- Bad Fallingbostel
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Wappen Deutschlandkarte 52.86759.696666666666767Koordinaten: 52° 52′ N, 9° 42′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Heidekreis Höhe: 67 m ü. NN Fläche: 63,15 km² Einwohner: 11.404 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 181 Einwohner je km² Postleitzahl: 29683 Vorwahlen: 05162, 05163 Kfz-Kennzeichen: HK Gemeindeschlüssel: 03 3 58 008 Adresse der
Stadtverwaltung:Vogteistraße 1
29683 Bad FallingbostelWebpräsenz: Bürgermeister: Rainer Schmuck (Mitglied der CDU, hat jedoch parteilos kandidiert) Lage der Stadt Bad Fallingbostel im Landkreis Heidekreis Bad Fallingbostel ist die Kreisstadt des Landkreises Heidekreis in Niedersachsen. Die Stadt ist seit 1976 staatlich anerkanntes Kneipp-Heilbad und führt die Bezeichnung Bad seit dem 5. August 2002.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geographische Lage
Bad Fallingbostel liegt am Fluss Böhme in der südlichen Lüneburger Heide zwischen Soltau und Walsrode in der Heidmark.
Garnisonstadt
In Ortsnähe befindet sich Europas größter Truppenübungsplatz (NATO-Truppenübungsplatz Bergen) sowie Kasernen der British Army (7th Armoured Brigade), u. a. mit dem Royal Regiment of Scotland.
Stadtgliederung
Die Stadt Bad Fallingbostel besteht aus folgenden Ortsteilen: Kernstadt, Dorfmark, Riepe, Vierde, Jettebruch und Mengebostel.
Die Kernstadt gliedert sich in folgende Stadtteile:
- Im Westen: Idingen, Am Wiethop
- Im Norden: Adolphsheide, Große Heide, Lehmhorst, Klint
- Im Osten: Ober- und Unter-Grünhagen
- Im Süden: Am Weinberg, Gewerbegebiete An der Autobahn, Pröhlsfeld, Oerbker Berg und Ost
Nachbarstädte
Visselhövede
17 kmNeuenkirchen (Lüneburger Heide)
20 kmSoltau
18 kmWalsrode
7 kmOsterheide
8 kmNienburg (Weser)
48 kmHannover
64 kmCelle
47 kmGeschichte
Fallingbostel fand erstmals im Jahre 993 seine Erwähnung als Vastulingeburstalle und blickt somit auf eine über 1000-jährige Geschichte zurück. Damals legte Otto III. die Grenzen zwischen den Bistümern Hildesheim und Minden fest.
Um 1300 wurde die Vogtei Fallingbostel eingerichtet. Später Amt Fallingbostel genannt, bestand sie bis ins 19. Jahrhundert. 1838 wurde von Heinrich von Quintus-Icilius, dem Assessor der Vogtei, als eine der ersten ländlichen Sparkassen des Königreichs Hannover die Fallingbosteler Sparkasse gegründet. 1866 wurden in der preußischen Provinz Hannover Landkreise gebildet, darunter der Landkreis Fallingbostel. Am 1. April 1949 erhielt Fallingbostel Stadtrechte.
1974 wurden die selbstständigen Gemeinden Dorfmark, Jettebruch, Mengebostel, Vierde und Riepe eingemeindet. 1977 wurden die Landkreise Fallingbostel und Soltau zum Landkreis Soltau-Fallingbostel zusammengelegt, Fallingbostel blieb aber Kreissitz.
Seit 1975 ist Fallingbostel anerkannter Luftkurort, seit 1976 Kneipp-Heilbad. Am 5. August 2002 wurde der Namenszusatz Bad eingeführt.
