Dr. Dr. Dr. Augustus van Dusen oder Die Denkmaschine) ist eine Hörspiel und Comicserie von Michael Koser basierend auf der Kurzgeschichten Reihe des Schriftstellers Jacques Futrelle. Die Comics werden von Gerd… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”