Karl Bünger

Karl Bünger

Karl Bünger (* 28. März 1903 in Coswig; † 1997[1]) war ein deutscher Sinologe und Botschafter in Südkorea.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Sein Vater war Wilhelm Bünger. Karl Bünger studierte von 1924 bis 1927 Rechtswissenschaft und Sinologie und absolvierte 1928 sein erstes Staatsexamen in Berlin. 1930 erhielt er vom Orientalischen Seminar Berlin ein Diplom für Chinesisch. 1931 wurde er zum Doktor der Rechtswissenschaften in Tübingen mit einer rechtsvergleichenden Dissertation promoviert. 1933 absolvierte er das Gerichtsassessor Examen in Berlin. Am 1. Mai 1933 war er der NSDAP beigetreten. Von November 1933 bis Mai 1934 war Mitglied der SA. Ab 1934 war er Referent an den Kaiser Wilhelm Instituten für internationales Recht. Ab 1936 unternahm er zwei mehrjährige Urlaubsreisen nach China. 1936 war er sechs Monate Richter am Landgericht Berlin II.

Von 1937 bis 1938 war er Justitiar und bis 1941 Rechtsberater für den Otto-Wolff-Konzern in China. Von 1934 bis 1941 verbrachte er lange Zeit in China; daneben hatte er einen Lehrstuhl für ostasiatisches Recht an der Universität Berlin. Von 1940 bis 1941 war Bünger Sekretär beim Verband für den Fernen Osten. Von 1941 bis 1945 fungierte Bünger als Rechtsberater an der Botschaft des Deutschen Reiches bei der Marionettenregierung von Wang Jingwei in Nanjing. Von 1942 bis 1944 lehrte er als Professor für europ. Recht an der Comparative Law School in Shanghai und der US-amerikanischen Soochow University. 1947 war er kurzzeitig in Ludwigsburg interniert, über seine Entnazifizierung ist nichts bekannt.

Von 1946 bis 1947 lehrte er als Professor für Recht an der Comparative Law School und hielt Vorlesungen über europäisches Privatrecht in englischer, chinesischer und deutscher Sprache. [2] Er arbeitete 40 Jahre an einer Übersetzung des T'ang-Gesetzbuches. Von 1964 bis 1969 war er Generalkonsul in Hongkong. [3] 1968 wurde Bünger zum Honorar-Prof. für Sinologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ernannt.

Literatur

  • Maria Keipert (Red.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. Herausgegeben vom Auswärtigen Amt, Historischer Dienst. Band 1: Johannes Hürter: A–F. Schöningh, Paderborn u. a. 2000, ISBN 3-506-71840-1.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens, Hamburg, Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde, Tokyo: Nachrichten, Ausgaben 163-166, Seite 100, 1998
  2. http://www.uni-hamburg.de/Japanologie/noag/noag2006_14.pdf
  3. RainerMaria, Kiesow, [1]
Vorgänger Amt Nachfolger
Richard Hertz Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Seoul
November 1960 bis Oktober 1964
Franz Ferring

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hans Karl Bunger — Franz Xaver Buchner (* 17. Juni 1898 in Starnberg; † 26. Juni 1967 ebenda) war in der Zeit des Nationalsozialismus Reichstagsabgeordneter und Bürgermeister von Starnberg. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Herkunft 1.2 Frühe politische Betätigung …   Deutsch Wikipedia

  • Bünger — ist der Familienname folgender Personen: Christian Heinrich Bünger (1782–1842), deutscher Anatom Karl Bünger (* 1903; † unbekannt), deutscher Sinologe und Botschafter in Südkorea, Sohn von Wilhelm Bünger Ralph Ernst Bünger (* ?), deutscher… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Rudolf Heinze — (* 22. Juli 1865 in Oldenburg (Oldenburg), † 26. Mai 1928 in Dresden) war ein deutscher Jurist und rechtsliberaler Politiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 Abgeordneter …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Friedrich Wilhelm von Gerber — Karl von Gerber, sächsischer Staatsminister Karl Friedrich Wilhelm Gerber, ab 1859 von Gerber (* 11. April 1823 in Ebeleben, Kyffhäuserkreis, Thüringen; + 23. Dezember 1891 in Dresden), Prof. Dr.jur., war ein bedeutender Jurist und königlic …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Friedrich von Gerber — Karl von Gerber, sächsischer Staatsminister Karl Friedrich Wilhelm Gerber, ab 1859 von Gerber (* 11. April 1823 in Ebeleben, Kyffhäuserkreis, Thüringen; + 23. Dezember 1891 in Dresden), Prof. Dr.jur., war ein bedeutender Jurist und königlic …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Georg Levin von Metzsch-Reichenbach — (* 14. August 1836 in Friesen, Vogtland; † 7. September 1927 in Dresden) war ein sächsischer Politiker, u. a. auch Ministerpräsident (Vorsitzender des Gesamtministeriums). Leben Metzsch stammte aus einem alten vogtländisch thüringischen Adel.… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl von Gerber — Karl von Gerber, sächsischer Staatsminister Karl Friedrich Wilhelm Gerber, ab 1859 von Gerber (* 11. April 1823 in Ebeleben, Kyffhäuserkreis, Thüringen; † 23. Dezember 1891 in Dresden), Prof. Dr. jur., war ein bedeutender Jurist und königlich… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Braun (Sachsen) — Karl Braun (1807–1868) Alexander Karl Hermann Braun (* 10. Mai 1807 in Plauen; † 23. März 1868 ebenda) war ein sächsischer Jurist und liberaler Politiker. Er war während der Zeit der Märzrevolution 1848/49 Vorsitzender des sächsischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Mannsfeld — Karl Ernst Peter Mannsfeld (* 30. Juli 1939 in Dresden) ist ein deutscher Geograph und Politiker (CDU). Er ist verheiratet und hat vier Kinder. Inhaltsverzeichnis 1 Beruflicher Werdegang 2 Politik 3 Umweltpolitisches Engagement …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Ingelöf — (* 5. Februar 1898 in Mönchengladbach; † 16. Oktober 1972 in Weißwasser) war ein deutscher Politiker (USPD, KPD, SED). Inhaltsverzeichnis 1 Leben bis 1933 2 Nach der Machtergreifung 1933 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”