Für 2011 war eine Fusion Bad Fallingbostels mit der Stadt Walsrode und der Gemeinde Bomlitz zur Stadt Böhmetal geplant. Bei einer Bürgerbefragung am 2. November 2008 wurde dieser Plan in Bad Fallingbostel mit deutlicher Mehrheit von den Bürgern abgelehnt. Knapp 80 Prozent der Wählerinnen und Wähler haben sich bei einer Wahlbeteiligung von knapp 62 Prozent gegen die Fusion ausgesprochen.[3] In Walsrode und Bomlitz gab es Zustimmung (56,4 % in Bomlitz und 53,8 % in Walsrode) zur Fusion. Der Stadtrat Bad Fallingbostel hat sich daher am 10. November 2008 mehrheitlich gegen die Fusion ausgesprochen.
Politik
Patenschaft
Bad Fallingbostel hat 1963 die Patenschaft für die Stadt Rummelsburg in Pommern übernommen. Alle zwei Jahre finden in Bad Fallingbostel die Heimatkreistreffen des Landkreises Rummelsburg i. Pom. statt.
Städtepartnerschaften
Bad Fallingbostel pflegt heute Partnerschaften mit der polnischen Stadt Miastko (früher Rummelsburg s.o.) (Woiwodschaft Pommern) und mit der französischen Stadt Périers (Basse-Normandie).
Religionen
Evangelische Kirche
Die Mehrzahl der konfessionell gebundenen christlichen Einwohner gehört zur evangelisch-lutherischen Kirche. Im Stadtgebiet gibt es zwei Kirchengemeinden:
- Kirchengemeinde Fallingbostel mit der St. Dionysius-Kirche und 5598 Gemeindegliedern (und der Friedenskirche in Bommelsen (Gemeinde Bomlitz) mit 625 Gemeindegliedern),
- Kirchengemeinde Dorfmark mit der St.-Martins-Kirche und 2848 Gemeindegliedern.
Sie werden von drei Geistlichen betreut. Beide Kirchengemeinden gehören zum Kirchenkreis Walsrode im Sprengel Lüneburg der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover.
Katholische Kirche
Die katholischen Christen Bad Fallingbostels gehören zur römisch-katholischen Pfarrgemeinde Sankt Maria vom heiligen Rosenkranz, die im August 2004 neu gegründet wurde. Die bis dahin selbstständige katholische Kirchengemeinde St. Maria in Bad Fallingbostel wurde dabei mit den katholischen Nachbargemeinden Sankt Maria in Walsrode und Heilig-Geist in Bomlitz-Benefeld sowie Herz-Jesu in Visselhövede zur Katholischen Kirchengemeinde Sankt Maria zusammengelegt. Die Kirchengemeinde liegt im Bereich des Dekanats Verden im Bistum Hildesheim.
Weitere Konfessionen
In Fallingbostel gibt es zudem Glaubenshäuser der Siebenten-Tags-Adventisten und der Neuapostolische Kirche.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In Bad Fallingbostel ist das Museum der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft e. V. zu besichtigen. Im Megalithpark Osterberg sind große Steine ausgestellt, die Eismassen während der Eiszeiten aus Skandinavien in das Gebiet um Bad Fallingbostel schoben.
Weitere archäologische Sehenswürdigkeiten sind die Sieben Steinhäuser, bei denen es sich um fünf etwa 5000 Jahre alte Großsteingräber handelt. Sie befinden sich auf dem Truppenübungsplatz Bergen (nahe Ostenholz). Des Weiteren gibt es eine bronzezeitliche Grabanlage beim Ortsteil Vierde.
