Kleinnottersdorf

Kleinnottersdorf
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Greding
Greding
Deutschlandkarte, Position der Stadt Greding hervorgehoben
49.05194444444411.360555555556397Koordinaten: 49° 3′ N, 11° 22′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Roth
Höhe: 397 m ü. NN
Fläche: 103,8 km²
Einwohner: 7085 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 68 Einwohner je km²
Postleitzahl: 91171
Vorwahl: 08463
Kfz-Kennzeichen: RH
Gemeindeschlüssel: 09 5 76 122
Stadtgliederung: 24 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Marktplatz 11 + 13
91171 Greding
Webpräsenz:
Erster Bürgermeister: Manfred Preischl (Freie Wähler)
Lage der Stadt Greding im Landkreis Roth
Karte
Marktplatz Greding: fürstbischöfliches Schloss und Forsthaus, Stadtpfarrkirche, barockes Rathaus (von links)

Greding ist eine Stadt im mittelfränkischen Landkreis Roth und liegt an der Schwarzach im Naturpark Altmühltal.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Das Stadtgebiet grenzt an zwei bayerische Landkreise (Eichstätt und Neumarkt) und auch an zwei bayerische Regierungsbezirke (Oberbayern und Oberpfalz). Greding liegt ca. 40 km nördlich von Ingolstadt direkt an der Bundesautobahn 9.

Greding liegt im Zentrum des Naturparks Altmühltal und zieht daher Touristen an. Die Stadt ist staatlich anerkannter Luftkurort.

  • Fluss: Schwarzach
  • Berge: Kalvarienberg, Galgenberg, Pfaffenberg

Nachbargemeinden

Beilngries, Berching, Kinding, Freystadt, Hilpoltstein, Thalmässing

Geschichte

Erste Siedlungsspuren stammen aus der Zeit 10.000 bis 6000 vor Christi Geburt (Holzkohlenreste, Hundekiefer); keltische Besiedlungsspuren aus der La-Tene-Zeit (450 bis 350 v. Chr.) fanden sich bei der Distelmühle.

Die erste bekannte urkundliche Erwähnung ist auf das Jahr 1091 datiert und belegt in einer Urkunde Heinrichs IV. die Übergabe des Reichsgutes Greding an die Bischöfe von Eichstätt[1], die den Ort bis 1803 behielten. Die Stadt entstand im 12. bis 13. Jahrhundert. Im 14. Jahrhundert erhielt der Ort die in wesentlichen Teilen bis heute erhaltene Stadtmauer. Im Spätmittelalter entwickelte Greding sich zum Zentrum der Landwirtschaft und des Handwerks (14 Zünfte).

Religionen

Vorwiegend römisch-katholisch. Greding gehört zum Bistum Eichstätt und ist Sitz einer Pfarrei.

Eingemeindungen

Ortsteile: Attenhofen, Birkhof, Esselberg, Euerwang, Grafenberg, Großhöbing, Günzenhofen, Hausen, Heimbach, Herrnsberg, Hofberg, Kaising, Kleinnottersdorf, Kraftsbuch, Landerzhofen, Linden, Mettendorf, Obermässing, Österberg, Röckenhofen, Schutzendorf, Untermässing und Viehhausen.

Politik und Kommunales

Die CSU verfügt im Rat über 9, die UWG/FW über 5, die SPD über 4 Sitze und die FDP über 2 Sitze. [2]

Der kommunale Verwaltungshaushalt 2007 weist Ausgaben in Höhe von 7.947.000 € aus, der Vermögenshaushalt umfasst im gleichen Jahr 4.232.000 €.[3] Die Pro-Kopf-Verschuldung ist dabei aufgrund positiver Konjunkturentwicklungen von 863 € auf 786 € gesunken. Für die nächsten Jahre sind Investitionen von ca. 10 Mio. € geplant, vor allem in kommunale Einrichtungen, die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung.[4]

Ein aktuelles kommunalpolitisches Projekt ist die Renaturierung der Schwarzach, verbunden mit der Anlage eines 4.500 m² großen Stadtweihers in Bauträgerschaft des Bezirks Mittelfranken, vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt Nürnberg.[5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Rathaus

Im 30-jährigen Krieg wurde der Vorläuferbau 1633 von schwedischem Militär niedergebrannt. 1699 entstand der jetzige barocke Bau mit dem Wappen des Fürstbischofs Johann Martin von Eyb (1697–1704) in der Fassade. Architekt war wahrscheinlich Hofbaumeister Jakob Engel aus Eichstätt.

