Timor Taimuras Kasaraschwili

Timor Taimuras Kasaraschwili

Timor Taimuras „Temo“ Kasaraschwili (* 1959) ist ein ehemaliger sowjetischer Ringer georgischer Abstammung. Er wurde 1982 Weltmeister im griechisch-römischen Stil im Papiergewicht.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Temo Kasaraschwili begann als Jugendlicher in der damaligen SSR Georgien mit dem Ringen. Nähere Einzelheiten sind dazu nicht bekannt. Er rang aber ausschließlich im griechisch-römischen Stil und während seiner ganzen Karriere immer im Papiergewicht, der leichtesten Gewichtsklasse, die ihr Gewichtslimit bei 48 kg Körpergewicht hatte.

1978 wurde er sowjetischer Juniorenmeister im Papiergewicht vor Kamil Fatkulin und Gennadi Tainkin. Im gleichen Jahr startete er auch schon bei den sowjetischen Meisterschaften der Senioren, kam aber dort nur auf den 6. Platz. 1978 wurde er erstmals bei einer internationalen Meisterschaft, der Junioren-Europameisterschaft (Espoirs) in Oulu eingesetzt. Er erreichte dort das Finale, in dem er dem Bulgaren Totio Andonow unterlag und damit auf den 2. Platz kam. Einen noch größeren Erfolg feierte er bei der Junioren-Weltmeisterschaft (Espoirs) 1979 in Haparanda, denn dort wurde er Junioren-Weltmeister vor Freddy Scherer aus der Bundesrepublik Deutschland und Uwe Baumann aus der DDR.

Obwohl in der damaligen Sowjetunion in beiden Stilarten und in aller Gewichtsklassen eine große Breite an Spitzenringern vorhanden waren, benötigte Temo Kasaraschwili nur zwei Jahre, um sich in der Sowjetunion auch bei den Senioren in vorderster Spitze zu etablieren. Seine Hauptkonkurrenten waren dabei Wassili Anikin, Anatoli Basin, Sergei Suworow, Saksylik Uschkempirow, Iwan Samtajew und Magyatdin Allachwerdijew.

1981 wurde Temo Kasaraschwili in Bukarest Studenten-Weltmeister. Im Finale besiegte er dabei den mehrfachen Welt- und Europameister Constantin Alexandru aus Rumänien. Im gleichen Jahr wurde er auch in der Bundesrepublik Deutschland bekannt, denn er rang beim Großen Preis der BRD in Aschaffenburg und kam dort hinter Totio Andonow und Wieslaw Kucinski aus Polen auf den 3. Platz.

1982 wurde Temo Kasaraschwili sowjetischer Meister und bei der Weltmeisterschaft in Kattowitz eingesetzt. Es gelang ihm dort Weltmeister vor Salih Bora aus der Türkei und Bratan Zenow aus Bulgarien zu werden. Auch 1983 war er bei der Weltmeisterschaft am Start. In Kiew konnte er allerdings seinen Titel nicht verteidigen, denn er unterlag im Poolfinale gegen Bratan Zenow. Er belegte damit hinter Zenow und Markus Scherer aus der BRD den 3. Platz, wobei er im Kampf um diesen 3. Platz Fumikazu Sasaki aus Japan besiegte.

1984 kam Temo Kasaraschwili bei der sowjetischen Meisterschaft hinter Magyatdin Allachwerdijew auf den 2. Platz. Allachwerdijew wurde deshalb bei der Europameisterschaft eingesetzt. Temo Kasaraschwili war beim Großen Preis der BRD in Aschaffenburg wieder am Start. Er siegte dort vor Markus Scherer, N. Onica, Rumänien und Ferenc Seres aus Ungarn. Ein Start bei den Olympischen Spielen dieses Jahres in Los Angeles blieb den sowjetischen Ringern verwehrt, weil die Sowjetunion diese Spiele boykottierte.

Seinen letzten Einsatz bei einer internationalen Meisterschaft absolvierte Temo Kasaraschwili dann bei der Europameisterschaft 1985 in Leipzig. Er kam dort zu Siegen über Jens Genssler aus der DDR und Jarmo Vesterinen aus Finnland und unterlag im Poolfinale wiederum gegen Bratan Zenow. Den Kampf um die Bronzemedaille gewann er gegen Csaba Vadász aus Ungarn.

Über den weiteren Lebensweg von Timor Taimuras Kasaraschwili ist nichts bekannt.

