- Karl Friedrich Wilhelm Prosch
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Karl Friedrich Wilhelm Prosch (* 30. August 1802 in Ludwigslust; † 19. Dezember 1876 in Schwerin) war Jurist, Regierungsrat und Reichstagsabgeordneter.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Prosch war der Sohn eines Sekretärs des Erbgroßherzogs Friedrich Ludwig zu Mecklenburg und späteren Geheimen Finanzrats. Er besuchte 1818 bis 1821 das Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin und studierte dann Rechtswissenschaft, Nationalökonomie und Finanzwirtschaft in Rostock, Genf, Paris und Göttingen. Hier promovierte er 1824 zum Doktor der Rechtswissenschaften.
Danach war Prosch in der Regierungskanzlei zu Schwerin angestellt und wurde 1833 wirklicher Regierungsregistrator, 1840 Legationsrat und 1841 Geheimer Legationsrat. 1846 wurde er Regierungsrat und dadurch wirkliches Mitglied der großherzoglichen Regierung.
Schwerpunkte seiner Tätigkeit waren Finanz- und Eisenbahnfragen. Seine Bemühungen für eine Eisenbahnverbindung Lübecks scheiterten am Widerstand Dänemarks. Die Verhandlungen wegen der Berlin-Hamburger Bahn zwischen Preußen, Hamburg, Dänemark und Mecklenburg, bei denen er letzteres vertrat, führten zur Konzessionierung der Berlin-Hamburger Eisenbahngesellschaft. 1849 wurde er in die mecklenburgische Abgeordnetenkammer und in dieser in den Finanzausschuss gewählt. Im gleichen Jahr ernannte ihn der Großherzog zum „Direktor im Finanzministerium“ im Ministerium von Lützow, was er bis 1856 blieb. Er war Vertreter Mecklenburgs in den diplomatischen Verhandlungen zur Ablösung der Elbzölle und des Sundzolles 1856/57 in Kopenhagen. Deswegen wurde er 1856 „zur Disposition des Staatsministeriums“ gestellt, womit er aus der Finanzverwaltung ausschied. 1860 trat er aus dem Staatsdienste ganz zurück.
1867 wählten ihn die 20 westlichen Städte Mecklenburgs in den Reichstag des Norddeutschen Bundes, nach Errichtung des Reiches saß er im Deutschen Reichstag als Vertreter des ersten Wahlkreises bis zu seinem Tod.[1]
1870 gehörte er der Deputation des Norddeutschen Reichstags an, welche in Versailles König Wilhelm um die Erneuerung und die Annahme der deutschen Kaiserkrone ersuchte.
Sein Bruder Dr. jur. Eduard Heinrich Franz Albert Prosch (1804–1878) war Intendant der großherzoglichen Kunstsammlungen in Schwerin.
Einzelnachweise
- ↑ Specht, Fritz / Schwabe, Paul: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 270 und 267
Literatur
- Krause: Prosch, Karl Friedrich Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 26, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 664 f.
- Hermann Kalkoff (Hrsg.): Nationalliberale Parlamentarier 1867–1917 des Reichstages und der Einzellandtage. Schriftenvertriebsstelle der nationalliberalen Partei Deutschlands, Berlin 1917
- Wilhelm Kosch, fortgeführt von Eugen Kuri: Biographisches Staatshandbuch. Band 1, Francke, Bern [u. a.] 1963.
- Bernd Haunfelder und Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3 (mit Bild)
Weblinks
- Karl Friedrich Wilhelm Prosch in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Karl Friedrich Wilhelm Prosch. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich) (der genaue Datensatz muss mit der Suchfunktion ermittelt werden)
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