  • Stadtmauer
Stadtmauer

Greding verfügt über einen fast vollständig erhaltenen Mauerring aus dem 14. Jahrhundert mit 18 Türmen und 3 Toren. Dieser Ring umfasst weiträumig das Stadtgebiet und zieht sich über die umgebenden Anhöhen.

  • romanische Basilika St. Martin
St.-Martins-Kirche (romanisch) und Kirchhof

Das bedeutendste Bauwerk der Stadt liegt über der Stadt auf einer Anhöhe am Fuße des Kalvarienbergs im Nordwesten des Ortes, umgeben von einem engen Kirchhof und der Stadtmauer. Diese Enge dürfte auch dazu geführt haben, dass im Untergeschoss der ehemaligen Michaelskapelle neben der Kirche – wahrscheinlich im 14. Jahrhundert – ein Ossarium, der sogenannte „Karner“, eingerichtet wurde, der die Gebeine von etwa 2.500 Menschen enthält.

St. Martin ist als dreischiffige, romanische Hallenkirche mit drei Apsiden am Chor angelegt, eine für die Region durchaus typische Bauform. Sie dürfte aufgrund der Lage und der engen Verbindung zur Stadtmauer Kern oder sogar Ausgangspunkt der spätmittelalterlichen Stadtbefestigung gewesen sein.

Aus dem 11. Jahrhundert stammen die untersten fünf Geschosse des Turmes der Martinskirche. Die Ähnlichkeit des Turms zum Dom zu Eichstätt ist augenfällig. Zu den erhaltenen Teilen des Turmes gehörte früher eine kleinere, einschiffige Kirche[6]. Die anderen Gebäudeteile der romanischen Basilika wurden Mitte des 12. Jahrhunderts erbaut. Noch vor 1588 wurde die Kirche umgebaut. Die Seitenschiffe wurden erhöht und große Fenster im südlichen Seitenschiff eingebaut. In den Heilingrechnungen des Amtes Greding finden sich regelmäßig Ausgaben für die weitere Ausgestaltung der Kirche im frühen 18. Jahrhundert.[7]

Die Kirche wurde 1965–1967 restauriert. Sehenswert sind der spätgotische Altar (um 1480), der den gekreuzigten Jesus und die trauernde Maria Magdalena zeigt. Die Predella des Altars ziert ein Beweinungsrelief. Neben dem Altar stehen Skulpturen von Maria und Johannes (entstanden um 1780). Des Weiteren sind einige Gemälde, Fresken und Wandbemalungen sehenswert.

  • Katholische Stadtpfarrkirche St. Jakob

Die heutige Stadtpfarrkirche wurde 1725 bis 1736 erbaut, nachdem der Vorgängerbau, eine Jakobskapelle, im 30-jährigen Krieg niedergebrannt worden war. Die Seitenaltäre stammen aus der Eichstätter Jesuitenkirche, der Hauptaltar aus dem Kloster Rebdorf.

  • Ehemaliges fürstbischofliches Jägerhaus

Das frühere Forsthaus beherbergt heute die Raiffeisenbank. Es wurde 1741, wahrscheinlich unter Leitung des Hofarchitekten der Fürstbischöfe Gabriel de Gabrieli, erbaut. Das Wappen über dem Eingang steht für Johann Anton II. Freiherr von Freiberg.

  • Fürstbischöfliches Jagdschloss

Das Jagdschloss wurde 1696 unter Fürstbischof Johann Euchar Schenk von Castell (1685–1697) von Hofbaumeister Jakob Engel erbaut, wie die Inschrift am Gebäude belegt. Es diente als Sitz der städtischen Verwaltung und als Wohnsitz bei Jagdveranstaltungen des Fürstbischofs. Das Schloss ist heute in Privatbesitz.

  • Wallfahrtskirche "Maria Hilf" im Gemeindeteil Linden, 1728 geweiht, mit Arma-Christi-Kreuz.

Museen

(zur Zeit wegen Umbauarbeiten geschlossen; Stand 10/2007)

Zur Sammlung gehören Jura-Fossilien und andere prähistorische Funde sowie Exponate zur Höhlenforschung im Altmühltal. Ein weiterer Aspekt sind Exponate zur Heimatkunde.

