Kaising (Greding)

Kaising (Greding)
Kaising
Stadt Greding
Koordinaten: 49° 2′ N, 11° 24′ O49.04027777777811.397222222222502Koordinaten: 49° 2′ 25″ N, 11° 23′ 50″ O
Höhe: 502–509 m ü. NN
Einwohner: 114 (2009)
Eingemeindung: 1. Apr. 1971
Postleitzahl: 91171
Vorwahl: 08463

Kaising ist ein Ortsteil der Stadt Greding im Landkreis Roth, Regierungsbezirk Mittelfranken.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das Dorf liegt auf der Hochfläche der südlichen Frankenalb östlich des Gemeindesitzes Greding und nordwestlich von Beilngries.

Geschichte

Kaising, im Zuge der baierischen Landnahme wohl als Sippensiedlung eines Kiso oder Gaiso entstanden, war vermutlich Bestandteil des fränkischen Reichsgutes Greding, denn noch im Jahr 1306 wird das Dorfgericht dem Reich zugesprochen. Als 1311 Greding an das Hochstift Eichstätt kam, erhielt der Bischof das Dorfgericht, das in der Folge vom Richteramt Greding verwaltet wurde. Die hohe Gerichtsbarkeit lag beim Oberamt Hirschberg-Beilngries. Das Dorf teilten sich niedergerichtlich mehrere Grundherren: Neben dem Richteramt Greding und dem Kastenamt Hirschberg hatten das Kastenamt Kipfenberg, das Eichstätter Domkapitel, das Benediktiner-Kloster Plankstetten, das Kloster Seligenporten (in der Nachfolge die Salesiannerinnen in München) und die Herrschaft Sulzbürg Besitz im Dorf. Auch das Klosterrichteramt Gnadenberg besaß, abgetreten 1611 vom herzoglichen Klosterrichteramt Seligenporten, einen Hof in „Keysing“.

Im Zuge der Säkularisation kam 1802 das untere Hochstift und in ihm Greding mit Kaising an den Großherzog Erzherzog Ferdinand III. von Toskana und 1806 an Bayern und darin an das Landgericht Beilngries. Ab 1809 bildete Kaising zusammen mit Wiesenhofen und Kaldorf den Steuerdistrikt Wiesenhofen, ab 1811 eine Ruralgemeinde. Aus dieser schied Kaising 1818 aus und war in der Folgezeit wieder eine selbständige Realgemeinde. 1857 wechselte Kaising vom Landgericht Beilngries zum Landgericht und Rentamt Greding.

Mit der bayerischen Gebietsreform 1972 kam Kaising, seit 1. April 1971 Ortsteil der Stadt Greding, mit dieser aus dem aufgelösten Landkreis Hilpoltstein in den neu gebildeten Landkreis Roth.

Einwohnerentwicklung von Kaising

  • 1910: 121 Einwohner[1]
  • 1933: 110 Einwohner
  • 1939: 102 Einwohner[2]
  • 1987: 101 Einwohner[3]
  • 2009: 114 Einwohner

Kirchliche Verhältnisse

  • Die katholische Ortskirche mit dem PatroziniumUnbefleckte Empfängnis Mariens“ ist eine Filiale der Pfarrei Greding, Dekanat Hilpoltstein, Diözese Eichstätt. 110 Katholiken wohnten 2007 im Ort. 1846 wurde in der Dorfmitte eine Kapelle errichtet, die 1923 durch den Anbau eines Langhauses eine Erweiterung erfuhr. Im Glockenturm auf dem First des neuen Kirchenschiffes wurden damals zwei Glocken installiert. Renovierungen fanden 1933 und 2009 statt. Das Deckengemälde stammt von Josef Wittmann, München; es zeigt die Begegnung Marias mit Elisabeth. Der zweisäulige Altar ist eine „gute Barockschöpfung des späten 17. Jahrhunderts“ (Mader, Kunstdenkmäler, S. 199).
  • Die Mariahilfkapelle des Dorfes wurde wohl im 17. Jahrhundert erbaut. Nachdem sie eingefallen war, hat man sie mit Dachreiter über dem Chor 1748 wieder aufgebaut. Der Altar stammt aus der Mitte des 17. Jahrhunderts.

Sonstiges

  • Vom Süden des Dorfes gelangt man zum „Kaisinger Tal“ mit einem alten Wasserwerk, einem Steinbruch, und einem Natur-Lehrpfad bei den Kaskaden des Kaisinger Brunnenbachs.
  • Der Kaisinger Maibaum-Spruch lautet: „Nach alter Sitte, altem Brauch Stellen wir den Maibaum auf. Das machten ja schon unsere Väter, wir machen’s jetzt und andre später. Viel Mühe, Sorgen und viel Kummer Wir sind auch froh und immer munter. Drum lasst der Jugend ihren Lauf Und hebt nun alle kräftig auf. Dann lasst uns lustig, fröhlich sein bei gutem Bier und edlem Wein.“

Vereine

  • Sportfreunde Kaising 1979 e. V.
  • Freiwillige Feuerwehr Kaising

Verkehr

Die Kreisstraße RH 29/EI 23 führt nach Wiesenhofen bzw. nach Greding zur Staatsstraße 2227. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Hirschberg.

Literatur

  • Felix Mader (Bearbeiter): Die Kunstdenkmäler von Mittelfranken. III Bezirksamt Hilpoltstein. München: R. Oldenbourg Verlag 1929 (Nachdruck 1983), S. 198-200
  • Felix Mader: Geschichte des Schlosses und Oberamtes Hirschberg. Eichstätt: Brönner & Daentler 1940, S. 184
  • Der Eichstätter Raum in Geschichte und Gegenwart. 2. Auflage. Eichstätt: Sparkasse Eichstätt 1984, S. 253f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.ulischubert.de/geografie/gem1900/gem1900.htm?mittelfranken/hilpoltstein.htm
  2. http://www.verwaltungsgeschichte.de/bay_hilpoltstein.html
  3. http://gov.genealogy.net/ShowObjectSimple.do?id=KAIING_W8541



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