Internationale Erfolge

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse
1978 2. Junioren-EM (Espoirs) in Oulu Papier hinter Totio Andonow, Bulgarien, vor Roman Kierpacz, Polen, Vaclav Janota, ČSSR u. Giuseppe Caltabiano, Italien
1979 1. Junioren-WM in Haparanda Papier vor Freddy Scherer, BRD, Uwe Baumann, DDR, Kauko Kyllonen, Finnland u. Ikuzo Saito, Japan
1980 1. Klippan-Turnier Papier vor Reijo Haaparanta, Finnland
1980 1. Welt Cup in Trelleborg Papier vor Kent Andersson, Schweden, Mark Fuller, USA u. Fumikazu Sasaki, Japan
1981 1. Universitäten-WM in Bukarest Papier vor Constantin Alexandru, Rumänien, Hidekazu Okawa, Japan und Mark Fuller
1981 3. Großer Preis der BRD in Aschaffenburg Papier hinter Totio Andonow u. Wieslaw Kucinski, Polen, vor T.J. Jones, USA u. Mihai Cișmaș, Rumänien
1982 1. WM in Kattowitz Papier vor Salih Bora, Türkei, Bratan Zenow, Bulgarien, Leszek Majkowski, Polen, Csaba Vadász, Ungarn u. Vincenzo Maenza, Italien
1983 3. WM in Kiew Papier hinter Bratan Zenow u. Markus Scherer, BRD, vor Fumikazu Sasaki, Japan u. Csaba Vadász
1984 1. Großer Preis der BRD in Aschaffenburg Papier vor Markus Scherer, Niculae Onica, Rumänien u. Ferenc Seres, Ungarn
1985 3. EM in Leipzig Papier hinter Bratan Zenow u. Bernd Scherer, BRD; mit Siegen über Jens Genssler, DDR, Jarmo Vesterinen, Finnland u. Csaba Vadász u. einer Niederlage gegen Bratan Zenow

Anm.: alle Wettbewerbe im griechisch-römischen Stil, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Papiergewicht, damals bis 48 kg Körpergewicht

Quellen

  • Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig,
  • Fachzeitschrift Der Ringer

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bratan Zenow — Gawrilow (auch Bratan Tsenov Gavrilov geschrieben, bulgarisch Братан Ценов Гаврилов; * 7. Januar 1964 in Lukowit bei Lowetsch) ist ein ehemaliger bulgarischer Ringer. Er war Weltmeister und Europameister im griechisch römischen Stil im… …   Deutsch Wikipedia

  • Csaba Vadász — (* 25. August 1960 in Pápa, Komitat Veszprém) ist ein ehemaliger ungarischer Ringer. Er war Vize Europameister 1982 und 1987 im griechisch römischen Stil im Papiergewicht bzw. im Fliegengewicht. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Internationale… …   Deutsch Wikipedia

  • Mark Fuller — Mark Albert Fuller (* 25. März 1961 in Roseville, Kalifornien) ist ein ehemaliger US amerikanischer Ringer. Er war dreimaliger Olympiateilnehmer und pan amerikanischer Meister 1991 im griechisch römischen Stil im Papiergewicht. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Totju Andonow — Totju Andonow, bulgarisch Тотю Андонов, (* 9. Februar 1958 in Stara Sagora) ist ein ehemaliger bulgarischer Ringer. Er war im Jahre 1981 Europameister im griechisch römischen Stil im Papiergewicht. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Roman Kierpacz — (* 5. Februar 1961 in Siemianowice Śląskie, Woiwodschaft Schlesien) ist ein ehemaliger polnischer Ringer. Er war Vize Weltmeister 1987 und Europameister 1980 und 1985 im griechisch römischen Stil im Papier bzw. Fliegengewicht Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Salih Bora — (* 23. August 1953) ist ein ehemaliger türkischer Ringer. Er war 1977, 1981 und 1982 Vize Weltmeister im griechisch römischen Stil im Papiergewicht. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Internationale Erfolge 3 Quellen …   Deutsch Wikipedia

  • Ringer-Weltmeisterschaften 1982 — Die Ringer Weltmeisterschaften 1982 fanden nach Stilart getrennt an unterschiedlichen Orten statt. Dabei wurden die Ringer in jeweils zehn Gewichtsklassen unterteilt. Inhaltsverzeichnis 1 Griechisch römisch 1.1 Medaillengewinner 1.2… …   Deutsch Wikipedia

  • Ringer-Weltmeisterschaften 1983 — Die Ringer Weltmeisterschaften 1983 fanden vom 22. bis zum 29. September 1983 in Kiew statt. Es wurde sowohl im griechisch römischen als auch im freien Stil gerungen. Die Ringer wurden in jeweils zehn Gewichtsklassen unterteilt.… …   Deutsch Wikipedia

  • Vincenzo Maenza — (* 2. Mai 1962 in Faenza) ist ein ehemaliger italienischer Ringer. Er war zweifacher Olympiasieger im griech. röm. Stil im Papiergewicht (bis 48 kg Körpergewicht). Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Internationale Erfolge 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Magyatdin Allachwerdijew — (* 8. Mai 1962) ist ein ehemaliger sowjetischer Ringer aserbaidschanischer Abstammung. Er war in den Jahren 1985, 1986 und 1987 Weltmeister im griechisch römischen Stil im Papiergewicht Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Internationale Erfolge 3… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”