- Greding
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Wappen Deutschlandkarte 49.05194444444411.360555555556397Koordinaten: 49° 3′ N, 11° 22′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Mittelfranken Landkreis: Roth Höhe: 397 m ü. NN Fläche: 103,8 km² Einwohner: 7.043 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 68 Einwohner je km² Postleitzahl: 91171 Vorwahl: 08463 Kfz-Kennzeichen: RH Gemeindeschlüssel: 09 5 76 122 Stadtgliederung: 31 Stadtteile Adresse der
Stadtverwaltung:Marktplatz 11 + 13
91171 GredingWebpräsenz: Erster Bürgermeister: Manfred Preischl (Freie Wähler) Lage der Stadt Greding im Landkreis Roth Greding ist eine Stadt im mittelfränkischen Landkreis Roth in Bayern. Sie liegt an der Schwarzach und auf dem Gebiet des Naturparks Altmühltal.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Das Stadtgebiet grenzt an zwei bayerische Landkreise (Eichstätt und Neumarkt) und zugleich auch an zwei bayerische Regierungsbezirke (Oberbayern und Oberpfalz). Greding liegt ca. 40 km nördlich von Ingolstadt direkt an der Bundesautobahn 9.
Greding befindet sich im Zentrum des Naturparks Altmühltal. Die Stadt ist staatlich anerkannter Luftkurort.
- Fluss: Schwarzach
- Berge: Kalvarienberg, Galgenberg, Pfaffenberg
Ortsteile
Die politische Gemeinde Greding besteht offiziell[2] aus den 31 Ortsteilen:
- Attenhofen
- Birkhof
- Bleimerschloß
- Buganderl-Keller
- Distelmühle
- Esselberg
- Euerwang
- Grafenberg
- Greding
- Großhöbing
- Günzenhofen
- Hausen
- Heimbach
- Herrnsberg
- Hofberg
- Kaising
- Kleinnottersdorf
- Kraftsbuch
- Landerzhofen
- Linden
- Mettendorf
- Obermässing
- Österberg
- Röckenhofen
- Rotheneichmühle
- Schutzendorf
- Steinmühle
- Untermässing
- Viehhausen
- Wildbad
- Wirthsmühle
Nachbargemeinden
Beilngries, Berching, Kinding, Freystadt, Hilpoltstein, Thalmässing
Geschichte
Erste Siedlungsspuren stammen aus der Zeit um 10.000 bis 6000 vor Christi Geburt (Holzkohlenreste, Hundekiefer); keltische Besiedelungsspuren aus der Latènezeit (450 bis 350 v. Chr.) fanden sich bei der Distelmühle.
Die erste bekannte urkundliche Erwähnung ist auf das Jahr 1091 datiert und belegt in einer Urkunde Heinrichs IV. die Übergabe des Reichsgutes Greding an die Bischöfe von Eichstätt[3], die den Ort bis 1803 behielten. Die Stadt entstand im 12. bis 13. Jahrhundert. Im 14. Jahrhundert erhielt der Ort die in wesentlichen Teilen bis heute erhaltene Stadtmauer. Im Spätmittelalter entwickelte Greding sich zum Zentrum der Landwirtschaft und des Handwerks (14 Zünfte).
siehe auch Burgruine HofbergReligionen
Die Bevölkerung der Stadt Greding ist überwiegend römisch-katholisch. Greding ist Sitz einer Pfarrei, die dem Bistum Eichstätt angehört.
Politik und Kommunales
Die CSU verfügt im Stadtrat über 9, die UWG/FW über 5, die SPD über 4 und die FDP über 2 Sitze. Erster Bürgermeister ist Manfred Preischl (FW), Zweiter Bürgermeister ist Mathias Herrler (SPD).[4]
Der kommunale Verwaltungshaushalt 2007 weist Ausgaben in Höhe von 7.947.000 Euro aus, der Vermögenshaushalt umfasste im gleichen Jahr 4.232.000 Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung ist aufgrund positiver Konjunkturentwicklungen von 863 auf 786 Euro gesunken. Für die nächsten Jahre sind Investitionen von ca. 10 Millionen Euro geplant, vor allem in kommunale Einrichtungen, die Wasserversorgung und die Abwasserbeseitigung.
Ein aktuelles kommunalpolitisches Projekt ist die Renaturierung der Schwarzach, verbunden mit der Anlage eines 4500 m² großen Stadtweihers in Bauträgerschaft des Bezirks Mittelfranken, vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt Nürnberg.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Rathaus
- Der Vorläuferbau wurde im Dreißigjährigen Krieg 1633 von schwedischen Soldaten niedergebrannt. 1699 entstand der jetzige barocke Bau mit dem Wappen des Fürstbischofs Johann Martin von Eyb (1697–1704) in der Fassade. Architekt war wahrscheinlich Hofbaumeister Jakob Engel aus Eichstätt.