  • Sparkassenmuseum

Ausstellung zur Geschichte der Sparkasse mit alten Büroeinrichtungen und -maschinen sowie Not- und Inflationsgeld.

Technik

Würzburg-Riese, Exponat in Greding

Sport

  • Aero-Club
  • königlich privilegierte Feuerschützengesellschaft Greding
  • Skiclub Greding
  • Tanzsportclub Greding
  • Tennisclub Grün-Weiss
  • Turn- und Sportverein

Durch Greding führt die Radstrecke der Challenge Roth.

Wirtschaft und Infrastruktur

Für Greding hat der Tourismus eine große wirtschaftliche Bedeutung, die Gemeinde gibt für das Jahr 2005 56.281 Übernachtungen an. 33 Betriebe mit 597 Betten bieten entsprechende Dienstleistungen an.[8] Hinzu dürften aufgrund der nahen Autobahn und der Radtouristen zahlreiche Tagesgäste kommen, das umfangreiche gastronomische Angebot fällt im Ortsbild ins Auge. Weiterhin liegt Greding im Ausflugsbereich mehrerer Städte (Nürnberg ~50 km; Ingolstadt ~40 km).

Im gewerblichen Bereich sind das KAMA-Möbelwerk (1998:255 Mitarbeiter, 82 Mio. DM Umsatz), die Kirschner Maschinen- u. Metallbau GmbH, die TBG Transportbeton GmbH & Co Franken KG und Spiegl Betonfertigteile sowie diverse kleine Handwerksbetriebe zu nennen.

Größter Arbeitgeber der Stadt ist das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung mit seiner WTD auf dem Kalvarienberg.

Weitere Unternehmen

McDonald’s, BayWa, Raiffeisenbank, Sparkasse, ReeBok Outlet Store, Obi, mehrere Bauunternehmen, einige EDV-Firmen, Elektrohandwerk, Gaststätten, Hotels und Pensionen.

Verkehr

Die A 9 führt von Nordwesten nach Süden durch das Gredinger Stadtgebiet. Im Südwesten des Hauptortes befindet sich die Anschlussstelle 57.

Zwischen dem 1. Juni 1888 und dem 28. Mai 1972 verband die Bahnstrecke Roth–Greding den Ort mit der Bahnstrecke Nürnberg–Augsburg, die Züge wurden nach dem Endbahnhof Gredl benannt. Seitdem verbanden mehrere Buslinien Greding mit den Städten und Gemeinden im Umland. Mit der Eröffnung des Regionalverkehrs auf der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München am 10. Dezember 2006 wurde der Busverkehr angepasst, um den Ort an die Bahnhöfe Allersberg (Rothsee)n und Kinding (Altmühltal) anzuschließen. Die Schnellfahrstrecke führt südwestlich von Hauptort und Autobahn durchgängig unterirdisch im 7,7 Kilometer langen Euerwangtunnel vorbei.

Greding ist Haltestelle an der Fernbuslinie München–Berlin der Berlin Linien Bus.

Medien

Die lokale Berichterstattung erfolgt in der Hilpoltsteiner Zeitung und der Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung, Heimatausgaben der Nürnberger Nachrichten und der Nürnberger Zeitung, sowie dem Hilpoltsteiner Kurier, einer Regionalausgabe des Donaukuriers.

Bildung

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt


Quellangaben

  1. Kommune Greding, Ein Ausflug in die Stadtgeschichte
  2. Quelle: offizielle Stadtseite zur Kommunalpolitik
  3. Bürgerbrief Juni 2007; [1]
  4. s. ebd.
  5. Quelle: Bürgerbrief August/September 2007; [2]
  6. Basilika St. Martin in Greding im Naturpark Altmühltal, altmuehltal.de
  7. vgl. ebd.
  8. lt. Angaben der Kommune 10.2007 auf ihrer Website

Literatur

  • Peter Honig, Die urnenfelderzeitliche Siedlung von Greding-„Rohrmeierkeller“, Lkr. Roth, Faustus Vlg, 2001, ISBN 3-933474-12-4
  • Franz Heiler, Bildung im Hochstift Eichstätt zwischen Spätmittelalter und katholischer Konfessionalisierung, Reichert Vlg., 1999, ISBN 3-89500-029-9

Weblinks


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