Sehenswert sind ferner:
- der Kurpark mit der Bootsstation und dem Barfußpfad an der Böhme
- der Hof der Heidmark mit Rummelsburger Heimatstube als Hallenhaus im Liethwald
- die evangelische St.-Dionysius-Kirche im Stadtzentrum
- das Quintus-Denkmal an der St. Dionysius-Kirche
- die evangelische St.-Martins-Kirche in Dorfmark
- der Dorfbrunnen in Dorfmark
- das Hermann-Löns-Grab im Tietlinger Wacholderhain
- das Grab von Erich von Manstein in Dorfmark
- die „Lieth“, ein naturnaher Buchenmischwald auf zum Teil mittelgebirgsähnlichen Steilhängen am Ufer der sich hier stark schlängelnden Böhme. Aus den bis zu 40 m hohen Abhängen sickern viele Quellen. Der Wanderweg nach Vierde durch die Lieth führt durch die „Wolfsschlucht“ und entlang artenreicher Wiesen. Auf einem Plateau oberhalb der Schlucht befindet sich das „Freudenthal-Denkmal“ zu Ehren der Dichter Friedrich Freudenthal und August Freudenthal.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Größte private Arbeitgeber der Stadt sind Kraft Foods und Eckes AG. Zu Logistikzwecken wird der Standort von den Firmen Michelin, Edeka und Power Logistics genutzt.
Verkehr
Bad Fallingbostel hat zwei Bahnhöfe (Bad Fallingbostel und Dorfmark) an der Heidebahn von Hannover nach Soltau, deren Anschluss 1896 erfolgte.
Bad Fallingbostel liegt an der Bundesautobahn A 7 zwischen dem Dreieck Walsrode und dem Maschener Kreuz. Autobahnabfahrten bestehen sowohl in Bad Fallingbostel, als auch im Ortsteil Dorfmark.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Friedrich Freudenthal (1849–1929), Heimatdichter
- August Freudenthal (1851–1898), Heimatdichter
- Helmut Schlüter (1925–1967), Gewerkschafter und Politiker (SPD), MdB
- Helga Jansen (1950–2010), Sozialwirtin und Politikerin (SPD), Mitglied der Bremischen Bürgerschaft
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Heinrich von Quintus-Icilius (1798–1861), Verwaltungsjurist; ihm wurde in Fallingbostel ein Standbild errichtet
- Friedrich (Fritz) Gansberg (1871–1950), deutscher Schriftsteller, Volksschullehrer und Reformpädagoge
- Erich von Manstein (1878–1973), Generalfeldmarschall; in Dorfmark bei Fallingbostel beigesetzt
- Hans Stuhlmacher (1892–1962), Pädagoge, Wehrmachtsoffizier und Heimatforscher; nach ihm wurde in Bad Fallingbostel eine Straße benannt
Wissenswertes
Zwischen 1997 und 2002 fanden in Fallingbostel Demoparties der Computerszene unter dem Namen Mekka & Symposium statt.
Im Film 23 – Nichts ist so wie es scheint werden die beiden Hauptfiguren wegen Drogenkonsums vom Schaffner am Bahnhof „Fallingbostel“ aus dem Zug geworfen. Fallingbostel verfügt jedoch weder über die im Film vorhandene Oberleitung, noch haben hier je Intercitys gehalten. Durch eine Kilometertafel, die kurz im Bild ist, wird offenbart, dass der im Film verwendete Bahnhof derjenige von Neustadt am Rübenberge ist, dessen Stationsschilder für den Dreh ausgetauscht wurden.
Literatur
- Wolfgang Brandes: Chronik Fallingbostel: 1930–1995. Stadt Fallingbostel, Fallingbostel, 1996.
- Gernot Erler, Lothar Klimek: Soltau-Fallingbostel: neue Einblicke in eine alte Kulturlandschaft der Lüneburger Heide. Gronemann, Walsrode 1995. ISBN 3-00-000174-3
- Wilhelm Westermann: Orts-Chronik von Fallingbostel. Geiger, Horb am Neckar 1987. ISBN 3-89264-079-3
- Urs Hochsprung: Fallingbostel im Wandel der Zeit. Geiger, Horb am Neckar 1986. ISBN 3-924932-65-4
- Martina Neumann: 135 Jahre Sportgeschichte im Landkreis Soltau-Fallingbostel. Kreissportbund Soltau-Fallingbostel, Fallingbostel 1996
Weblinks
Commons: Bad Fallingbostel – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2002
- ↑ Ergebnis der Bürgerbefragung in Bad Fallingbostel.
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Osterheide (gemeindefreier Bezirk)
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