Kaiserreich Mexiko (1864–1867)

Kaiserreich Mexiko (1864–1867)
Imperio Mexicano
Kaiserreich Mexiko
1864–1867
Flagge Mexikos
Wappen Mexikos
Flagge Wappen
Wahlspruch: Equidad en la Justicia
(Span. für „Gerechtigkeit in der Rechtsprechung“)
Amtssprache Spanisch
Hauptstadt Mexiko-Stadt
Staatsform Konstitutionelle Monarchie
Regierungsform Parlamentarische Monarchie
Staatsoberhaupt Kaiser
Maximilian I. (1864–1867)
Regierungschef Regent
Juan Almonte (1863–1864)
Fläche 1.972.550 km²
Währung Mexikanischer Peso
Nationalhymne Himno Nacional Mexicano
Das Zweite mexikanische Kaiserreich
Das Zweite mexikanische Kaiserreich

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Das Kaiserreich Mexiko (spanisch: Imperio Mexicano) bestand von 1864 bis 1867 auf dem Gebiet der heutigen Vereinigten Mexikanischen Staaten. Das Kaiserreich entstand aus der Republik Mexiko, als Napoleon III. in Mexiko intervenierte, um eine von Frankreich abhängige Monarchie zu installieren. Dafür wurde Erzherzog Maximilian, der jüngere Bruder von Kaiser Franz Joseph I. von Österreich, als Kaiser Maximilian I. eingesetzt. Die Monarchie wurde nach der Hinrichtung des Kaisers am 19. Juni 1867 abgeschafft und die Vereinigten Mexikanischen Staaten gegründet.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Eine mexikanische Delegation bietet Maximilian die Kaiserkrone an

Nach dem Ende des Bürgerkrieges und der Niederlage der Konservativen lag die Wirtschaft Mexikos am Boden. Daraufhin beschloss das Parlament am 17. Juli 1861, die Rückzahlung der Auslandsschulden einzustellen. Dies rief die europäischen Mächte auf den Plan, allen vorran Frankreich, das bereits Truppen in Mexiko stationiert hatte, da Präsident Benito Juárez den spanischen Gesandten und den päpstlichen Legaten ausweisen ließ.

Zur Eintreibung der Forderungen unterzeichneten Frankreich, Spanien und das Vereinigte Königreich am 31. Oktober 1861 den Vertrag von London. Am 8. Oktober 1861 begannen die Spanier mit der Invasion in Mexiko und landeten in Veracruz und zwischen dem 6. und 8. Januar 1862 folgten die Briten und Franzosen. Den Interventionsmächten kam der Sezessionskrieg zugute, der die Vereinigten Staaten daran hinderte, gemäß ihrer Monroe-Doktrin die europäische Invasion in Amerika zu verhindern.

Als jedoch bei den anderen europäischen Mächten Napoleons Ziel einer abhängigen Monarchie bekannt wurde, zogen sie ihre Streitkräfte zurück und Frankreich drang im Alleingang ins Landesinnere vor. Nach langwierigen Kämpfen erreichten die Franzosen schließlich Mexiko-Stadt und nahmen sie am 7. Juni 1863 ein. Daraufhin wurde eine konservative Junta als Regierung eingesetzt, die auf Betreiben von Napoleon III. Erzherzog Maximilian die Kaiserkrone anbot. Dafür verzichtete er auf alle erblichen Thronansprüche im Kaisertum Österreich.

Entwicklung

Kaiser Maximilian I. um 1864

Maximilian nahm trotz der Bedenken seiner Familie am 10. April 1864 die Kaiserwürde unter der Bedingung an, dass das mexikanische Volk darüber abstimmen sollte. Die Franzosen fälschten jedoch das Wahlergebnis und ließen Maximilian in dem Glauben, dass er vom Volk gewollt war, und Napoleon beteuerte gegenüber den Habsburgern, dass sich die Mexikaner nichts mehr wünschen würden als einen Kaiser aus dem österreichischem Herrscherhaus. Allerdings wurde zu diesem Zeitpunkt bereits Benito Juárez erneut als Präsident Mexikos ausgerufen und durch seine erfolgreiche Landreform gewann er an Beliebtheit gegenüber den Mexikanern.

Bei der Ankunft von Maximilian und seiner Frau Charlotte, der Tochter des belgischen Königs Leopold I., am 29. Mai 1864 in Veracruz war das Land politisch gespalten. Die kaisertreuen Konservativen herrschen in der Hauptstadt und dem Zentrum des Landes, während die Liberalen unter Präsident Juárez in Veracruz herrschten. Die Konservativen wurden von den Europäern unterstützt, insbesondere neben Napoleon III. von Isabella II. von Spanien, und die Liberalen erhielten nach der Beendigung des Amerikanischen Bürgerkrieges 1865 Unterstützung von den US-Präsidenten Abraham Lincoln und Andrew Johnson sowie von anderen Staaten des amerikanischen Kontinents. Das Kaiserpaar wurde lediglich von ein paar konservativen Monarchisten empfangen und musste sich unter widrigen Umständen zur Hauptstadt durchkämpfen, während der Kampf zwischen den beiden politischen Lagern andauerte.

Maximilian wurde als Marionette der Franzosen betrachtet und versuchte durch die Adoption der Enkel des früheren mexikanischen Kaisers Augustin I. und Ernennung zu Thronfolgern seine Legitimität zu untermauern. Mit der Ernennung des ehemaligen Diktators Antonio López de Santa Anna zum Reichsmarschall versuchte er außerdem seine Machtbasis auszubauen. Nach Ansicht der Konservativen war der Kaiser zu liberal eingestellt und den Liberalen war die Regierung von Maximilian zu konservativ geprägt.

Ab 1866 erhöhten die Vereinigten Staaten den Druck auf Frankreich und drängten zum Abzug der Truppen aus Mexiko. Daraufhin wandte sich Maximilian an andere europäische Mächte und bat um militärischen Beistand gegen Präsident Juárez, dessen Machtbereich sich vergrößerte.

Am 14. Mai 1867 erfolgte schließlich die Entmachtung des Kaisers, der zum Tode verurteilt und am 19. Juni 1867 zusammen mit seinen Generälen Miguel Miramón und Tomás Mejía bei „Tres Campanas“, Querétaro, erschossen wurde. Kaiserin Charlotte entging dem Tod, da sie sich gerade in Europa aufhielt, um Napoleon III. und Pius IX. um Hilfe zu bitten.

Gebietsteile

Die 50 Gebietsteile des ersten mexikanischen Kaiserreiches

Das Kaiserreich Mexiko war in die folgenden 50 Gebietsteile untergliedert:

Literatur

  • Arnold Blumberg: The Diplomacy of the Mexican Empire, 1863–1867. Reprinted edition. Krieger, Malabar FL 1987, ISBN 0-89874-931-X.
  • René Chartrand: The Mexican Adventure 1861–67. Osprey, London 1994, ISBN 1-85532-430-X (Men-at-arms Series 272).
  • Johann Lubienski: Der maximilianeische Staat. Mexiko 1861–1867. Verfassung, Verwaltung und Ideengeschichte. Böhlau, Wien u. a. 1988, ISBN 3-205-05110-6 (Forschungen zur europäischen und vergleichenden Rechtsgeschichte 4).
  • Friedrich Weissensteiner: Reformer, Republikaner und Rebellen. Das andere Haus Habsburg-Lothringen. Piper, München 1995, ISBN 3-492-11954-9.

Weblinks

 Commons: Zweites Mexikanisches Kaiserreich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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