- Stadtmauer
- Greding verfügt über einen fast vollständig erhaltenen Mauerring aus dem 14. Jahrhundert mit 18 Türmen und 3 Toren. Dieser Ring umfasst weiträumig das Stadtgebiet und zieht sich über die umgebenden Anhöhen.
- Romanische Basilika St. Martin
- Das bedeutendste Bauwerk der Stadt steht im Nordwesten auf einer Anhöhe am Fuße des Kalvarienbergs, umgeben von einem engen Kirchhof und der Stadtmauer. Diese Enge dürfte auch dazu geführt haben, dass im Untergeschoss der ehemaligen Michaelskapelle neben der Kirche – wahrscheinlich im 14. Jahrhundert – ein Ossarium, der sogenannte Karner, eingerichtet wurde, der die Gebeine von etwa 2500 Verstorbenen enthält. St. Martin ist als dreischiffige romanische Hallenkirche mit drei Apsiden am Chor angelegt, eine für die Region typische Bauform. Sie dürfte aufgrund der Lage und der engen Verbindung zur Stadtmauer Kern oder sogar Ausgangspunkt der spätmittelalterlichen Stadtbefestigung gewesen sein.
- Aus dem 11. Jahrhundert stammen die untersten fünf Geschosse des Turmes. Die Ähnlichkeit des Turms mit dem des Doms zu Eichstätt ist augenfällig. Zum Turm gehörte eine kleinere, einschiffige Kirche[5]. Die anderen Gebäudeteile der romanischen Basilika wurden Mitte des 12. Jahrhunderts erbaut. Noch vor 1588 wurde die Kirche umgebaut. Die Seitenschiffe wurden erhöht und große Fenster im südlichen Seitenschiff eingebaut. In den Heilingrechnungen des Amtes Greding finden sich regelmäßig Ausgaben für die weitere Ausgestaltung der Kirche im frühen 18. Jahrhundert.[6]
- Die Kirche wurde 1965/67 restauriert. Sehenswert ist der spätgotische Altar (um 1480), der den gekreuzigten Jesus und die trauernde Maria Magdalena zeigt. Die Predella des Altars ziert ein Beweinungsrelief. Neben dem Altar stehen Skulpturen von Maria und Johannes (entstanden um 1780). Des Weiteren sind einige Gemälde, Fresken und Wandbemalungen sehenswert.
- Katholische Stadtpfarrkirche St. Jakob
- Die heutige Stadtpfarrkirche wurde 1725 bis 1736 erbaut, nachdem der Vorgängerbau, eine Jakobskapelle, im Dreißigjährigen Krieg niedergebrannt worden war. Die Seitenaltäre stammen aus der Eichstätter Jesuitenkirche, der Hauptaltar aus dem Kloster Rebdorf.
- Ehemaliges fürstbischöfliches Jägerhaus
- Das frühere Forsthaus beherbergt die Raiffeisenbank. Es wurde 1741, wahrscheinlich unter Leitung des Hofarchitekten der Fürstbischöfe, Gabriel de Gabrieli, erbaut. Das Wappen über dem Eingang steht für Johann Anton II. Freiherr von Freiberg.
- Fürstbischöfliches Jagdschloss
- Das Jagdschloss wurde 1696 unter Fürstbischof Johann Euchar Schenk von Castell (1685–1697) von Hofbaumeister Jakob Engel erbaut, wie die Inschrift am Gebäude belegt. Es diente als Sitz der städtischen Verwaltung und als Wohnsitz bei Jagdveranstaltungen des Fürstbischofs. Das Schloss ist heute in Privatbesitz.
- Wallfahrtskirche Maria Hilf im Gemeindeteil Linden, 1728 geweiht, mit Arma-Christi-Kreuz.
Museen
- (zurzeit wegen Umbauarbeiten geschlossen; Stand 10/2007)
- Zur Sammlung gehören Jura-Fossilien und andere prähistorische Funde sowie Exponate zur Höhlenforschung im Altmühltal. Ein weiterer Aspekt sind Exponate zur Heimatkunde.
- Sparkassenmuseum
- Ausstellung zur Geschichte der Sparkasse mit alten Büroeinrichtungen und -maschinen sowie Not- und Inflationsgeld.
Veranstaltungen
Jedes Jahr findet am ersten Wochenende im September auf dem Marktplatz der Gredinger Trachtenmarkt statt. Mit rund 10.000 Besuchern ist er der wichtigste Markt seiner Art in Deutschland.
Technik
- Radargerät „Würzburg-Riese“: Auf dem Kalvarienberg vor dem Eingang der Wehrtechnischen Dienststelle 81 ist ein solches Radargerät ausgestellt. Von ehemals 1500 dieser damals hochmodernen Radargeräte aus dem Zweiten Weltkrieg sind nur sehr wenige erhalten geblieben.
Sport
- Aero-Club
- Königlich privilegierte Feuerschützengesellschaft Greding
- Skiclub Greding
- Tanzsportclub Greding
- Tennisclub Grün-Weiss
- Turn- und Sportverein
Durch Greding führt die Radstrecke der Challenge Roth.
Wirtschaft und Infrastruktur
Für Greding hat der Tourismus eine große wirtschaftliche Bedeutung, die Gemeinde gab für das Jahr 2009 ca. 57.000 Übernachtungen an. 29 Betriebe mit 574 Betten bieten entsprechende Dienstleistungen an.[7] Hinzu kommen aufgrund der nahen Autobahn und der Radtouristen zahlreiche Tagesgäste; das umfangreiche gastronomische Angebot fällt im Ortsbild ins Auge. Greding liegt im Ausflugsbereich der Städte (Nürnberg ~50 km und Ingolstadt ~40 km).
Im gewerblichen Bereich sind das KAMA-Möbelwerk (1998: 255 Mitarbeiter, 82 Millionen DM Umsatz), die Kirschner Maschinen- und Metallbau GmbH, die TBG Transportbeton GmbH & Co Franken KG und Spiegl Betonfertigteile sowie diverse kleine Handwerksbetriebe zu nennen.
Größter Arbeitgeber der Stadt ist das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung mit seiner WTD auf dem Kalvarienberg.
Das spanische Formel 1 Team HRT hat seinen Hauptsitz in der Ortschaft.
Einmal jährlich findet der Gredinger Trachtenmarkt statt.
Verkehr
Die A 9 führt von Nordwesten nach Süden durch das Gredinger Stadtgebiet. Im Südwesten des Hauptortes befindet sich die Anschlussstelle 57.
Unter Porsche-Fahrern galt es in den 1980er-Jahren als eine besondere Herausforderung, die lang gestreckte Kurve der A 9 mit Vollgas zu durchfahren. Der Legende nach geht dies auf ein Interview mit dem Rennfahrer Walter Röhrl zurück, in dem der Ausdruck „Greding geht voll!“ geprägt wurde.
Vom 1. Juni 1888 bis zum 28. Mai 1972 verband die Bahnstrecke Roth–Greding den Ort mit der Bahnstrecke Nürnberg–Augsburg. Die Züge wurden nach dem Endbahnhof Gredl benannt. Seit dem verbanden mehrere Buslinien Greding mit den Städten und Gemeinden im Umland. Mit der Eröffnung des Regionalverkehrs auf der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München am 10. Dezember 2006 wurde der Busverkehr angepasst, um den Ort an die Bahnhöfe Allersberg (Rothsee) und Kinding (Altmühltal) anzuschließen. Die Schnellfahrstrecke führt südwestlich von Hauptort und von der Autobahn unterirdisch im 7,7 Kilometer langen Euerwangtunnel vorbei.
Greding ist Haltestelle an der Fernbuslinie München–Berlin von Berlin Linien Bus.
Medien
Die lokale Berichterstattung erfolgt in der Hilpoltsteiner Zeitung und der Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung, Heimatausgaben der Nürnberger Nachrichten und der Nürnberger Zeitung, sowie dem Hilpoltsteiner Kurier, einer Regionalausgabe des Donaukuriers.
Bildung
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Literatur
- Peter Honig: Die urnenfelderzeitliche Siedlung von Greding-„Rohrmeierkeller“. Lkr. Roth, Faustus Vlg, 2001, ISBN 3-933474-12-4.
- Franz Heiler: Bildung im Hochstift Eichstätt zwischen Spätmittelalter und katholischer Konfessionalisierung. Reichert Vlg., 1999, ISBN 3-89500-029-9.
Weblinks
Commons: Greding – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Greding in der Topographia Franconiae (Mathäus Merian) – Quellen und VolltexteEinzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20110504/113342&attr=OBJ&val=1486
- ↑ Kommune Greding, Ein Ausflug in die Stadtgeschichte
- ↑ Quelle: offizielle Stadtseite zur Kommunalpolitik
- ↑ Basilika St. Martin in Greding im Naturpark Altmühltal, altmuehltal.de
- ↑ vgl. ebd.
- ↑ lt. Angaben der Kommune 07/2010 auf ihrer Website
Städte und Gemeinden im Landkreis RothAbenberg | Allersberg | Büchenbach | Georgensgmünd | Greding | Heideck | Hilpoltstein | Kammerstein | Rednitzhembach | Rohr | Roth | Röttenbach | Schwanstetten | Spalt | Thalmässing | Wendelstein
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